Curry mit dem Geschmack der Vergangenheit - 2

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Für deine wundervollen Bewertungen von „Soulmates" (gemeinsam mit deinen ganzen vielen lieben kleinen Sternen) und von „Entflammt". Ich hoffe, du hattest Spaß beim Lesen.

Dieses bedrohliche Aufblitzen verhinderte, dass ich dem Flammengeborenen widersprach

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Dieses bedrohliche Aufblitzen verhinderte, dass ich dem Flammengeborenen widersprach. Auch wenn dieser Kaffee wahrscheinlich mein gesamtes Erspartes kosten würde.

Lewis bestätigte die Bestellung und eilte anschließend fort. Nun war ich wieder der gesamten Intensität von Samuels Blick ausgesetzt. Er schien meine Missgunst trotz meines professionellen Lächelns erkennen zu können, denn rasch erklärte er: „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch. Mir ist durchaus bewusst, dass Sie für sich selbst entscheiden können, doch Sie sollten den Kaffee hier unbedingt probieren. Er ist wahrlich exzellent."

Und wahrscheinlich auch dementsprechend teuer, fügte ich rasch in Gedanken hinzu. Ich musste mich eindeutig beeilen zum Geschäftlichen zu kommen, sonst war ich am Ende dieses Gesprächs noch hoch verschuldet. „Darf ich Sie nun fragen, was der Grund für dieses Treffen ist?" Meine Stimme hatte den freundlichen Ton verloren, mittlerweile war sie glatt und kalt.

„Nun fragen dürfen Sie mich schon, aber antworten werde ich Ihnen erst wenn das Essen gebracht ist. Ich werde nur ungern in geschäftlichen Unterhaltungen unterbrochen, gerade wenn es um vertrauenswürdige Details geht", erklärte Samuel mit einer leicht amüsierten Stimme. Er lächelte mir erneut zu und meine Hormone spielten verrückt. Ich konnte nur beten, dass seine wachsamen braunen Augen dies nicht bemerkten. Ihr Blick durchleuchtete jede noch so winzige Veränderung meiner Mimik. Ich wusste nicht, ob Samuel mich bloß studierte um nachher eine bessere Verhandlungsbasis für sich zu schaffen, oder ob er mich im nächsten Moment auffressen wollte.

Um mich von diesen beunruhigenden Gedanken abzulenken, fragte ich ihn rasch: „Wie kommen Sie zu dieser interessanten Essenswahl?"

Mr. Samuel lachte leise. Seine Stimme gewann einen hypnotischen Klang, als er freundlich nachfragte: „Sie meinen, weil ich ein einfaches vegetarisches Gericht bestellt habe?"

Ich nickte und mein Hals fühlte sich so trocken wie eine vertrocknete Wüste an. Mein Gehirn schien Samuel nicht gut zu verarbeiten, denn häufig wanderten meine Gedanken in gefährliche Richtungen ab und ließen mich in leidenschaftliches Territorium davontragen.

Immer noch mit diesem hypnotischen Klang in seiner Stimme begann er zu erklären: „Nun die Welt leidet bereits genug unter uns allen. Wieso sollte ich ihren Zerfall beschleunigen? Es ist nicht notwendig, dass ich jeden Tag Fleisch esse, welches für die Produktion Unmengen an Wasservorräten verbraucht. Viel mehr esse ich es nur ab und an, zum Beispiel bei festlichen Gelegenheiten. Außerdem ist das vegetarische Curry hier ausgezeichnet. Es erinnert mich an viele schöne Momente."

Seine braunen Augen gewannen ein neugieriges Funkeln. Scheinbar interessierte es ihn, wie ich diese Information aufnahm. Zu meiner Missgunst hatte mich dieser Mann mit seinen Worten wirklich beeindruckt, obwohl ich natürlich versuchte mir dies nicht anmerken zu lassen. Wenn er die Wahrheit sprach, dann war Samuel bei weitem weniger überheblich und arrogant, als jeder Leviathan, der mir bis jetzt begegnet war.

Entflammt ✔️Where stories live. Discover now