Eine Falle - 1

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Plötzlich trat ein mir sehr bekannter Mann in mein Sichtfeld. Er war aus einer hinteren Ecke des Raumes gekommen, wo scheinbar eine weitere Tür in ein Nachbarzimmer führte. Sein langes platinblondes Haar hatte sich mittlerweile ganz aus seinem ehemaligen strengen Zopf gelöst. Jede einzelne Strähne forderte nun wild und selbstsicher ihren rechtmäßigen Platz ein. Die faszinierenden Augen weiteten sich für einen Moment, fast schon wie im Schock, als sein aufmerksamer Blick auf mich fiel.

„Mr. Giordano", seufzte ich erleichtert, obwohl ich eher bei seinem Anblick Angst verspüren sollte. Schnell rief ich mir wieder ins Gedächtnis, dass dieser Mann ein Monster war.

„Sie brauchen sich keine Sorge zu machen. Ich habe eben nur das nötige Vorgehen bei einem Notfall mit dem Team noch einmal besprochen", erklärte mir der Leviathan mit einem freundlichen Lächeln. Er ging zu dem Sicherheitsmann, der immer noch vor mir stand und nahm die eingepackten Eiswürfel entgegen. „Setzen Sie sich doch", bat er mich anschließend und deutet auf ein Sofa nahe der Fensterfront.

Ich nickte und lies mich brav auf die Couch nieder. Die Decke, die ich immer noch um meine Schultern getragen hatte, legte ich nun auf meinen Schoss. Mr. Giordano kam ebenfalls zu dem Sofa und reichte mir die Eiswürfel. Dankend nahm ich sie an und hielt sie sanft an meinen Kopf. Als die Kühle, die mittlerweile wieder pochende, Beule berührte, zischte ich vor Schmerzen auf, doch bereits kurz danach setzte die beruhigende Wirkung der Kälte ein. Der Sicherheitsmann mit den grünen Augen reichte mir die Mahlzeit, bevor er aus dem Zimmer ging. Langsam und bedächtig begann ich eine Gabelspitze voll Essen zu meinen Mund zu führen, dabei ließ ich Mr. Giordano jedoch nicht aus den Augen. Der Leviathan stand immer noch aufrecht vor mir. Er war eindeutig angespannt, obwohl ich keinen Grund dafür erkennen konnte.

„Ist alles in Ordnung?", fragte er mich sanft, als er meinen dauerhaften Blick auf sich nicht mehr ignorieren konnte.

Ich lief leicht rot an. Was sollte ich nun sagen? Rasch wühlte ich in meinem Gedächtnis und sprach das Erste an, was mir in den Sinn kam: „Wieso haben Sie mit ihrem Team noch einmal besprochen, was im Falle eines Notfalls zu tun ist?"

„Reine Routine", antworte Mr. Giordano viel zu rasch. Misstrauisch formte ich meine Augen zu Schlitzen. Irgendetwas flüsterte mir ins Ohr, dass das ganz sicher nicht der Fall war.

„Reine Routine?", fragte ich also neugierig nach. Für einen Moment gewann mein Wissensdurst über meine stetige Angst und ich plapperte gedankenlos: „Das kann ich Ihnen nicht ganz abnehmen. Sie wirken dafür zu nervös. Ihre Muskeln sind angespannt, so als wollten Sie im nächsten Moment kämpfen oder fliehen."

Mr. Giordano strich sich seufzend durch sein langes platinblondes Haar. „Eines muss man Ihnen lassen, Miss Laurence. Selbst unter starken Stress und scheinbar dauerhafter Angst besitzen Sie immer noch eine bemerkenswerte Auffassungsgabe." Einen Moment schwieg der Leviathan, so als wüsste er nicht, wie oder ob er überhaupt fortsetzen sollte, doch schließlich ergriff er das Wort erneut: „Ich möchte Sie nur ungern verängstigten, doch es scheint so, als hätten die Flammengeborenen sie verwanzt."

Ich wurde bleich. Woher wusste Mr. Giordano von dem Peilsender? Hatte er ihn etwa gesehen? Behandelte er mich deswegen so freundlich? Natürlich, er musste den Braten die ganze Zeit gerochen haben! Aber wieso war ich dann hier? Ein schrecklicher Gedanke kam mir in den Sinn, wollte er etwa durch mich Samuel in eine Falle locken? Wenn das der Fall sein sollte, musste ich unbedingt von hier verschwinden! „Verwanzt?", fragte ich schwach und überlegte dabei panisch wie ich mich am besten von hier wegschleichen konnte.

„Miss Laurence ich wollte Sie wirklich nicht verängstigen. Das Scannermodul im Fahrstuhl hat Alarm geschlagen, aber es besteht kein Grund zur Beunruhigung. Es scheint nur ein kleiner Peilsender zu sein, doch Sie sind hier trotzdem in Sicherheit", erwiderte Mr. Giordano seltsam beruhigend.

„Warum haben Sie mir nichts gesagt? Wieso haben Sie mich überhaupt hierher gebracht, wenn Sie von dem Peilsender wussten? Die Flammengeborenen werden durch mich hierher geführt!", rief ich panisch aus. Würde er auf den letzten Satz eingehen? Wenn meine Vermutung stimmte, hatte ich ein gewaltiges Problem, denn egal wie ich das Blatt drehte oder wendete ich konnte keinen sicheren Ausgang aus diesem Apartment finden. Es gab keine Fluchtmöglichkeit für mich. Ich konnte nichts anderes tun, als warten bis hoffentlich Samuel, Aidan und ein paar andere Flammengeborene hier auftauchten. Mit dem Unterschied, dass das kein Überraschungsangriff, sondern ein Hinterhalt für sie wurde.

„Bitte beruhigen Sie sich", erklang sofort Mr. Giordanos sanfte und scheinbar so einfühlsame Stimme. „Als ich Sie abgeholt habe, war mir bereits klar, dass sie wahrscheinlich verwanzt sind. Ich habe um ehrlich zu sein mit mehr als nur einem winzigen Peilsender gerechnet. Zumindest ein kleines Abhörgerät oder sogar eine Knopfkamera hatte ich erwartet. Es war mein Plan die Flammengeborenen mit Ihnen hierher zu bringen, wo meine Männer sie sicher in Gewahrsam nehmen können. Mr. Samuel wird Ihnen nichts mehr antun. Wieso hat er überhaupt geglaubt man könne Sie gegen ihn benutzen?"

„Sie wollen die Flammengeborenen festnehmen?", fragte ich schwach nach und ignorierte dabei seine Frage.

„Ich möchte nicht irgendwelche Flammengeborenen festnehmen, sondern vor allem Mr. Samuel. Ich habe sehr lange darauf gewartet, dass er einen offensichtlichen Fehler begeht. Wenn er in dieses Apartment eindringt, ist das Hausfriedensbruch. Wenn wir Glück haben, können wir Ihre Gefangenschaft ebenfalls vor Gericht nachweisen und Ihn zumindest für die nächsten Jahrzehnte einsperren lassen. Sie können in Frieden ihr Leben fortsetzen", erklärte Mr. Giordano ruhig.

Ich schluckte ängstlich. Alles war aus der Bahn gelaufen. Ich hätte nicht handeln dürfen! Am Ende würde nur wegen mir der Mörder entkommen können und Samuel hinter Gittern sitzen.

„Sie müssen mir jetzt erklären, wieso Mr. Samuel hinter Ihnen her ist", drängte Mr. Giordano.

Ängstlich wimmerte ich, doch im nächsten Moment nickte ich angespannt. Wenn ich wirklich vor den Flammengeborenen fliehen würde, dann wäre ich über Mr. Giordanos Rede sicherlich erfreut. Ich würde hinter seinen Worten nicht die Absicht erkennen, endlich die letzte Person aus dem Weg zu räumen, die vielleicht die Explosionen noch stoppen könnte.

„Danke, Miss Laurence. Ich weiß, wie viel ich von Ihnen verlange, doch es ist nur zu Ihrer Sicherheit", versicherte mir die fasche Schlange mit lieblicher Zunge.

Ich ballte die Hände zu Fäusten und begann langsam zu sprechen: „Es scheint so, als ob ich das Feuer eines Flammengeborenen in mir aufnehmen kann. Ich kann es nicht nur absorbieren, sondern auch in mir Speichern und zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, selbst gegen sie."

Wow^^

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Wow^^

Ihr habt mich wirklich geschockt. o.O
Nachdem ich es heute tatsächlich von meinem Skyrim Spiel aufgeschaut und einen Blick auf Wattpad zu gewagt habe, konnte ich hüpfen wie ein Kleinkind. 101 K Reads und 10,5 Votes, wow... Ihr habt zwei Grenzen auf einmal überschritten, die ich nie gedacht hätte zu erreichen. Vielen, vielen Dank.

Entflammt ✔️Where stories live. Discover now