"Ja, Jace." Mum verdrehte die Augen und nahm Dad die Hände von den Ohren. Dann zeigte sie ihm das Handy. "Schau, wie süß!"

"Gott Shyla", meinte Dad genervt und schon wieder fingen die beiden an, zu diskutieren. Ich seufzte und lehnte mich einfach an Cole. Er legte seinen Arm um mich und drückte mich an der Schulter zu sich.

Ich kuschelte mich zufrieden an ihn.

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"Wehe, du tust ihm auf irgendeine Weise weh. Dann werde ich deine Organe rausschaufeln und sie dich fressen lassen", knurrte Jason mir ins Ohr und geschockt sah ich ihn an. Er ging neben mir und hatte mich unterbrochen, die Stadt zu betrachten.

"Meine Güte, Jason. Ich will ihn nicht verletzen.-", meinte ich und verdrehte die Augen, während ich die Zigarette auf den Boden warf und sie austrat. "-Krieg das in dein mikroskopisches Hirn."

"Ich sag nur", meinte Jason und entfernte sich dann wieder von mir. Cole, welcher meine Hand hielt, sah fragend auf mich hinunter. "Hat er wieder was gesagt?"

Genervt nickte ich. "Er kommt mir vor wie dein Vater." Cole seufzte und nickte. "Er meint es nur gut."

Mir die Organe rausschaufeln und sie dann servieren ist eine sehr gute Sache, ja.

Ich nickte nur, schließlich wusste ich, wie er es meinte. Trotzdem fand ich, dass Jason schon etwas übertrieb. Wir waren erst ein paar Tage zusammen.

"Ich muss jedenfalls auf die Toilette. Gibt's hier irgendwo welche?", fragte ich und sah mich um. Cole lachte leicht.

"Wäre komisch, wenn es hier keine gäbe. Schauen wir uns mal um", meinte Cole und blieb stehen, bevor er sich ebenfalls umblickte. Jason blieb genervt stehen.

Unsere Eltern hatten uns alleine gelassen, da wir schließlich keine fünf mehr waren. Oft kam ich mir sowieso noch so vor, als wäre ich ein Kind, obwohl ich schon volljährig war.

"Da hinten müsste eine sein", meinte Cole und zeigte nach rechts, ich sah in die Richtung und entdeckte sofort die Schilder, die zeigten, wo es eine Toilette gab.

"Oki doki. Bin gleich wieder da", meinte ich und drückte Cole einen kurzen Kuss auf die Lippen, dann lief ich den Schildern nach.

Ich sah mich währenddessen noch um und grinste leicht. Schließlich entdeckte ich die Dixi-Klos und seufzte. Die waren so ekelhaft, aber was sollte ich jetzt schon tun?

Also ging ich darauf zu und verrichtete mit zugehaltener Nase mein Geschäft und wusch die Hände, bevor ich schnell hinaus stolperte. Ich sog gierig die frische Luft ein.

Die wurde mir gleich wieder genommen, da jemand eine Hand auf meinen Mund hielt und mich plötzlich wegzerrte.

Kurz war ich im Schockzustand, dann begann ich, um mich zu treten und in die Hand zu schreien. Ohne Probleme zerrte mich mein Angreifer einfach weiter, in eine Gasse, wo niemand war.

"Hör auf, dich zu wehren. Sonst bist du sofort tot", ertönte eine tiefe, rauchige Stimme mit amerikanischem Akzent und sofort hörte ich auf. Ich wusste sowieso, dass sich das im Moment nicht viel brachte.

"Lass mich los", zischte ich, während er mich in eine Gasse schleppte. Hatte denn niemand der Touristen etwas gesehen? Da müssten doch mehr bei den Klos sein, oder?

"Du glaubst doch nicht wirklich, dass das hilft", bekam ich zurück, dann wurde ich gegen eine Wand geschleudert. Schmerzerfüllt stöhnte ich auf und öffnete die Augen, wollte die Person wütend ansehen.

Als ich die Augen öffnete, sah ich direkt in das Gesicht, das mir schlaflose Nächte bereitete. Die dunklen Augen, die mich beobachteten, sobald ich meine Augen schloss.

Zoe - AbductionWhere stories live. Discover now