Kapitel 37

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An einem Abend kam plötzlich der Direktor höchst persönlich zu mir. Er stand vor meinem Bett und sagte: „Wir gehen heute zu einem Treffen. Du wirst mich begleiten. Zwei meiner Angestellten werden herkommen und dich einkleiden. Weitere Details werde ich dir auf den Weg dorthin erklären." Ich nickte verständlich. Kurz darauf kamen zwei Butler her. Sie gaben mir einen Anzug. „Ziehen sie sich bitte um", forderte mich einer der beiden auf. Ich nickte und verschwand ins Badezimmer. Der Anzug hatte eine schwarze Hose, ein weisses Hemd und eine schwarze Weste. Eine Fliege war ebenfalls dabei. Schnell hatte ich alles an. Ich kam aus dem Badezimmer und der eine Butler zeigte auf den Stuhl. Ich setzte mich hin und sofort wurden mir meine Haare frisiert. Meine Haare wurden elegant auf die Seite gegelt. Nach 20 Minuten sass alles perfekt. Ich wollte gerade aus dem Zimmer gehen, doch ein Butler hielt mich auf. „Ihr Schuhe und ihr Mantel noch", meinte er und hatte einen dunkelgrauen Mantel im Arm und legte zwei schwarze Lederschuhe hin, welche immer so gut zu den Anzügen passten. Ich schlüpfte alles hinein und schritt nun aus dem Zimmer. Castiel kam gerade um die Ecke und zeigte mir mit einer Handbewegung, dass ich ihm folgen sollte. Ich tat, was mir befohlen wurde. Nun war ich das erste Mal seit Tagen wieder draussen. Die frische Luft tat wirklich gut. Wir liefen durch den Vorgarten und im Eingang wurden wir bereits von einem schwarzen Auto erwartet. Der Fahrer öffnete die Tür und ich stieg als erstes ein danach Castiel.

Wir fuhren los und Castiel fing an mir einige Details zu erklären: „Wir gehen zu einem Treffen für Reiche. Es werden meistens auch noch irgendwelche Journalisten eingeladen, welche Fragen an die Leute stellen dürfen. Du wirst immer in meiner Nähe bleiben und mit keinem reden ausser, wenn ich es dir erlaube. Du darfst nur nicken oder den Kopf schütteln. Die Leute dort sind auf ihre eigene Art speziell. Du darfst keinen verärgern, sonst bekommst du ein Problem mit mir. Die meisten dort sind wichtige Sponsoren der ISSU. Es werden auch noch andere, wie du dort sein, rede nicht zu viel mit ihnen. Hast du alles verstanden?" „Ich habe alles verstanden", antwortete ich ihm. Die Fahrt dauerte eine Weile. Bestimmt eine Dreiviertelstunde. Das Auto fuhr in vor eine Villa mit einem sehr schönen Garten. Wir stiegen aus und Castiel lief vor. Wir wurden von einem Angestellten in Empfang genommen. Unsere Jacken wurden von ihm entgegen genommen. Wir wurden zu einem ziemlich grossen Saal geführt. Überall standen Leute in schicken Anzügen und eleganten Kleidern. Ich blieb dicht hinter Castiel. Der Mann lief gezielt auf eine Person zu. Es war ein älterer Mann, welcher bereits ein wenig breiter war. Als der Mann Castiel erblickte, erhellte sich sein Gesichtsausdruck. „Castiel! Wie schön, dass du es doch noch einrichten konntest. Wie ich sehe, hast du sogar noch jemanden mitgebracht", sagte er mit einem französischem Akzent. „Ich kann mich doch nicht ewig davor drücken Louis. Irgendwann würde mein Ruf kaputt gehen, wenn ich nicht mehr kommen würde. Der junge Mann neben mir ist Joshua. Ich habe ihn seit letzter Woche", erzählte Castiel mit einem Lächeln im Gesicht. Dieser Louis streckte mir seine Hand aus. Ich zögerte und guckte Castiel an. Dieser nickte und ich ergriff seine Hand. „Er hört schon auf dich. Das gibt schon mal ein plus Punkt. Waren deine Augen eigentlich schon immer so rot? Es sieht wirklich gut an dir aus", lobte Louis mich. „Joshua hat eben eine Fehlpigmentierung an seinen Augen seit er geboren wurde", erklärte Castiel. Ich nickte nur leicht. Castiel wollte anscheinend eben so wenig, dass bekannt wurde, dass er seine Schüler für solche Dinge missbrauchte. Immer wieder kamen neue Leute an und schleimten sich bei Castiel ein und versuchten ihn für ihre eigenen Zwecke zu benutzen. Ich hörte dem allen nicht wirklich zu. Den ganzen Abend lang liess ich mein Weinglas hin und her schwenken. Am Schluss stellte ich das Glas auf irgendeinen Tisch.

Aus dem Nichts wurde ich von hinten angestubst. Ich drehte mich um und sah ein Junge in meinem Alter etwa. Er hatte schwarze Haare, welche an den Seiten kurz war. Seine Augen waren tief blau und im Ganzen machte er nicht wirklich einen freundlichen Eindruck. „Ich hab dich noch nie hier gesehen. Wer bist du und zu wem gehörst du?", fragte er mich kalt. „Joshua. Ich gehöre zu Castiel", antwortete ich ihm kurz. Seine Augen wurden nun gross und fragte: „Meinst du etwa den Direktor der ISSU?" Ich nickte. Er schien ziemlich verblüfft darüber zu sein und musste ein wenig lachen. „Was ist so lustig? Wer bist du eigentlich", fragte ich ihn. Der Schwarzhaarige antwortete mir: „Tut mir leid. Ich bin Jayden. Es ist nur überraschend, dass sich der Direktor jemanden zulegt. In den letzten Jahren hat er noch nie Interesse an einem gehabt. An dir muss irgendwas besonderes sein." Ich nickte nur leicht. „Es würde mich interessieren, was es ist", meinte er und sah mich auffordernd an. „Tut mir leid, aber ich kann dir selber nicht sagen, warum Castiel mich ausgesucht hat", erklärte ich ihm. Er lächelte nur leicht und murmelte: „Ich liebe Geheimnisse und deins werde ich bestimmt rauskriegen." Castiel kam wieder zu mir. „Wie ich sehe, hast du bereits jemanden kennen gelernt. Leider muss ich dich jetzt wieder mitnehmen. Viele Leute sind sehr interessiert an dir", informierte er mich, nahm mich bei der Hand und lief los. Ich guckte nochmal zurück zu Jayden, welcher mich mit einem eher mysteriösen Lächeln hinterher sah.

Wir kamen bei einer Frau an. Sie hatte hochgesteckte braunblonde Haare, braune Augen und ein langes weinrotes Kleid an mit Ärmel. Als sie mich sah, erfreute sie sich direkt. Kaum blieben wir stehen, wurde ich von ihr direkt durch geknuddelt. Ich fühlte mich nicht wirklich wohl in dieser Siutation. „Castiel! Da hast du dir aber einen schnuckeligen jungen Mann ausgesucht und dieser Anzug steht ihm wirklich perfekt!", schwärmte sie von mir. „Joseline lass ihn los. Er kriegt ja kaum noch Luft!", hörte ich die Stimme von Louis. Ich wurde los gelassen. Castiel stellte mich dieser Joseline nun vor: „Joseline darf ich vorstellen? Joshua." „Seine roten Augen stechen wirklich aus der Masse heraus. Was ist mit ihm den passiert?", fragte sie. „Fehlpigmentierung", antwortete ich kurz. Joseline hatte ihren Aha-Moment. „Kann der Kleine überhaupt kämpfen? Er sieht nicht gerade stark aus", hatte Joseline ihre Bedenken. Nun fühlte ich mich beleidigt und man sah mir an, dass ich innerlich gerade ein wenig kochte. „Er kann kämpfen. Du wirst überrascht sein, wie stark er ist", erzählte Castiel ihr. „Wirst du ihn antreten lassen gegen die anderen?", fragte sie ihn. Nun war ich verwirrt. Von was redete sie da. „Noch nicht, aber bald", antwortete Castiel ihr. „Schade. Ich hätte ihn gerne jetzt schon in Aktion gesehen", murmelte Joseline enttäuscht. „Du schaust wenigstens die Kämpfe an oder Castiel?", fragte Louis ihn. Der Blonde schüttelte den Kopf und meinte: „Ich hab noch einiges zu tun. Ausserdem wird Joshua nun eine Menge Fragen an mich haben. Ich hab ihm noch nichts davon erzählt." Bei den beiden machten es nun Klick und sie verstanden es also. Nur ich war der einzige, der noch verwirrt war. „Joshua, wir gehen. Ich werde es dir erklären, sobald wir zu Hause sind. Es war angenehm euch wieder gesehen zu haben", meinte Castiel mit einem sehr charmanten Lächeln. „Es hat mich auch gefreut, dich wieder gesehen zu haben. Es war schön dich kennen gelernt zu haben Joshua", richtete sich Joseline am Schluss an mich. Louis lächelte uns nur an und wir beide verliessen nun das Anwesen. Am Eingang bekamen wir wieder unsere Mäntel und wir warteten auf den Fahrer. 10 Minuten später stiegen wir schon wieder ins Auto hinein. Die Autofahrt war ziemlich ermüdend und schlussendlich schlief ich auch ein. 

The Last: die EnthüllungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt