Wenigstens hatte dieser Assassine einen guten Geschmack in Musik.

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"Was ist das hier?", fragte ich, als wäre es komplett normal, dass Ashton mich aus dem Auto zerrte und meine Hände hinter meinem Rücken zusammenband. Ich starrte das kleine Holzhäuschen an, wir waren mitten in einem Wald.

"Ein Haus", meinte Ashton und ich verdrehte die Augen. "Das sehe ich. Aber was machen wir hier? Willst du mich foltern?", fragte ich neugierig.

"Nein, ich will dich nicht foltern. Ich will dich verstecken, also bitte ich dich, es mir nicht schwerer zu machen als es schon ist." Überrascht wollte ich mich zu ihm umdrehen, jedoch hielt er mich fest und steuerte mich nach vorne.

Wir gingen in das Häuschen und ich sah mich um. Voller Staub, Moos und Werkzeug. Schön.

"Wie lange wird das unser Zuhause, bevor wir wieder umsiedeln?", fragte ich und kurz hielt Ashton inne. Dann drehte er mich um, ich legte den Kopf schief.

"Woher weißt du, wie solche Sachen ablaufen?", fragte er und ein geheimnisvolles Grinsen entstand auf meinen Lippen. "Ich entführe als Hobby manchmal Leute, weißt du?"

"Hör auf mit den Späßen. Das hier ist ernst", meinte Ashton und ich seufzte. "Das ist klar. Aber die ganze Zeit auf Grumpy Cat zu machen wird es auch nicht besser machen."

Ashton machte den Mund auf, dann presste er seine Lippen aufeinander. Ein sanftes Lächeln entstand auf meinen Lippen.

"Wir sind jetzt achtzehn Stunden gefahren. Entspann dich."

"Halt die Klappe", meinte Ashton und drehte mich wieder um, ich seufzte. Ashton steuerte mich durch das Holzhaus, während ich mich innerlich über die Fesseln aufregte.

Obwohl, äußerlich tat ich es auch.

"Glaubst du wirklich, das ist nötig? Das ist alles so sehr Klischee. Ich werde doch wohl nicht in den Wald laufen, in einem mir fremden Land, ohne irgendein Geld. Höchstens werde ich in etwa einer Woche ausrasten weil ich keine Tampons habe."

"Sei still, ich besorge uns alles. Du musst einfach hier warten. Und ehrlich gesagt glaube ich, dass du genau das vorhattest, was du beschrieben hast." Ashton trat eine Tür auf und ich hustete wegen dem vielen Staub. Er achtete nicht darauf und ging mit mir einfach in das Zimmer, stellte mich in einer Ecke ab. Er sah mir in die Augen.

"Bleib einfach stehen."

Dann ließ er mich los und ging zu dem riesigen Bett in der Mitte des Raums, nahm die Decken und schüttelte sie aus. Ich machte einen Schritt nach rechts und fragte mich echt, warum ich so kindisch war, dass ich danach kicherte.

Ashton sah zu mir und verdrehte die Augen, als er bemerkte, dass ich mich bewegt hatte. Dann drehte er sich jedoch wieder um und klopfte die Kissen aus. Ich konnte nicht anders und beobachtete seine Rückenmuskulatur, wie sie unter seinem grauen Shirt spielte.

Dafür, dass sein Blick dem eines Schwerverbrechers ähnelte -der er wahrscheinlich auch war- war er ganz schön gutaussehend.

Ashton drehte sich wieder zu mir um und ging auf mich zu. Ich hob meine Augenbrauen, als er mich an den Schultern umfasste. Und ich fing an zu zappeln, als er mich scheinbar ohne Probleme aufhob. Dann warf er mich auf das Bett und ich erwartete eine riesige Staubwolke, die zum Glück nicht aufkam.

"Du solltest noch ein bisschen schlafen. Ich bin in spätestens drei Stunden wieder da", meinte Ashton und meine Augenbrauen fuhren zusammen.

"Eher solltest du mal schlafen. Und ich habe keine Uhr, also kann ich nur schätzen." Ashton deckte mich zu, während ich versuchte, es mir mit meinen Händen am Rücken verbunden bequem zu machen.

Zoe - AbductionWhere stories live. Discover now