Kapitel 19

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Der Schiedsrichter gab mit einem Handzeichen klar, dass die beiden Kandidaten näher kommen und sich die Hand geben sollen. Beide folgten der Aufforderung und gingen kurz darauf wieder auf Abstand. Das Duell begann als der Schiedsrichter in seine Pfeife pfiff. Alec nahm sofort seine Pistole hervor und fing an auf Elijah zu schiessen, doch dieser hatte wenig Angst davor. Während er schoss lief der Blauhaarige auf Alec zu und wich ab und an aus. Vor Verletzungen hatte er auch keine Angst. Als er in der Nähe von Alec war, nahm er einen schwarzen Metallstab hervor. Plötzlich fing es sich an zu verformen und heraus kam eine schwarze Sense. „Was will er mit einer Sense? Er könnte ihn ausversehen umbringen", sagte ich zu mir selbst. „Naja, Alec hat auch die Waffe getätigt und hätte Elijah ausversehen ins Jenseits schicken können. Hier hat man vor so etwas nicht Angst. Die meisten feiern es, wenn man auf Risiko spielt. Es machte das Ganze noch ein wenig spannender für die Zuschauender. Klingt krank, aber ist so", erklärte Vernon mir.

Elijah lief selbstbewusst auf Alec zu, welcher gerade Schwierigkeiten hatte seine Munition zu wechseln. Seine Hände zittern ziemlich stark. Elijah schwang gerade seine Sense und das Publikum rastete gerade ziemlich aus. Alec konnte im letzten Moment noch sein Messer hervor holen und die Sense aufhalten ihn zu treffen. Wäre er zu langsam gewesen, hätte er jetzt eine ziemlich krasse Wunde an der Seite seines Bauches. Plötzlich griff Alec an die Stange der Sense und fing an daran zu ziehen. Elijah schien genauso überrascht zu sein, wie wir alle. In Alecs Augen konnte ich schon wieder diesen Wahnsinn sehen, welchen ich schon heute beim Kampf gesehen hatte. Zwischendurch hatte er auch wieder dieses Lächeln im Gesicht, welches einem einen unangenehmen Schauer hinterliess. Es schien als ob er besessen davon war, zu gewinnen. Wahrscheinlich würde er alles dafür geben um nur einmal zu gewinnen und sich hier zu beweisen. Elijah schien dies nun auch zu bemerken. Alec zog nun so fest an der Sense, dass der Blauhaarige sie los liess und nun auf Abstand ging.

Ein Raunen ging nun durch die Halle. Alec lief nun auf Elijah zu und versuchte nun ihn direkt anzugreifen. Zuerst mit einem gezielten Schlag ins Gesicht und dann eine halbe Umdrehung um mit Schwung seinen Gegner irgendwie mit seinem Bein zu erwischen. Elijah war natürlich

alles andere als schlecht in den Kampfkünsten. Den Faustschlag fing er ab, wie auch sein Bein. Beides hatte er nun im festen Griff und liess ihn nicht mehr los. Alec sah ihn bitterböse an und er steckte ziemlich in der Klemme. Elijah war die Ruhe selbst. Er hob sein Knie um rammte es Alec in den Bauch, dabei liess er aber die Faust und das Bein von ihm nicht los. Der Braunhaarige fing an zu röcheln und versuchte sich noch mit seiner freien Hand zu wehren, doch durch die schon bestehenden Schmerzen, waren seine Hiebe nicht mehr so stark, wie am Anfang und Elijah konnte dem gut stand halten. Meine Knie fingen ein wenig an zu schlottern. Alec würde diesen Kampf nie und nimmer gewinnen. Elijah rammte sein Knie immer wieder in seinen Bauch und Alec kämpfte schon mit sich selber, dass er nicht gleich umkippte. Mittlerweile fing der Braunhaarige schon an Blut zu spucken. Der Blauhaarige versetzte ihm noch einen letzten Hieb mit dem Fuss und liess ihn nun zu Boden geleiten. Er lief auf seine Sense zu, hob sie auf und war mit dem Kampf schon fertig, doch Alec schien wohl anderer Meinung zu sein.

Mühselig versuchte er wieder aufzustehen. Seine Körperhaltung war mehr gebückt, als gerade und er hielt sich seinen Bauch, wegen den Schmerzen. Er atmete stark und verzog immer wieder sein Gesicht, wenn seine Bauchverletzung drückte. Mit langsamen Schritten torkelte er nun auf Elijah zu, welcher ihn unbeeindruckt ansah. Diese Sache hier schien ihn mehr als nur ein wenig zu nerven. Mit schnelleren und grösseren Schritten lief der Blauhaarige also auf den Verletzten zu und versetzte ihm einem starken Hieb mit dem Ende der Sense um den Jungen nicht noch mehr zu verletzen. Alec fiel um und krümmte sich vor Schmerzen, doch trotzdem stand er wieder auf und versuchte Elijah anzugreifen. Langsam wurde es Elijah zu blöd, machte eine halbe Drehung um Schwung für seine Beinattacke zu haben. Er traf ihn perfekt an der Seite und Alec flog mit voller Wucht auf den Boden und spuckte wieder Blut. „Sagen sie ihm endlich, dass dieser Kampf vorbei ist! Dieser Vollidiot weiss einfach nicht, wann Schluss ist!", forderte Elijah den Schiedsrichter auf. Der Schiedsrichter sah in Richtung Direktor. Dieser nickte nur und der Schiri rief: „Der Kampf ist vorbei! Der Sieger ist Elijah!" Die Menge rastete aus und feierte ihn für seinen Sieg. Etwas anderes hatten sie auch nicht erwartet.

Mit einem dramatischen Abgang liess Elijah alle zurück. Einige Krankenschwestern kamen nun in die Glaskugel und fingen an Alec zu versorgen. Die meisten warfen ihm noch einige Beleidigungen an den Kopf und verliessen die Halle. Geschockt blieb ich noch sitzen. Ich konnte nicht fassen, was ich eben gesehen hatte. War sowas nicht illegal? Warum feierte jeder so einen offiziellen Kampf? Ich verstand diese Leute einfach nicht. Sowas war doch einfach unmenschlich! Vernon klopfte mir auf die Schulter und meinte zu mir: „Komm, wir sollten langsam gehen." Ich nickte nur und stand nun auf. Mein letzter Blick galt nun dem Direktor, welcher mich anscheinend schon beobachtete. Er hatte ein abgehobenes Lächeln im Gesicht und verliess nun seinen Raum. Aria welcher immer noch nach unten zu Alec guckte, war genauso geschockt, wie ich es war.

Ich verabschiedete mich von Vernon und lief in mein Zimmer. Dort stellte ich mich erstmals unter die Dusche und verarbeitete, was ich gerade gesehen habe. Die meisten hier werden ja von Angst geleitet und trauen sich nicht etwas zu sagen, wie kriegt man dies nur innerhalb zwei Jahren hin? Vorher war es zwar auch so, aber nicht so extrem. Vorher waren es ja nur kleine Schikanen und nur wenige machten mit und jetzt machte die halbe Schule einen runter, nur weil man nicht so stark war. Ich duschte mich fertig und wickelte ein Handtuch um meine Hüften.

In meinem Zimmer wartete bereits Aria auf mich. „Wie ich sehe, bist du genauso perplex, wie ich vorhin", sagte sie zu mir. Ich nickte leicht. „Hast du irgendwas herausfinden können?", fragte sie mich. Ich antwortete: „Ich weiss nicht, ob dir Castiel es erzählt hat oder andere Lehrer. Es gibt hier ein System von den stärksten bis zu den schwächsten Schüler. Es gibt die die berühmten Top 10 der Schlechtesten und der Besten hier. Einige setzt es ziemlich unter Druck nicht unter die schwächsten Schüler gehören zu müssen, dass sie sich schon psychologische Hilfe suchen müssen. Ausserdem gehen sie mit der Masse mit. Wenn jemand ausgelacht wird, wird diese Person von allem ausgelacht um nicht selber dran zu kommen. Ausserdem ist Alec nicht mehr der, der er mal war. Seine Persönlichkeit hat sich verändert. Er kann richtig schlecht gelaunt sein und im nächsten Moment wieder glücklich. In meinem Kampf gegen ihn und im heutigen sind mir seine Augen aufgefallen. Es sah so aus als sei er wahnsinnig, als ob er alle Mittel einsetzen würde nur um zu gewinnen. Dass er sich gegen jemand viel stärkeres gekämpft hat, war wirklich eine fragwürdige Aktion von ihm." Aria hörte mir Aufmerksam zu und schien dabei noch selber zu überlegen.

Während sie sich ein Bild von der Gesamtsituation machte, trank ich ein weiteres Gläschen von meinem Blut. Verwundert sah sie mich an. „Warum hast du sowas im Zimmer? Vampire kriegen das doch nur morgens.", fragte sie mich. „Der Direktor hat angeordnet, dass ich dreimal am Tag so ein Gläschen trinke. Falls ich es nicht mache, wird es Konsequenzen für mich geben. Was soll ich schon gross dazu sagen?", meinte ich zu ihr. „Du bist ja noch naiver als ich jemals gedacht habe! Hast du dir vielleicht überlegt, dass da irgendwas drin sein könnte? Eine Flüssigkeit, welche gefährlich werden könnte für dich?", fragte sie mich und sie sah mich mit einem wütenden Blick an. Ich schmunzelte leicht und antwortete: „Castiel würde nichtversuchen mich zu vergiften oder mir Verletzungen zufügen. Immerhin bin ich wichtig für ihn. Ich hab zwar keine Ahnung warum, aber er behandelt mich wie einen Heiligen. Seiner Meinung nach bin ich ein Vorzeigeschüler für die Schule. Er möchte nämlich irgendwie diese schlechte Kritik verschwinden lassen, aber er wird dies niemals schaffen. Nach dem was ich heute gesehen habe, wird diese Schule ihrem schlechten Ruf nur gerecht."

Verständlich sah sie mich an und fasste sich an ihr Kinn. Die Braunhaarige schien fieberhaft zu überlegen. „Worüber zerbrichst du dir den Kopf?", fragte ich sie. „Naja, die gesamte Lehrerschaft weiss was hier los ist, aber mir erzählen sie nichts. Es macht mich ein wenig stutzig. Sie wohlen irgendwas grosses verbergen und testen mich wohl noch, ob ich vertrauenswürdig bin", erklärte sie mir. „Du solltest vielleicht mit Arian telefonieren und ihm einen Bericht erstatten, damit er und die anderen auf dem neusten Stand sind. Ich versuche weitere Informationen zu kriegen und werde dich informieren", sagte ich zu ihr. Sie nickte nur und meinte: „Wir sehen uns Joshua." Aria verliess meinen Raum und ich zog mir etwas über um schlafen zu gehen. 

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Wir haben die 100 Views geknackt <33
Hoffe es hat euch gefallen und wir sehen uns im nächsten Teil!
Bis dann!
Eure Tonja :D

The Last: die EnthüllungWhere stories live. Discover now