Kapitel 11

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Wir kamen vor einer Zimmertür an und Alec lief hinein. „Das hier ist dein Zimmer. Die Zimmer wurden renoviert und neu eingerichtet. Zumindest die meisten. Du hast Glück so ein Zimmer gekriegt zu haben und dazu noch ein Einzelzimmer. Du wirst dich schon zurecht finden. Auf dem Tisch liegt dein Stundenplan und was du noch alles brauchst. Wir sehen uns", mit diesen Worten liess Alec mich in meinem Zimmer zurück. Kein Schön, dass du wieder da bist oder ich hab dich vermisst. Ich verübelte es ihm auch nicht. Immer hin bin ich ohne ein Wort gegangen und habe ihn mit den anderen alleine hier gelassen.

Ich guckte mir das Zimmer ein wenig genauer an. Es war ziemlich gross. Ich hatte ein grosses Himmelbett, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank und zwei Regale. Alles war eher schlicht gehalten. Es gab noch eine weitere Tür, welche wohl zum Badezimmer führte. Ich guckte in den Kleiderschrank und entdeckte einige Klamotten. Misstrauisch durchsuchte ich alles und guckte mir es an. Alles war so ziemlich in meiner Grösse und war auch mein Geschmack. Irgendwie gruselig. Als hätten sie mich studiert. Ich ging zu meinem Schreibtisch und prägte mir meinen Stundenplan ein. Auf einem anderen Zettel standen noch die Namen meiner Klassenkameraden drauf. Etwas verwunderte mich und zwar, waren alle Spezien wieder gemischt. Wahrscheinlich wurde dies eingeführt als ich abgehauen war. Irgendwas musste sich hier ausgelöst haben, als ich verschwunden war. Ich würde nur zu gerne wissen, was es war. Als erstes ging ich gemütlich duschen und liess mir Zeit. Ich sortierte meine Gedanken ein wenig. Kurz darauf legte ich mich auch schon ins Bett und schlief schon ein.

Am nächsten Morgen wurde ich durch ein lautes Klopfen geweckt. Verschlafen und genervt stand ich auf und öffnete die Tür. Vor mir stand Alec. „Du hast noch eine halbe Stunde bevor der Unterricht anfängt", sagte er zu mir in einem monotonen Ton. Verwundert sah ich ihn an. In seinem Gesicht war nicht mal die kleinste Regung von Freude oder sonstigen Gefühlen. Als seien sie alle eingefroren. Ich nickte nur und schloss wieder die Tür hinter mir. Ich nahm mir Kleidung aus meinem Kleiderschrank und öffnete wieder die Tür. Ich brauchte höchstens 5-10 Minuten weg. Alec schien nun plötzlich komplett verändert zu sein. Er hatte ein Lächeln im Gesicht, streckte mir einen Rucksack hin und meinte: „Hier sind so ziemlich alles drin, was du brauchst. Den Weg zu Klassenzimmer muss ich dir wohl nicht erklären. Schade das wir nicht in die gleiche Klasse gehen." Schon verschwand der Junge schon wieder. „Was geht hier bitte vor sich?", murmelte ich zu mir selber und lief in die entgegengesetzte Richtung.

Es dauerte etwa 10 Minuten und schon stand ich vor meinem Klassenzimmer. Nach meiner Klassenliste nach werden mich hier einige hassen. Ich öffnete die Tür und trat ein. Zunächst wurde mir keine Aufmerksamkeit geschenkt. Ich blieb einfach vorne stehen, da ich nicht genau wusste, wo ich mich hinsetzen sollte, da es wahrscheinlich eine feste Sitzordnung gab. Mir fiel auf, wie die Klasse aufgeteilt hatte. In der einen Hälfte des Raumes sassen die Vampire und in der anderen die Isaeris und die Engel. Nach und nach bekam ich nun die Aufmerksamkeit von den anderen. Jeder fing an zu tuscheln und zu tratschen. Ich werde wohl das Gesprächsthema Nr. 1 sein in der Schule. Plötzlich stand jemand ziemlich geräuschvoll auf und lief nach vorne zu mir. Diese Person kannte ich nur zu gut.

Raphael. Er war einer der beliebtesten Schüler hier an der Schule und es hatte sich seit meinem Abgang wohl nicht geändert. Er sah auch noch genau gleich aus. Dunkelblonde Haare und dunkelblaue Augen. Raphael war um einige Zentimeter grösser als ich und fühlte sich wie der Chef der Schule. Immer hin sind seine Eltern stinkreich und hoch angesehen. Dass er noch dazu ein Engel war, machte es auch nicht besser. So ziemlich alle Engel besitzen eine gewisse Arroganz, da sie ja für etwas höheres gehalten werden. Immer hin waren sie die Gesandten Gottes und jeder glaubte an Gott. Raphael blieb genau vor mir stehen und betrachtete mich ganz genau. Wir beide konnten uns nicht leiden. Wir hassten uns, wie die Pest. „Wir haben uns lange nicht mehr gesehen Raphael", sagte ich gehässig. „Kann ich nur zurückgeben. Wo hat denn unser kleiner Vampir in den letzten zwei Jahren gesteckt? Hast du dich etwa vor mir versteckt du kleiner Angsthase?", fragte er mich und konnte sich sein selbstverliebtes Lächeln nicht verstecken. Ich musste leicht schmunzeln und sagte zu ihm: „Das hättest du wohl gerne. Anstatt hier zu hocken und Däumchen zu drehen, habe ich ziemlich viele Erfahrungen da draussen gemacht." Er lachte nur ein wenig und fragte: „Erfahrung worin bitte? Wie man sich erwischen lässt und zurück an die Schule kommt?" Daraufhin musste die ganze Klasse ein wenig lachen. „Erfahrungen im Thema überleben", zischte ich ihm zu. Unbeeindruckt sah er mich an und wollte gerade etwas erwidern, da kam auch schon mein verhasster, ehemaliger Lehrer herein.

Mr. Marcel Harn. Als er mich sah, wurde sein Gemüt direkt aufgehellt. „Wenn das nicht Joshua ist. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen", meinte er zu mir und ging zu seinem Lehrerpult. „Kann ich nur zurückgeben Mr. Harn", antwortete ich nur und guckte ich nicht mal an. Ich hatte keinen Respekt vor ihm. Seit er hier arbeitete, hatte er irgendwas gegen mich. Im Grunde konnte man mich als sein persönliches Opfer ansehen. Früher hat er immer wieder in der Klasse bloss gestellt und angenehm war dies ganz und gar nicht. „Ich denke mal die meisten kennen dich bereits. Da die Klassen jedoch neu gemischt wurde und neue Schüler dazu gekommen sind, musst du dich vorstellen und dich irgendwohin setzen." „Joshua, 18 Jahre, Vampir, bin vor zwei Jahren abgehauen und nun wieder hier an der Schule. Ich glaub das reicht", sagte ich in die Klasse und setzte mich in die letzte Reihe in die Ecke, damit ich nicht so auffallen konnte. Leider Gottes starrte mich jeder an, als wäre ich irgendein Versuchsprojekt gewesen.

The Last: die EnthüllungTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon