Der Schmerz fuhr deinen ganzen Arm hinauf, bis in deinen Brustkorb und schnitt dir dort die Luft ab. Dein Herz pochte wild und kräftig gegen deine Rippen und du bekamst Angst, dass es einfach aufhören würde zu schlagen.
Deine Augen sahen um dich herum nur Metall und Schrott und plötzlich schien es dir eine herrlich dumme Idee gewesen zu sein, eine Schlacht auf einem Schrottplatz auszufechten. Du griffst nach deinem Arm, zucktest jedoch sofort vor lauter Schmerz zusammen. Du krümmtest dich unter der Pein deiner ausgekugelten Schulter und beinahe hättest du geschrien. Schweiß stand dir auf der Stirn und Angst überrollte dich in stetigen Zügen.
Wo war der Kapitän? Ging es ihm gut? Es musste ihm gut gehen! Nur seinetwegen konntest du diese Schmerzen ertragen! Er war alles woran du glaubtest und der einzige Mensch, dem du deine Loyalität geschenkt hattest – wäre ihm etwas passiert, würdest du dir das niemals verzeihen können.
»Captain...«, nuscheltest du dem dreckigen Boden entgegen und du krümmtest dich noch ein wenig mehr zusammen, zu einem elenden Haufen Schmerz.
»Hey, Kleines« Du sahst auf, hörtest die vertraute Stimme über dir. »Du bist ein bisschen blass um die Nase.«
»Shanks!« Ein erleichtertes Lächeln glitt dir auf die Lippen, doch als du dich einen Millimeter bewegtes, durchfuhr dich ein beißender Schmerz aus deiner Schulter und du ächztest erschöpft auf.
»Ging mir schon besser.«, knurrtest du und musstest dir auf die Unterlippe beißen, um nicht noch einen Schmerzlaut von dir zu geben.
»Das wird schon wieder.«, erwiderte der Rothaarige zuversichtlich und schob seinen Arm unter deine Taille. Du hieltest, mit den Muskeln zitternd vor Schmerz, die Luft an und ließt dich von deinem Kapitän vom Boden hochziehen. Du drücktest dein Gesicht in seine Schulter und presstest die Zähne aufeinander, bis du auf deinen eigenen wackeligen Beinen standest.
»Tut es sehr weh?«
»Was glaubst du denn?«, fauchtest du aufgebracht, doch du wusstest, dass der Rothaarige es nur gut mit dir meinte. Der sonst so muntere Pirat sah dich besorgt an, sein Blick ruhte ganz auf dir.
»Wird schon wieder!«, knurrtest du tapfer, doch innerlich schriest du noch immer vor Schmerz. Wer hätte denn gedacht, dass eine ausgekugelte Schulter so verdammt weh tat?
»Na komm, wir gehen zurück zum Schiff.«
Langsam und mit Bedacht bugsierte er dich durch den Schrott, bis ihr das Schiff erreicht hattet. Auf dem Deck saß der Rest der Crew versammelt, die Neulinge waren damit beschäftigt ihre Wunden zu versorgen, während die älteren Besatzungsmitglieder ohne einen Kratzer aus dem Gefecht entgangen waren. Normalerweise entkamst du auch jeder Verletzung, doch dieses eine mal hattest du nicht richtig aufgepasst – und jetzt krümmtest du dich vor Schmerzen.
»Nicht aufgepasst, hm?« Ben kam kam auf euch beide zu, mit einem spöttischen Grinsen auf den Lippen. Er verhöhnte dich, doch du sahst ein kurzes, sorgvolles Flackern in seinen Augen.
»Hol den Doc.«, wies Shanks seinen Vize an und schleppte dich weiter, bis unter Deck zur kleinen, geräumigen Krankenstation.
Du musstest die Zähne zusammenbeißen, um nicht zu winseln als der Rothaarige dich auf die Liege nieder ließ und dich besorgt musterte.
»Doc kommt gleich, dann geht es dir wieder besser.«, versicherte dein Kapitän und du nicktest befangen.
»Tut mir leid.«, rauntest du ihm zu, die Augen beschämt zu Boden gerichtet. Du hättest nicht so nachlässig sein sollen im Kampf, dann wärst du jetzt nicht in dieser Situation. Und dann hättest du Shanks keine Sorgen bereitet.
»Ist schon okay.«, erwiderte er nur sanft, aber du schütteltest den Kopf.
»Beim nächsten mal werde ich vorsichtiger sein, versprochen.«
Er schüttelte den Kopf und strich sanft über deine unverletzte Schulter.
»Achwas. Mir tut es leid. Ich sollte auf meine Crewmitglieder aufpassen sollen.«
Du schütteltest deinen Kopf, doch dein Herz erleichterte sich ein wenig – er war dir nicht böse, dass du unaufmerksam gewesen warst!
»Ich werde trotzdem vorsichtiger sein. Ich möchte dir keine Sorgen bereiten, weißt du.« Deine Augen sahen hoch zu ihm und du bekamst etwas weiche Knie bei seinem sanften Blick.
»Jetzt hör auf dir so einen Kopf zu machen! Wichtig ist, dass wir dich erstmal wieder hinkriegen!«
Und in diesem Moment kam Doc herein, der Schiffsarzt. Du warst froh ihn zu sehen, denn er verstand viel von seinem Fach.
Trotzdem musstest du die Zähne zusammenbeißen, als er vorsichtig deine Schulter abtastete.
»Wir werden sie einrenken.«, brummte der Arzt und sah zu Shanks. »Du solltest ihr vielleicht Beistand leisten – das wird kein Spaß werden.«
Shanks nickte und griff nach deiner freien Hand. Du klammertest dich, voll schlimmer Erwartung an deinen Kapitän und schlosst die Augen.
»Ich zähle bis drei.«, warnte Doc und griff deine Schulter. »1... 2...«
Du schriest auf, als er bereits vor der Zahl drei einmal kräftig zog, dein Gelenk drehte und der Schmerz dann endlich etwas nachließ.
»Doc! Du sagtest bei drei!«, wimmertest du aufgebracht, aber Doc zuckte nur mit den Schultern und öffnete die Tür der Krankenstation.
»Ich hole dir etwas Eis für die Schulter und danach bekommst du etwas Morphium.«
Shanks nickte ihm zu und sah zu dir, als ihr beide allein im Raum wart.
»Alles ok?«, fragte dich der Rothaarige sanft und du schnittst nur eine unsichere Grimasse.
»Es zwickt ein bisschen...«, murmeltest du, möglichst gleichgültig – du wolltest nicht wie ein Weichei vor ihm dastehen.
Er grinste dich breit an, was wohl als Aufmunterung dienen sollte. Schwach erwidertest du mit einem Lächeln und dein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Dein Kapitän war dein Held, deine Inspiration – und alles was du begehrtest auf dieser Welt. Natürlich würdest du ihm das niemals sagen, immerhin war er dein Kapitän! Und nie würde er jemanden wie dich erwählen – was hattest du denn auch schon zu bieten?
»Danke für die Hilfe. Ich komm ab jetzt klar.«, versuchtest du ihn abzuwimmeln, bevor du noch ganz rot wurdest von seiner Aufmerksamkeit dir gegenüber. Du schenktest ihm einen dankbaren Blick und er nickte.
»In Ordnung, ich werde nach den Anderen sehen.« Er wandte sich zum gehen, hielt dann jedoch kurz inne und strich dir über den Kopf. Nervös flatterte dein Herz in deiner Brust und du konntest ein wenig Röte in deinem Gesicht nicht verhindern.
»Bis später.«, verabschiedetest du dich von ihm und sahst seinem wehenden Umhang nach.
Was für ein Mann!
Genau in diesem Moment kam Doc herein und erhaschte deinen Blick auf Shanks. Der Schiffsarzt verdrehte die Augen und warf den Beutel mit Eis auf die Liege.
»Morphium und Eis wird dir bei sowas übrigens nicht viel weiterhelfen.«
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Love Without Your Heartbeat
FanfictionReaderxVarious Oneshots zum 120er Projekt. // Mit dabei sind Ace, Law, Marco, Corazon, Doflamingo, Pauly, Smoker, Shanks, Sanji, Bastille, Falkenauge und viele mehr!