Die Verräterin - 2

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„Dann werde ich deinem Gedächtnis einmal auf die Sprünge helfen

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„Dann werde ich deinem Gedächtnis einmal auf die Sprünge helfen. Dieses ganz spezielle Frequenzmuster kann ganz zufälligerweise den Teil unseres Gehirns stimulieren, der für die Kontrolle des inneren Feuers zuständig ist. Bei einer Stimulation mit dem Hochfrequenzmuster wird ein Flammengeborener dazu gezwungen einen Großteil seines Feuers außerhalb seines Körpers zu manifestieren. Die Frequenzen sind so stark, dass das Feuer in Form von Plasmakugeln auftritt. Durch die Weitersendung des Musters ist es zudem für den Flammengeboren unmöglich die Energie wieder in sich zu absorbieren. Sollte es ein betroffener Flammengeborener doch versuchen, könnte er oder sie meistens einen Teil des Feuers in sich aufnehmen, aber nicht in sich lagern, so dass die Flammen im Körper instabil sind und nach einigen Sekunden Muskeln, Sehnen und sogar Knochen zu Asche zerfallen lassen." Aidan stoppte und schaute mich an.

Ich musste auch ein ziemlich guter Blickfang sein, immerhin klappte mein Mund stetig auf und zu, meine Hände zitterten und meine Augen waren vor Panik geweitet. Genau so sah die Unschuld in Person aus. Vielleicht kam ich nicht besonders glaubwürdig rüber, doch es gab einen großen Vorteil, den ich noch besaß und dieses Ass spielte ich nun aus: „Wir programmieren nichts für uns selbst. Meine Firma wird von größeren Unternehmen angeheuert, um die Software zu schreiben. Vielleicht haben wir diese schreckliche Waffe programmiert, aber ich schwöre, dass ich nichts von ihrem Zweck gewusst habe."

„Ich stimme Jenny zu. Außerdem wieso sollte sie sonst zu uns kommen und uns warnen?", fragte Samuel stirnrunzelnd nach.

„Es ist ganz einfach. Unsere liebe Jenny hier ist nur eine kleine Komplizin, die kalte Füße bekommen hat. Sie hat ihre Fluchtchance gesehen, als du dich für sie interessiert hast und die Möglichkeit beim Schopfe gepackt. Solange sie sich hinter dem Rockzipfel des mächtigen Samuels versteckt, kann keiner ihrer Komplizen sie angreifen", erklärte Aidan siegessicher.

„Das ist doch völlig abstrus!", rief ich empört aus, doch gleichzeitig schlich sich Panik in meinen Blick. Samuel würde diesen Unfug doch nicht glauben, oder? Verzweifelt schaute ich mich um und suchte nach einer Fluchtmöglichkeit. Ich wollte ganz sicher nicht von einem verrückten Flammengeborenen aufgespießt werden, nur weil dieser eine falsche Schlussfolgerung gezogen hatte.

„Jenny?", fragte Samuel und blickte mich verletzt an. Scheinbar hatte er meinen suchenden Blick gesehen und zog nun ebenfalls falsche Schlüsse. Ich musste mich endlich benehmen, als sei ich unschuldig, was ich auch war.

„Mir kam die Geschichte mit dem Mädchen von Anfang an gelogen vor. Wer würde bitte ein verzweifeltes Kind alleine mit der Hochbahn zurückfahren lassen? Jeden würde doch Mitleid haben und sie nach Hause begleiten", fuhr Aidan fort. In Samuels Blick flackerte kurz Zustimmung auf, doch gleichzeitig schaute er mich flehend an, so als hoffte er auf eine Erklärung von mir, die alles auflösen würde.

„Ich kann nur noch einmal wiederholen, dass ich wirklich nichts damit zu tun habe. Das Mädchen gibt es wirklich! Ich habe mir diese Geschichte nicht ausgedacht!", rief ich verzweifelt, doch gleichzeitig wich ich einige Schritte zurück.

Sofort stürzte sich Aidan auf mich. Noch bevor ich blinzeln konnte, stand er hinter mir. Sein muskulöser Körper verhinderte eine Flucht nach hinten, während der rechte Dolch an meiner Kehle lag und eine Flucht nach vorne ebenso unmöglich machte.

„Bitte Samuel! Du musst mir glauben! Ich habe dir das Ganze wirklich nicht vorgespielt!", schrie ich panisch. Er würde mich doch jetzt nicht von Aidan umbringen lassen, oder doch? Kalter Schweiß rann über meinen Rücken, als ich in das verzweifelte Gesicht von Samuel blickte. Er wirkte nicht länger wie mein Flammengeborener, den ich zu lieben gelernt hatte, sondern wie der mächtige Flammengeborene der ersten Generation, den ich bei unserem ernsten Treffen gefürchtet hatte. Eine Aura von Macht hatte sich um sein kaltes, emotionsloses Gesicht gelegt, nur seine braunen Augen drückten tiefe Trauer aus. „Samuel du glaubst das doch nicht, oder!?", schrie ich verzweifelt. Meine Stimme brach fast bei dieser Frage. Ein ebenso verzweifelter Blick aus diesen wundervollen Augen ließ mich erstarren.

„Du wirst sie doch jetzt nicht davon kommen lassen?", fragte Aidan empört. „Wie oft habe ich dich schon gewarnt vor einer Gefahr und wann lag ich jemals falsch?"

Samuel schluckte, bevor er sein Gesicht von mir abwandte. Über die Lippen, die mich schon so wild und ungezügelt geküsst hatten, kam ein leises: „Es tut mir leid."

Meine Augen weiteten sich, als ich verstand. Er würde mich einfach von Aidan umbringen lassen? Was ging bitte in dem Kopf dieses Mannes vor? Vielleicht liebte er mich nicht wie ich ihn, doch ich dachte wir würden uns zumindest sehr nahe stehen! War sein Gefühlsausbruch in dem Pub vielleicht doch echt gewesen? Waren das seine wahren Gedanken gewesen? Tränen traten mir in die Augen, als ich flüsterte: „Lass das nicht zu. Ich dachte, ich würde dir etwas bedeuten!"

Samuel senkte seinen Kopf und befahl mit heißerer Stimme: „Tu, was du für das richtige hältst, Aidan."

Mir fiel der Mund auf. Mein gesamter Körper begann zu zittern und Tränen rannen nun in einem stetigen Strom über meine Wangen. „Wieso?", fragte ich mit gebrochener Stimme und spürte wie mein Herz in tausend scharfe Splitter zersprang.

„Das ist die richtige Entscheidung", munterte Aidan Samuel auf. Die Stimme klang hart, doch auch ein freundschaftlicher Unterton lag in ihr.

„Ach, rutscht mir doch beide den Buckel runter! Nun müsst ihr euch auch noch gegenseitig anfeuern um eine hilflose und unschuldige Frau umzubringen", schrie ich ihnen zu. Wenn ich nun sterben sollte, konnte ich doch einfach alles herauslassen, vielleicht verschwand dann auch meine Angst. „Wisst ihr was, ihr seid die zwei verachtenswertesten Gestalten, die mir in meinem ganzen Leben unter gekommen sind. Leckt mich doch einfach beide dort, wo die Sonne nie hin scheint!"

„Hüte deine Zunge Mensch!", rief Aidan.

„Sonst was? Ihr bringt mich doch eh um, Flügelbestie!", erwiderte ich mit einem panischen Lachen. Ich sammelte so viel Spucke wie nur möglich in meinem Mund und zielte damit auf Samuel. Leide traf ich nur seine Schuhe, doch scheinbar war das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, denn Aidan holte mit seinem linken Dolch aus und schlug zu. Schmerz explodierte in meiner Schläfe und Schwärze umgab mich schlagartig. So fühlte sich also der Tod an.

Ich hoffe die Lesenacht hat euch gefallen 😁

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