Kapitel 38

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Ich wachte wieder auf und befand mich in meinem Bett wieder. Ich befand mich noch in meinem Anzug und entschied mich duschen zu gehen. Eine halbe Stunde später stand ich frisch geduscht wieder im Zimmer und stand vor dem Kleiderschrank. Ich hatte ein Badetuch um die Hüften und suchte mir gerade einige Dinge heraus um sie anzuziehen. Plötzlich wurde meine Tür aufgemacht und Sam stand in meinem Zimmer. „Wir beide werden jetzt zusammen trainieren! Egal was du sagst, wir machen das jetzt!", sagte er ziemlich überzeugt. Komplett verwirrt sah ich ihn an und verstand gerade die Situation nicht. „Wie kommst du jetzt auf diese Idee? Ich bin gut in Form", meinte ich zu ihm. „Ich sehe das anders! In 10 Minuten draussen! Wir werden joggen gehen", sagte er mir und verschwand wieder aus meinem Zimmer. „Was ist mit dem bitte los? Führt sich auf, wie ein kleines Kind, welches als Nilpferd beleidigt wurde", murmelte ich zu mir. Ich suchte mir eine kurze Sporthose heraus und ein lockeres T-Shirt. Ich lief aus meinem Zimmer und Castiel lief gerade zu mir. „Was hast du vor?", fragte er mich ernst und sah nicht so erfreut aus. „Sam will, dass wir zusammen joggen gehen. Hast du was dagegen?", fragte ich ihn. Er entspannte sich wieder und antwortete: „Solange Sam dabei ist, ist es in Ordnung." Castiel lief an mir vorbei und ich ging die Treppen runter und nach draussen in den Vorgarten. Einige Angestellte waren ebenfalls draussen und haben ein Auge auf mich geworfen. Ich fing an mich ein wenig zu dehnen.

Der Vorgarten war wirklich schön. Es gab einen Weg zum Eingang und direkt neben dem Weg gab es links und rechts kleine, farbige Rosenbüsche. Neben den Rosenbüschen hatte es auf beiden Seiten einen grossen Baum. Das ganze Anwesen wurde mit einer Mauer abgegrenzt. Sam kam nun aus dem Haus und meinte zu mir: „Denk ja nicht, dass ich es dir leicht mache! Wir werden jetzt lange joggen gehen und es wird nicht gemeckert!" „Ich habe auch nicht gehofft, dass du es mir einfach machst! Wollen wir wetten?", fragte ich. „Abgemacht! Um was wetten wir?", fragte er voller Ehrgeiz. „Der Verlierer muss Castiel mit einer Wasserbombe abwerfen!", schlug ich vor. Sam schlug sofort begeistert ein und wir liefen los. Da das Anwesen in einem Waldgebiet lag, liefen wir durch den Wald. Der Schatten tat wirklich gut, da es ziemlich warm war. Sam lief vor mir und war voller Energie. Trotzdem wird er diese Wette verlieren. Ich fing an ein wenig schneller zu laufen und überholte ihn. Ich guckte leicht über meine Schulter und sah, wie sehr er sich ärgerte. Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. „Ich werde diese Wette nicht verlieren!", rief er von hinten mir zu und erhöhte sein Tempo. Genau das war mein Plan. Er musste einfach immer schneller laufen, als ich und so verbraucht er mehr Energie. Nach 30 Minuten legten wir eine Pause ein.

Sam lehnte sich gegen einen Baum und atmete heftig. Meine Atmung war auch ein wenig schneller, aber ich konnte mich nach einigen Minuten wieder erholen. „Gibst du schon auf?", fragte ich ihn frech. Er sah mich immer noch mit voller Ehrgeiz an und lachte kurz. „So schnell werde ich jetzt auch nicht aufgeben! Ich werde es dir zeigen! Ich bin noch fit wie ein Turnschuh!", sagte er stolz. Ich musste mir ein Lachen verkneifen und meinte: „Na dann, laufen wir weiter alter Mann." Seine Augen waren nun wieder Feuer und Flamme. „Ich bin kein alter Mann!", rief er und lief direkt weiter. Ich lachte wieder und lief ihm hinterher. Wir liefen bestimmt eine dreiviertel Stunde lang und Sam hielt am Ende des Waldes an. Als nächstes müsste man ein Feldweg überqueren bis man wieder im Wald kam. Sam schwitzte sehr stark. Ich konnte es nicht leugnen, aber auch ich schwitzte bereits. „Gibst du auf?", fragte Sam mich. „Auf gar keinen Fall! Ich könnte noch den gesamten Tag im Wald umher laufen!", sagte ich ihm. Ein bisschen übertrieben, aber das muss er ja nicht wissen. „Ich auch!", sagte er und sah mich herausfordernd an. „Na dann, laufen wir weiter!", sagte ich zu ihm und lief nun vorraus. Die pralle Sonne schien auf meinen Kopf und es war nicht gerade angenehm.

Ich sah bereits den Anfang des Waldes und dort stand ebenfalls eine Schulklasse. Anscheinend hatten sie irgendeine Exkursion oder sowas. Mir war es egal. Ich wollte ganz cool ihnen vorbei laufen, aber leider isst daraus nichts geworden. Ich stolperte direkt über eine Wurzel und fiel direkt hin. Alle drehten sich zu mir um. „Verdammt, tat das weh!", murmelte ich und setzte mich hin, da ich einen Schmerz an beiden Knie spürte. Es sah nicht gerade gut aus. „Ist alles in Ordnung bei ihnen?", hörte ich eine Stimme. Der Lehrer der Klasse hockte sich neben mich. „Jaja, alles in Ordnung. Ist nicht weiter schlimm, mein Kumpel wird auch gleich hier sein", antwortete ich ihm. „Joshua! Was hast du jetzt schon wieder angestellt?", hörte ich die Stimme von Sam. „Bin über eine Wurzel gestolpert!", rief ich zu ihm. Er hockte sich vor mich hin und guckte sich die Wunde an. „Das müssen wir zu Hause versorgen", sagte er zu mir. „Joshua?", hörte ich eine mir bekannte Stimme. Ein blondes Mädchen mit grünen Augen kam aus der Masse heraus. Ich erkannte sie sofort wieder. Liz. „Was machst du hier Joshua? Was ist überhaupt mit deinen Augen passiert? Was ist überhaupt passiert? Alle machen ich sorgen um dich!", sagte sie mir. Sam übernahm sofort die Initiative. Er zog mich hoch und meinte zu Liz: „Tut mir leid, aber du musst ihn verwechselt haben. Joshua wir gehen." Sam schnappte sich meine Hand und rannte direkt weiter.

Als wir weit genug weg waren, hielt er an und wir verschnauften erstmals. „Wer war das?", fragte er ernst. „Eine Freundin", antwortete er mir. Sam schien davon nicht gerade begeistert zu sein. „Ich muss das Castiel berichten! Er wird darüber nicht erfreut sein!", erklärte er mir. „Du musst es ihm ja nicht erzählen! Sag einfach, wir sind an einer Schulklasse vorbei gelaufen und ich bin über eine Wurzel gestolpert", schlug ich ihm vor. „Tut mir leid, aber das geht nicht. Castiel verlässt sich auf mich. Wir gehen sofort zurück und diese Wette vergessen wir einfach", meinte er zu mir und ging in einem normalen Tempo weiter. „Du willst die Wette nur vergessen, weil du weisst, dass du sie verlieren wirst", murmelte ich. Sofort stoppte er und lief wieder zu mir. „Ich hätte sie nicht verloren! Aber du bist im Moment wichtiger, also gehen wir jetzt zurück!", sagte er mehr als wütend. Ich verkniff mir ein Lachen und spazierten durch den Wald. Es dauerte bestimmt eine Stunde bis wir wieder beim Anwesen waren. Meine Knie schmerzten, wie sau. Wir traten ein und Castiel erwartete uns bereits.

The Last: die EnthüllungWhere stories live. Discover now