Kapitel 36

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Castiel stand vor einer Eisentür und öffnete diese. Darin war ein Metalltisch in Form eines Kreuzes. Ich legte ihn hin und zu meiner Verwunderung blieb er auch liegen. „Ich bin der König der Welt!", rief Joshua und fing an zu lachen. „Schenk ihm keine Beachtung, sondern binde ihn fest!", befahl Castiel mir. Sofort nickte ich. Zuerst banden wir ihn mit Gurten fest und danach kamen die Eisenketten. Als wir fertig waren, gingen wir wieder aus dem Raum und Castiel verschloss den Eisenraum. „Ist das nicht ein wenig zu extrem? Ich meine so schlimm kann es doch nicht sein", meinte ich zu ihm. Er sah mich ernst an und antwortete: „Sagen wir so, bei den anderen haben die Gurte kaum ausgereicht und wären fast gerissen. Wenn bei ihm alles verstärkt ist, werden die Gurte zu 100% reissen und ob er sich befreien kann aus den andern Eisenkette ist die nächste Frage. Bei Vampiren ist es so, dass diese Nebenwirkung ihre innere Bestie rauslässt." „Du willst mir also sagen, dass sobald Joshua diese Nebenwirkung erreicht hat, alles auseinandernehmen wird um Blut zu trinken?", fragte ich ihn. Castiel nickte. „Wie lange wird es noch dauern?", fragte ich weiter. „Unterschiedlich, aber bei ihm könnte es schneller kommen, als bei anderen", erklärte er mir. „Ich weiss jetzt warum dir Joshua so wichtig ist", beichtete ich ihm. Er lächelte nur leicht und meinte: „Ich habe auch von dir erwartet, dass du es herausfindest. Hast du es ihm bereits erzählt?" „Nein. Du wirst schon deine Gründe haben, warum du es ihm noch nicht erzählt hast", sagte ich zu ihm. Zufrieden nickte er und sagte: „Ich geh dann mal wieder in mein Büro. Es wird bestimmt ein wenig dauern, bis er sich beruhigt hat. Die Dauer der vierten Nebenwirkung ging bei jedem gleich lange Ca. eine Stunde hat es immer gedauert. Und du gehst dir jetzt bitte dein Gesicht waschen! Ich kann dich sonst nicht ernst nehmen!"

Castiel lief wieder nach oben und ich musste mir ein leichtes Lachen verkneifen. Mein Weg führte mich zu einem Badezimmer und ich fing an den Filzstift wegzuwaschen. Bis man wirklich nichts sehen konnte, dauerte es bestimmt 20 Minuten. Ich legte mich auf die Sofas im Eingangsbereich und fing ein wenig an zu dösen. Ruhe habe ich mir wirklich ordentlich verdient. Die ganze Rennerei wegen Joshua war ziemlich anstrengend. Ich sollte mehr Sport betreiben, sonst werde ich noch weiterhin als alten Mann abgestempelt oder als Nilpferd.

PoV Joshua

Das erste was ich erblickte war ein schwaches Licht über mir. Ich wollte mich aufrichten, doch leider funktionierte dies nicht so richtig. Meine Hände, mein Bauch und meine Fussgelenke wurden mit schweren Eisenketten fest gemacht. „Was ist hier bitte passiert?", fragte ich mich selbst. Ich kriegte es nicht hin mich von diesen Dingern zu befreien, also fing ich an nach Hilfe zu rufen. „Hallo?! Ist hier jemand?! Ich bin hier festgebunden!!", schrie ich ziemlich laut. Ich konnte nichts hören. Keine Schritte oder Stimmen. „Am Schluss bin ich nur heiser, von dem ganzen Geschreie. Nach einigen Minuten konnte ich aber Stimmen und Schritte hören. „Hallo! Ich bin hier drin!", rief ich laut. „Wissen wir! Weisst du was passiert ist?", hörte ich die Stimme von Sam. Nun war ich verwirrt. „Nein, ich weiss nur noch, wie ich auf dem Bett sass und Süssigkeiten gegessen habe", antwortete ich ihm. Die Eisentür wurde aufgemacht und ich sah Sam und Castiel. Überrascht sahen mich die beiden an. „War das bei den anderen auch so?", fragte Sam. Castiel antwortete: „Nein, das ist mir neu, dass sowas passieren kann." „Was ist passiert?", fragte ich nun ein wenig beängstigt. „Du hattest wegen den Spritzen vielerlei Nebenwirkungen und einer davon war, dass du mehr als wütend sein wirst. Eigentlich sollte es das gewesen sein, aber deine Augen sind rot. Sprich sie bilden sich nicht zurück zu deiner normalen Augenfarbe", erklärte Sam mir.

Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte und liess es einfach unkommentiert. Castiel trat ein und fing an mich loszubinden. Sam half ihm dabei gleich auch. An meinen Handgelenken konnte man schon Schürfungen erkennen und auch an meinen Fussgelenken. „Das müssen wir versorgen", meinte Castiel eher zu sich selbst. Ich konnte mich endlich wieder aufrichten und wollte direkt aufstehen, doch meine Beine gaben unter mir nach. Sam konnte mich gerade noch so auffangen. „Das war wahrscheinlich zu viel für dich. Du hast dich komplett ausgepowert", erzählte er mir. Er nahm mich Huckepack und trug mich zum Krankenzimmer. Dort wurde ich direkt von Castiel versorgt. Alles wurde desinfiziert und ein Verband drum herum gewickelt. „Für die nächsten paar Tage wirst du dich ausruhen. Du wirst nicht aus deinem Zimmer kommen, ausser ich erlaube es dir", erklärte Castiel mir. „Kann ich wenigstens einen Fernseher in meinem Zimmer haben, damit ich mich nicht so langweile?", fragte ich ihn und sah ihn bittend an. Er schien zu überlegen und antwortete: „Meinetwegen. Dann wirst du ins Zimmer nebenan gehen, dort steht ein Fernseher drin." Mit einem fetten Grinsen im Gesicht lief ich zu diesem Zimmer. Ich zwar noch ein bisschen wackelig auf den Beinen, aber dies hielt sich in Grenzen. Sam begleitete mich natürlich. Kaum war ich in meinem neuen Zimmer wurde die Tür abgeschlossen. Es war genau gleich eingerichtet nur stand noch ein Flachbildschirmfernseher vor dem Bett. Sofort liess ich mich darauf fallen und schaltete ihn an. Als erstes guckte ich nach was für ein Datum wir hatten. Ich erkannte, dass ich bereits seit 4 Tagen hier war. „Ob mich die anderen wohl vermissten? Vernon wird wahrscheinlich, wie verrückt nach mir herumfragen Alec vielleicht auch. Die Agentur weiss es vielleicht noch gar nicht. Nur wenn es Aria ihnen erzählt hat, dass ich nicht mehr in die Schule komme. Vielleicht wurde sie bereits gefeuert. Aber Castiel wollte mich doch als Vorzeigeschüler der Schule haben. Warum geh ich dann nicht mehr in die Schule? Die Leute müssen doch sehen, was ich für ein Können habe um ihre Meinung zu ändern. Was hat dieser hinterhältige Direktor nur mit mir vor?", fragte ich mich selbst. Mir wurde langsam alles ziemlich suspekt.

Ich fing an nach guten Sendungen zu suchen. Ich guckte mir kurz die Nachrichten an und genau als ich umschalten wollte, sah ich das Gesicht von Arian. Sofort blieb ich auf diesem Sender. Es war vor dem Gebäude von unserem Büro. Viele Reporter standen dort mit ihren Kameras. Jeder wollte seine Fragen stellen. „Was haben sie sich dabei gedacht, dieses Video zu veröffentlichen?", fragte jemand. Keine Antwort. „Haben sie irgendeinen persönlichen Groll gegen die ISSU?", nächste Frage keine Antwort. „Was halten sie davon, dass der Direktor so gnädig war und die Anzeige zurück gezogen hat?", hörte ich eine Frage. Arian gab wieder keine Antwort und lief ins Gebäude hinein. Ich schaltete den Sender um. „Castiel hat sich wirklich an sein Wort gehalten. Hätte ich jetzt nicht gedacht. Das sollte heissen, dass sie mich bestimmt hier herausholen werden", murmelte ich zu mir selber. Mein Weg führte mich noch zum Badezimmer. Ich blickte in den Spiegel und meine Augen waren wirklich ein klares, dunkles rot. Naja, mich störte es eher weniger. Ich selbst sah es ja eh nicht und wenn mich jemand danach fragen würde, könnte ich sagen, dass ich eine sehr seltene Krankheite hätte. Die nächsten Tage blieb ich in meinem Zimmer. Regelmässig wurde mir Essen und Blut von den Angestellten gebracht. Anscheinend hatten sie alle freie Tage gekriegt, als ich hier ankam. Keiner von ihnen wechselte ein Wort mit mir, wahrscheinlich ein Befehl von Castiel.

The Last: die EnthüllungWhere stories live. Discover now