Kapitel 16

8 1 0
                                    

„Los geht's", meinte Raphael und lief schon los. Anscheinend hatte er schon einen Anhaltspunkt, wo sich Maya aufhalten könnte. Ich hatte keine Ahnung. Raphael hat zwar gesagt, dass Alec auf eigene Faust uns suchen würde, aber die Frage war, wie lange würde dies dauern? Ich entschied mich einfach mal an den Fluss zu gehen und ihm zu folgen. Mit schnelleren Schritten lief ich durch den Wald. Ich guckte auf die Karte und sah, dass Raphael auf dem Weg zum Hügel war. Anscheinend bevorzugte Maya höhergestellte Plätze. Ich konnte den Fluss rauschen hören. Sofort guckte ich mich um. Keiner war zu sehen. Ich lief nun näher ran. Der Fluss hatte eine ziemlich starke Strömung drauf. Ich lief gegen die Strömung. Es ging in Richtung Hügel. Ich vermutete stark, dass Alec in diesem Bereich sein könnte. Immer hin bevorzugte Maya den Hügel und sie könnten sich vielleicht dort irgendwo getroffen haben.

Es vergingen weniger als zwei Minuten, da hörte ich direkt schon Schüsse und jemanden fluchen. Sofort versteckte ich mich hinter einem Baum und guckte mich um. Auf der anderen Seite des Flusses konnte ich Alec sehen. Anscheinend hatte er mit der Umwelt ein wenig zu kämpfen. Er war mit Kratzern übersät und sah nicht besonders glücklich aus. „Verdammte Scheisse, warum haben wir uns nur auf so eine Gegend eingelassen?!", fluchte er herum. Ihm schien das alles hier nicht zu gefallen. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Plötzlich wurde es ruhig und ich konnte einen weiteren Schuss hören, welcher genau den Baum neben mir traf. „Joshua! Komm raus! Ich weiss, dass du da bist!", hörte ich die wütende Stimme von ihm. Zuerst zögerte ich, doch schlussendlich kam ich noch heraus und blickte in die Augen von Alec. In seinen Augen spiegelte sich nur der Drang von Zerstörung und Vernichtung wieder. Ein wenig Wahnsinn war darin auch noch zu sehen. „Ich wollte schon seit zwei Jahren gegen dich kämpfen und heute ist endlich der Tag gekommen!", sagte er zu mir und grinste plötzlich. Es war aber kein normales Grinsen. Es war mehr dieses Psychogrinsen. Irgendwas stimmte nicht mit ihm. So würde er sich niemals verhalten! Ich sagte einfach nichts dazu und sah ihn mit einem monotonen Gesicht an. „Weisst du eigentlich, wie deprimierend es ist, ständig daran erinnert zu werden, wie schwach man ist. Jeder hat mich als Schwächling abgestempelt und ich wollte mich beweisen, doch ich habe es einfach nicht hingekriegt. Ganz egal, wie viel ich trainiert habe. Alle waren besser als ich und du, du warst einfach der Schlimmste von allen. Ständig kamst du in meinen Träumen vor und hast mich besiegt. Jedes Mal, in jedem Kampf. Du hast mich die gesamte Zeit einen Versager genannt und sahst mich genau mit dem gleichen Blick an, wie jetzt. Ich werde dem jetzt ein Ende setzten und dich hier und jetzt besiegen und...", mitten in seiner Rede, holte ich meine Pistole heraus und schoss auf ihn.

Der Schuss traf ihn an seiner linken Körperhälfte bei seinem Bauch. Geschockt sah er an sich herunter und seine Kleidung färbte sich schon rot. Er drückte seine Hand drauf und sagte zu mir: „Wie kannst du nur auf deinem eigenem besten Freund schiessen, während er am Reden ist?!" „Du bist nicht mehr der Alec, den ich kannte. Du bist irgendein Wahnsinniger. Irgendwas ist mit dir passiert und ich muss wissen was. Ausserdem würde Alec mir sowas niemals erzählen, während eines Kampfes. Dein Verhalten ist ebenfalls mehr als merkwürdig. Du siehst zwar aus, wie Alec, aber du bist es nicht. Alec ist mehr der vorsichtige Typ und geht nicht gerne auf Risiko.", erklärte ich ihm. Er fing an zu lachen. Zuerst leise, doch es wurde immer lauter und lauter. Unbeeindruckt sah ich ihn an. „Was weisst du schon über mich?! Dann lass uns den Kampf beginnen!", verkündete er und fing an auf mich zu schiessen. Sofort ging ich in Deckung. Er hatte weniger Munition als ich im Moment.

Immer wieder guckte ich leicht hinter dem Baum hervor und schoss ebenfalls auf ihn. Ich traf ihn zwar, aber dies schien ihn überhaupt nicht zu interessieren. Es schien, als ob er keinen Schmerz fühlen würde und einfach sein Ziel verfolgte. Plötzlich hörte er auf zu schiessen und meinte: „Warum machen, wir es nicht spannender? Wir kämpfen ganz ohne Waffen. Nur mit unseren Fäusten!" „Wer sagt mir, dass ich dir vertrauen kann?!", fragte ich ihn. „Ganz einfach. Deswegen!", sagte er. Ich guckte hervor und Alec warf seine Waffen einfach in den Wald hinein. „Jetzt du. Wir wollen, doch einen fairen Kampf machen", sagte er zu mir. Ich warf einfach nur mein Gewehr hinein. „Mehr Waffen hab ich nicht", erklärte ich. Begeistert sah Alec mich mit seinen wahnsinnigen Augen an und fing nun an den Fluss zu überqueren. Ich blieb noch ein wenig auf Abstand. Klatschnass kam er heraus und lief schon auf mich zu. Ich hielt mich bereit. Aus dem Nichts kam sein Bein auf mich zu und ich konnte gerade noch so ausweichen. Kaum war sein Bein weg, kamen direkt schon seine Hände zum Einsatz. Immer wieder versuchte er mich zu treffen, doch ich konnte immer wieder ausweichen und abblocken.

Nun ging ich auch in den Angriff über. Mit meinem Knie traf ich in seinen Bauch und ich landete auch noch einen Kinnhaken. Alec war anscheinend im Angriff gut, aber seine Verteidigung ist miserabel. Genau dies konnte ich sehr gut ausnutzen. Er keuchte kurz vor Schmerz auf und sah mich wütend an. Plötzlich packte er meinen Arm und im nächsten Moment lag ich mit dem Rücken auf dem Boden und Alec über mir. Er hielt immer noch meinen Arm fest. Mit seinem Fuss trat er mir mehrfach in die Seite und ich kann eins sagen, es tat höllisch weh. Ich liess es mir nicht gefallen. Schnell drehte ich mich so halb auf den Rücken und trat ihm direkt zwischen die Beine. Seine eigene Schuld, wenn er nicht auf seine Verteidigung achtete. Sofort fing er an zu winseln und fiel auf die Knie. Ich stand auf und wollte ihm gerade den Rest geben, da hörte ich ein knurren aus dem Wald. Ein verärgerter, schwarzer Panther kam hervor. Er sah Alec und mich mehr als nur ein wenig böse. Ich ging langsam einige Schritte zurück. Alex hatte es anscheinend immer noch nicht bemerkt, dass ein Panther hier war. Ich liess mich nicht einschüchtern. Einfach keine hastigen Bewegungen machen. Der Panther beobachtete mich, wie auch Alec. Alec rollte immer mal wieder auf dem Boden herum und gab Laute von sich. Dem Panther gefiel dies überhaupt nicht und fauchte ihn an. Alex bemerkte ihn endlich und fing an zu schreien und versuchte irgendwie weg zu kriechen. Alles in allem wurde er vom Panther weg gezogen. Das einzige, was ich noch hörte, waren seine elendigen Schreie aus dem Wald. 

-----------------------
Hoffe es hat euch wie immer gefallen und wir sehen uns im nächsten Kapitel!
Bis dann!
Eure Tonja :D

The Last: die EnthüllungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt