FORTY-NINE

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27. September, Donnerstag

"Fuck", stieß ich aus, als ich mich schon zum zweiten Mal in einer Pflanze verfing. Dieser Park war echt verdammt viel Natur.

Was schön war, wenn es nicht in der Nacht war und man kurz davor war, verschleppt zu werden.

"Reiß dich zusammen, Zoe", ertönte Ashton's Stimme in meinem Ohr, ich zuckte zusammen, da ich schon wieder vergessen hatte, dass ich ja jetzt Agent war. "Du musst ruhig und entspannt bleiben."

"Bin ich", murmelte ich. "Und nicht mit mir reden, nur zuhören", meinte Ashton und genervt verdrehte ich die Augen, bevor ich mich durchkämpfte zu einer Schaukel und mich daraufsetzte. Ich wippte hin und her, sah mich um.

"Zehn Minuten hast du Zeit, nachdem er aufgetaucht ist. Danach holen wir dich raus." Ich seufzte und wippte einfach weiter, zeigte keine Reaktion darauf, wie Ashton es mir gesagt hatte.

"Du musst in deiner Rolle bleiben. Etwas verängstigt, aber entschlossen, dich für diesen Jody-"

"Cody", besserte ich ihn leise aus, nuschelte in den Jackenknopf, der zu einem Lautsprecher ausgetauscht wurde.

"-dich für diesen Hody zu opfern und dieser ganze Blödsinn." Ich verdrehte die Augen und ließ die Jacke wieder los.

Ich wusste sehr gut, wie man Rollen spielte, danke, Ash.

"Und vergiss nicht, bleib immer mindestens zwei Meter von ihnen entfernt. Sie werden näher kommen wollen, lass es nicht zu. Zwei Meter sind schon ri-" Seine Stimme rückte in  den Hintergrund und ich fror ein.

"Hallo Zoe", ertönte Louis' Stimme in meinem Ohr und meine Lippen teilten sich etwas. Dann schluckte ich. "Kein Wort oder dein Freund ist tot."

"Zoe, hörst du mich? Lass sie nicht nahe kommen", kam es wieder von Ashton, die beiden Stimmen verschwimmen ineinander. Die Zähne fest zusammenbeißend flüsterte ich ein 'Ja'. Ich sah mich panisch nach Louis um, entdeckte ihn jedoch nirgendwo.

"Du schaffst das, Zoe", kam es von Ashton und ich schluckte, erinnerte mich wieder an den Plan. "Werde ich."

"Ich bin schon hier, ja. Kommst du freiwillig mit mir, oder soll ich dich wegzerren?" Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Dann sprang ich entschlossen auf.

"Sei nicht feige und komm raus, du Mistkerl!", rief ich etwas laut und von Ashton kam ein warnendes 'Zoe'. Ich stampfte wütend in die Erde. "Das ist echt unter aller Würde, ernsthaft."

"Nicht nett", ertönte Louis' Stimme gleichzeitig in meinem Ohr, als auch hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um, musterte ihn herausfordernd. "Als ob du etwas davon verstehen würdest."

"Tue ich sehr gut, Zoe. Glaub mir. Und jetzt raus mit dem Stöpsel", kam es grinsend von ihm und ich hörte Protest von Ashton, jedoch tat ich, was Louis sagte. Genauso entfernte ich den Jackenknopf und zertrat beide Dinge.

"Also, wo ist Cody?", zischte ich und Louis kam einige Schritte näher, ich wich etwas zurück. Belustigt blieb er stehen. "Er ist hier, keine Sorge."

"Ich will ihn sehen", meinte ich und hob das Kinn an, als würde ich selbstbewusster erscheinen wollen, als ich eigentlich war. Louis betrachtete mich eine Zeit lang, dann seufzte er. "Schade, dass wir dich nicht schon von klein auf ausbilden konnten. Nelly, komm her."

Meine Augen weiteten sich, als wirklich die Nelly, bei der Ashton und ich Unterschlupf gefunden hatten, mit Cody hervor trat. Sie hielt ein Messer an dessen Kehle, er sah vollkommen fertig aus und hatte ein blaues Auge.

"Du?", stieß ich hervor und sie grinste mich an. "Hey, Nutte."

"Hast du genug gesehen?", fragte Louis und mein Blick fiel wieder auf ihn. Tief atmete ich durch.

Zoe - AbductionWhere stories live. Discover now