Teil 76:

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(Kiras Sicht)

Ich saß auf dem Sofa, Lucy auf meinem Schoß und ich strich ihr gedankenverloren über den Kopf. Als es an der Tür klingelte, schreckte ich auf. Lucy rannte sofort zur Tür und fing an zu bellen. Ich lief ihr hinterher in den Flur. ,,Lucy sitz....und bleib", befiehl ich ihr und sie tat es. Ich ging einen Schritt vor und machte die Tür auf. Leon.

,,Was willst du denn hier?", fragte ich skeptisch. Am liebsten würde ich ihn gleich anschreien, aber ich hielt mich zurück.
,,Können wir bitte reden?", fragte er und sah mich flehend an. Eigentlich hatte ich keine Lust darauf, aber vielleicht würde ja so die Wahrheit ans Licht kommen. Ich bat ihn rein und wir setzten uns an den Esstisch. Lucy schickte ich in ihr Körbchen.

,,Lass mich bitte alles erklären", bat Leon mich. ,,Das ist ja wohl das Mindeste", knurrte ich. Er seufzte und begann zu erzählen.

,,Die ganze Sache hat damals angefangen als ich nach München abgehauen bin. Ich hatte Saskia kennengelernt und ich wusste, dass daraus wirklich was ernstes wird. Am Abend vor meinem Umzug bin ich mit meinen Kumpels nochmal feiern gegangen. Dort sind wir dann auch auf Laura und ihre Freundinnen gestoßen. So wie es kommen musste, haben Laura und ich am Ende des Abends rumgemacht. Das Problem dabei war, dass eine ihrer Freundinnen das gefilmt hat. Laura hat gesagt, wenn ich ihr nicht helfe dich und Niklas auseinander zu bringen, dann würde sie Saskia das Video zeigen und ihr auch erzählen, was ich damals mit dir abgezogen habe", erklärte er.

Ich war baff. ,,Das heißt Laura hat das alles inzeniert und dich erpresst, nur damit Niklas und ich uns trennen?!", fragte ich eher zu mir selber. Meine Wut stieg auf 180! ,,Ich konnte die Beziehung zu Saskia nicht riskieren. Sie war mir einfach zu wichtig. Ich weiß doch auch, dass es falsch war das Spiel mitzumachen. Aber ich war so verzweifelt", beteuerte er.

,,Ich kann dich ja irgendwie verstehen. Du hättest mit mir aber schon vorher darüber reden können", meinte ich und er nickte. ,,Ich hab mit Saskia geredet und sie hat mir zum Glück verziehen. Sicher auch, weil wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wirklich zusammen waren. Sie hat auch gesagt, dass ich her fahren soll und mit dir das klären soll", erzählte er.

,,Wir fahren jetzt zu Laura und mal gucken, was sie dazu sagt", beschloss ich und stand auf. ,,Wo ist denn Niklas?", fragte Leon, der jetzt auch aufgestanden war. ,,Bei ihr. Das ist ja eigentlich das Schlimmste", seufzte ich. ,,Dann lass uns mal schnell machen", sagte Leon und öffnete die Wohnungstür. Auf dem Weg zu Laura stieg meine Wut immer weiter. Wie konnte sie bitte so dreist sein, nur damit Niklas und ich uns trennen?!

Als wir bei ihr ankamen, klingelte ich Sturm. Als Laura die Tür öffnete, schaute sie uns erschrocken an. ,,Ich glaube wir haben da was zu klären", sagte ich und verschränkte die Arme vor meiner Brust. Ich hatte Mühe, ihr nicht gleich an den Hals zu springen.
,,Dass ihr euch überhaupt noch hierher traut", sagte Laura mit einem dreckigen Grinsen. ,,Ich glaube allerdings nicht, dass es noch was zu klären gibt", meinte sie hinterher und schloss die Tür.

Jetzt reicht's! ,,Laura!", rief ich und hämmerte mit der Faust gegen die Tür. ,,Ist gut Kira", seufzte Leon hinter mir und legte eine Hand auf meine Schulter. Erst jetzt bekam ich mit, dass mir die Tränen über die Wangen liefen. Ich setzte mich auf eine der Stufen und heulte in meine Hände. Ich bekam mit wie hinter mir die Tür geöffnet wurde. ,,Hallo Niklas", sagte Leon und ich drehte mich zu den Beiden um.

Niklas sah etwas perplex aus. Als er mich ansah, wurde sein Gesichtsausdruck trauriger. ,,Ihr wolltet was klären. Also kommt rein", meinte er und hielt mir die Hand hin. Ich nahm sie zögerlich und folgte dann den Beiden ins Wohnzimmer von Laura. Ich setzte mich auf die Couch. ,,Leon klär du bitte alles auf. Ich kann das gerade nicht", meinte ich und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. ,,Ist okay", antwortete er.

Dann erzählte er Niklas die ganze Sache. Ich schaute zwischendurch hoch und sah, dass Niklas jegliche Farbe aus dem Gesicht gefallen war. Als Leon fertig war, herrschte Stille. ,,Wie kann man nur so dreist sein?", flüsterte ich und sah zu Laura. Auch sie sah aus, als hätte sie einen Geist gesehen.
,,Stimmt das Laura?", fragte Niklas. Ich wusste, dass er richtig wütend war. Laura seufzte und nickte.

,,Warum? Wie kommt man auf so eine kranke Scheiße?!", rief Niklas jetzt. Mir liefen immernoch die Tränen über die Wangen. ,,Weil ich dich liebe verdammt nochmal! Schon ewig! Aber dann kam Kira und ich wusste, dass das nichts werden würde!", antwortete Laura auch lauter. Was?! ,,Ist das dein Ernst? Warum redest du nicht mit mir?", fragte Niklas eine Spur ruhiger.

,,Warum sollte ich dir das sagen, wenn du mit ihr bald heiratest?! Ich wollte Kira halt aus dem Weg räumen, damit ich an ihrer Stelle stehe", erklärte Laura. Ich sah sie nur fassungslos an. Sie tat mir ja fast schon leid. Aber wenn ich daran dachte, dass sie uns fast auseinander gebracht hatte, verflog mein Mitleid sofort wieder.

,,Anstatt mit mir zu reden, ziehst du so eine Scheiße ab. Ganz ehrlich, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben", sagte Niklas und Laura senkte den Kopf. ,,Ich hole jetzt meine Klamotten und dann sind wir weg", warf er noch hinterher und verschwand dann. ,,Wenn du nicht gewesen wärst, dann wären Niklas und ich jetzt glücklich", zischte Laura als ich aufgestanden war.
,,Man sollte wissen wann man verloren hat, Laura", war das Letzte was ich zu ihr sagte bevor wir die Wohnung verließen.

Vor der Tür ließ ich mich gegen die Wand fallen und heulte mal wieder. Dieser verdammte Albtraum war jetzt vorbei. Leon hockte sich vor mich und musterte mich besorgt. Als Niklas rauskam, ging Leon zum Auto und ließ uns alleine.

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I see my future in your eyes~Niklas Stark FanfictionWhere stories live. Discover now