Ich blieb stehen und ignorierte Ashton's bittenden Blick, mich weiterzubewegen. Fletcher hatte genau den Punkt getroffen, der mich nachts wach hielt. Den Punkt, weswegen ich Ashton nun unsicher ansah. Wieder kam die Frage auf: Warum tat er das alles?

"Du hast sicher selbst schon einmal darüber nachgedacht, nicht? Einfach wegzulaufen und das alles zu vergessen. Zu hoffen, dass er dich nicht wieder findet um dann zu tun, was er immer tut. Dich zu töten."

Ich schlug die Augen nieder. Ashton schnappte sich mein Kinn und zwang mich dazu, ihn wieder anzusehen. Er sah mir in die Augen und schüttelte langsam den Kopf, sein Blick sagte etwas wie 'Glaub ihm nicht'.

"Und ich kann dir versprechen, er wird es tun. Er ist ein Schmetterling. Du weißt wahrscheinlich nicht, was das ist. Es bedeutet, er gewinnt dein Vertrauen um dich dann zu ermorden. Was glaubst du, warum so viele Morde auf der Welt von guten Freunden oder Familienmitgliedern des Opfers ausgeführt werden? Vertrauen auszunutzen ist eine Angewohnheit der Menschen."

Ashton hatte während er redete begonnen, mich verzweifelt weiterzuziehen. Ich wehrte mich nicht, jedoch half ich auch nicht mit. Und ich bemerkte erst, dass Fletcher gerade mich manipuliert hatte, als Ashton einen Schlag auf den Hinterkopf bekam und zusammensank. Fletcher grinste mich an, während ich ihn mit großen Augen ansah.

"Braves Mädchen. Wir bringen dich in Sicherheit, zurück zu deiner Familie und deinen Freunden. Wir beschützen dich. Du musst nur mitkommen."

Ich starrte die Hand an, die Fletcher mir hinhielt. In der anderen Hand hielt er einen Schläger, mit dem er Ashton eine übergebraten hatte. Eine Zeit lang überlegte ich wirklich, ob ich hier bleiben oder mit ihm mitgehen sollte. Schließlich bemerkte ich dass ich gar keine Wahl hatte, er würde mich mitschleppen. Das sah ich an seinem selbstgefälligem Grinsen.

Ich sah ihn in die Augen. Ein leichtes Grinsen entstand auf meinen Lippen.

"Nö."

----

Ashton POV

Stöhnend hielt ich mir den Kopf, während ich langsam wieder zu Bewusstsein kam.

"Auch mal wach, Schlafmütze?", ertönte eine hohe, aber angenehme Stimme. Sofort schlug ich meine Augen auf und sah zu Zoe, die mit einem Grinsen auf den Lippen das Lenkrad nach rechts drehte. Wir machten eine Kurve und ich kniff die Augen aufeinander.

Schließlich kam mir wieder Fletcher in den Sinn. Ruckartig sah ich Zoe wieder an und suchte sie angespannt nach Verletzungen ab, ohne sie anzufassen. Zoe bemerkte jedoch meine Blicke und ihr Grinsen wurde breiter. Sie schob ihr Shirt etwas nach oben und ein blauer Fleck erschien.

"Nicht mehr?", fragte ich. Ich ließ die Überraschung in meiner Stimme nicht mitklingen, doch Zoe schien es trotzdem zu wissen. Ihr leichtes Lachen erklang.

"Nicht mehr. Ich wusste übrigens nicht was ich mit ihm tun soll, deswegen liegt er in seinem Auto." Vollkommen ungläubig betrachtete ich sie und warf dann einen Blick auf den Schläger auf der Hinterbank, der neu für mich war.

"Wie?", brachte ich nur heraus und betrachtete das zierliche Mädchen, von dem ich gedacht hatte, das alles wäre vollkommen neu für sie. Sie strich sich durch die kurzen, blonden Haare und hatte ein stolzes Grinsen auf den Lippen.

"Ich hab ihm mit dem Schläger eine übergebraten."

"Und wie bist du zu den gekommen?"

"Ich hab ihn mir von Fletcher ausgeborgt."

"Wie?" Zoe sah zu mir und grinste.

"Du bist schwerer als Fletcher, wusstest du das?"

Mit leicht offenem Mund betrachtete ich sie von der Seite. Die vielen Fragen die ich an sie hatte schoben sich einfach beiseite und machte Platz für einen einzigen Gedanken: Dieses Mädchen war der Hammer.

Zoe - AbductionKde žijí příběhy. Začni objevovat