Begehren - Caesar Clown

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Ein Blick auf die Reagenzgläser verriet dir, dass dein Experiment – bis jetzt – wunderbar funktionierte. Aber schon bei deinem letzten versuch war es am letzten, entscheidenden Schritt gescheitert. Mit großer Hoffnung wolltest du grade die letzte Chemikalie hinzugeben, als sich hinter dir dein Boss materialisierte und dich fast zu Tode erschreckte. Fast fiel dir das zerbrechliche Gläschen aus der Hand, grade so konntest du es noch festhalten – das wäre eine schöne Bescherung gewesen!!
„Caesar!", zischtest du, aufgeputscht vom Adrenalin. „Hör auf mich jedes mal so zu erschrecken, verdammt nochmal!"
Er lachte nur und las sich deine Notizen des Versuches durch. Er wirkte ein wenig beeindruckt und zeigte auf das beinah fertig gestellte Werk.
„Bist du auf die Formel von allein gekommen oder hast du sie von jemanden geklaut?", fragte er herausfordernd und du schobst deine Schutzbrille hoch.
„Ich bin auch Wissenschaftlerin! Ich muss von keinem klauen!", knurrtest du genervt und gabst den Inhalt des kleinen Röhrchens in die Lösung. Es dampfte kurz auf und roch ganz schrecklich nach verbrannten Plastik – bis es eine zartrosa Färbung annahm und süßlich nach Blumen duftete.
„Und was soll das sein? Es ist kein Gift." Caesar warf wieder einen Blick auf deine Mitschrift und sein Blick hatte eine fragenden Ausdruck. Ein Lächeln huschte über dein Gesicht. Mit der Antwort ließt du dir Zeit, bis du den Laborkittel und die Schutzbrille abgesetzt hattest.
„Oh, ich habe ausgesprochen interessante Studien gefunden, die ich vertieft habe.", sagtest du und deine Stimme nahm einen unheilvollen Ton an. „Es ist ein Pheromon."
„Pheromon? Was sollen wir denn damit?! Du sollst neue Gifte entwickeln!", schimpfte er mit dir und warf die Zettel mit deinen Notizen in den Papierkorb. „Sowas ist nutzlos!"
„Für dich vielleicht!", schnurrtest du und tipptest deine Fingerspitzen in das Glas, um wenige Tropfen der Flüssigkeit auf deinem Hals und die Handgelenke zu verteilen.
Die Idee mit dem Pheromon war dir mit der zeit gekommen, da du dich auf einer Insel befandest, wo es keinen einzigen Mann gab, der keinen Pferdehintern hatte und nicht so ein eingebildeter Idiot war wie Trafalgar Law – außer einem. Eine Frau hatte Bedürfnisse, die es zu befriedigen gab! Und da Caesar immer den Kopf in seiner Arbeit hatte, musstest du halt ein wenig nachhelfen. Monet hatte dir die nötigen Unterlagen besorgt und dein Vorhaben nur als 'Witzige Unterhaltung' kommentiert. Nachdem du die Formel genau studiert hattest, war es dir also heute gelungen endlich das Pheromon herzustellen!
Auch Caesar schien deinen Blick ziemlich gut deuten zu können und trat einige Schritte von dir zurück.
„Wage es ja nicht...!", zischte er und als du ein dreckiges Grinsen aufsetztest, wich er noch weiter zurück. „Ich bin dein Boss!" Schnell hielt er sich den Ärmel seines Mantels vors Gesicht, um den Duft des Pheromons nicht einzuatmen – obwohl er gestehen musste dass es ausgesprochen verführerisch duftete. Ihm schien wohl nicht besseres einzufallen als der Versuch, sich aus dem Staub zu machen. Als hättest du das nicht von ihm erwartet...
Zu gut, dass er dich nicht nur wegen deines Intellekts eingestellt hatte, deine Kampferfahrung hielt locker mit der von Monet mit. Mit wenigen großen Sätzen warst du bei ihm und mit einem Klicken hatte er ein metallenes Armband am Handgelenk.
„Seestein.", rauntest du ihm zu und sahst die Wut in seinem Blick. Jetzt war es ihm nicht mehr möglich, sich in irgendeiner Weise in Gas zu verwandeln und so zu entkommen. Schachmatt!
„Hör auf mit dem Scheiß!", schnauzte er dich an, doch warst du ihm so nah, dass die Pheromone ihre Wirkung taten. Er hielt in seiner Bewegung inne und schien sich gegen den betörenden Duft zu wehren – vergeblich.
Die Hände um seinem Hals drücktest du dich gegen ihn, mit einem Blick der jeden Mann dieser Welt die Knie hätte weich werden lassen. Er schluckte, kämpfte und doch gewann das Pheromon den Kampf, der schon von Beginn an verloren war. Mit einem Ruck wurdest du gegen die metallene Wand des Labors gedrückt und konntest seine schwere Atemzüge auf deiner Haut spüren. Er schien noch immernoch mit sich zu ringen, aber sein Blick schaffte Klarheit: Heute war der Tag an dem deine Bedürfnisse mal dran waren, nicht die verdammte Wissenschaft!
„Das wirst du mir nochmal büßen!", grollte er und starrte dir voller Wut in die Augen. Okay, das nahmst du gern in kauf für eine Nacht mit ihm!
„Dann lass mich doch jetzt dafür bezahlen!", hauchtest du seinen Lippen entgegen und, getrieben von seinen manipulierten Hormonen, fiel er über dich her wie ein wildes Tier – was natürlich ganz in deinem Sinn war.


Als du am Morgen aufwachtest, wolltest du dich ausgiebig strecken – aber es war dir wer im Weg. Nach kurzen Blinzeln konntest du wildes, schwarzes Haar erkennen und kichertest triumphierend. Man, war das nötig gewesen!

Er schien noch tief und fest zu schlafen, so dass du dich möglichst sanft aus seiner Umarmung wandtest und in deine Freizeitkleidung schlüpftest. Den ersten Kaffee des Tages genosst du wie immer in vollen Zügen und er weckte all deine Lebensgeister. Nach einer gemütlichen und ruhigen Dreiviertelstunde hörtest du Schritte und wusstest ganz genau, wer das war.
„Guten Morgen, Sonnenschein!", trällertest du in bester Laune und gosst in einen zweiten Becher etwas Kaffee – schwarz, ohne Milch oder Zucker – und hieltst ihn hoch. Der missgestimmte Wissenschaftler entriss dir den Becher und sah dich mit bösen Blick an.
„Was sollte das?!", fauchte er mit übler Laune, aber du könntest schwören dass die nur gespielt war.
„Beschwer' dich nicht." Du drehtest dich zu ihm um und setztest ein dreckiges Lächeln auf die Lippen. „Du hattest doch auch deinen Spaß!"
Eingeschnappt antwortete er nicht darauf und dir war klar, dass er nichts gegen dieses Argument entgegen zu setzen wusste. Mit einem Lachen nahmst du deinen Kaffee und drücktest ihm einen Kuss auf die Wange.
„Aber gut zu wissen was für Qualitäten mein Chef noch hat, außer den Massenvernichtungswaffen.", rauntest du ihm lasziv ins Ohr und drücktest ihm einen kleinen Schlüssel in die Hand. „Für das Seesteinarmband."
Du wolltest den Raum verlassen, als du inne hieltst und dich noch einmal zu ihm umdrehtest.
„Ich werde jetzt duschen gehen. Wenn du möchtest,kannst du mitkommen." Und damit verschwandest du zu deinem privaten Badezimmer.
Caesar trank einen Schluck seines Kaffees, löste das nervige Armband von seinem Handgelenk und dachte kurz nach. Kurzerhand stellte er den Becher auf den Tisch und folgte dir eilig.

Love Without Your HeartbeatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt