Worte - Corazon

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Mit einem Kichern fielst du auf das große Himmelbett und zogst die Decke um deinen nackten Körper. Der Blonde folgte dir unter den weichen Stoff und schloss dich in seine Arme. Er vergrub das Gesicht in deiner Halsbeuge und seufzte stumm. Dein Blick fing seine Augen und du schenktest dem Blonden ein breites Grinsen.
Seine Hände verirrten sich in deinem wirren Haar und er begann, mit einer Haarsträhne zu spielen. Du beobachtetest den Blonden dabei aus dem Augenwinkel, mit einem schiefen Lächeln im Gesicht. Er sprach kein Wort. Das tat er nie. Wie sollte er auch, wenn er doch seine Stimme vor all den Jahren verloren hatte? Und trotzdem hatte der Blonde es geschafft dich ins Bett zu kriegen – und das nicht zum ersten mal. Eure heimliche Liebelei war etwas wundervolles und absolut verbotenes in der Donquichotte-Familie. Und trotzdem traft ihr euch fast jeden Abend in einem eurer beider Zimmer und fielt übereinander her wie Tiere.
Es war ein einsames Leben in dieser Piratenfamilie und du sehntest dich nur zu oft nach jemanden der sich mit dir die Zeit vertrieb. Zwischen den Raubzügen und Eroberungen konnte es langweilig werden und Corazon war der einzige in dieser Mannschaft, der kein Idiot war.
Du warst der Smutje dieses Schiffes und dass du jeden Tag stundenlang in der Küche standest, machte dein Leben nicht sehr viel spannender. Tag für Tag starrtest du in die Töpfe und Pfannen und auch wenn du sehr gut in deinem Beruf warst, viel lieber würdest du einen anderen Aufgabenbereich haben. Kartographie fandest du sehr spannend, doch leider verstandest du so gut wie nichts von Navigation.
Da musstest du wohl oder übel Gerichte zaubern und die Kinder etwas unter Kontrolle halten.


»Law ärgert schon wieder!!« Baby 5 rannte um deine Beine herum, mit dicken Krokodilstränen in den Augen.

»Dann lass dich nicht ärgern!«, brummtest du genervt, stelltest dich jedoch schützend vor das kleine Mädchen, als Law, gefolgt von Buffalo, in die Küche gerannt kam.
»Baby 5 hat angefangen!«, zeterte der Kleine mit der Mütze sofort los, doch du schnittst ihm mit einer ungeduldigen Handbewegung das Wort ab.
»Es ist mir sowas von egal wer angefangen hat! Hör auf Baby 5 zu ärgern!« Mit einem geplagten Stöhnen griffst du nach deinem Kochlöffel, als du das widerwillige Blitzen in den Augen von Law sahst. »Entschuldige dich, sonst gibt's was!«
Kurz zögerte er, gab dann aber mit einer finsteren Miene Baby 5 die Hand und entschuldigte sich leise.
»Na geht doch! Und jetzt los, deckt den Tisch ihr drei.« Du schicktest die Kinder, beladen mit Tellern, Gläsern und Besteck, zum großen Esstisch im Bauch des Schiffes und wandtest dich wieder deiner Tomatensoße zu. Nach weiteren Abschmecken befandest du die Soße als gelungen und strecktest dich zufrieden.
Es war wirklich nicht einfach eine große Mannschaft zu versorgen, doch du tatest es auch gerne. Diese Piratenbande war zu deiner Familie geworden, auch wenn alle Mitglieder dieser Familie etwas seltsam waren.
Doffy war schlichtweg wahnsinnig, Trebol abstoßend und von Picas hoher Stimme durfte man garnicht erst anfangen.
Und genau dessen Stimme hallte nun aus dem großen Esszimmer zu dir in die Küche herüber – anscheinend ging Law ihm mal wieder auf die Nerven. Du lauschtest dem piepsigen Gemecker von Pica und kichertest leise.
Zwei warme Hände legten sich von hinten auf deine Taille und du spürtest wie sich jemand gegen deinen Rücken drückte. Deine Hände glitten nach hinten und du zogst Corazon noch etwas enger an dich. Du wandtest den Kopf zu ihm und bemerktest seinen fragenden Blick. Er wollte wissen was du so lustig fandest und du legtest einen Finger auf die Lippen – die Geste, das er lauschen sollte.
Ein Scheppern und Picas hohes Kreischen war zu hören Corazon schnaubte amüsiert.
Er fing deinen Blick auf, nickte stumm zu den Töpfen voller essen und dann in Richtung Esszimmer. Er fragte ob du Hilfe brauchtest beim auftragen des Essens, doch du schütteltest sanft den Kopf.
»Nein, das machen die Kinder. Wenn sie aufgehört haben Pica um den Verstand zu bringen.«
Der Blonde vergrub das Gesicht in deiner Halsbeuge und seufzte tief und schwer. Deine Hände vergruben sich in seinem Haar und du lehntest dich an ihn.
»Wir sollten das nicht in der Küche machen.«, brummtest du ihm leise zu, doch als Antwort darauf verstärkte er den Griff um deinen Oberkörper und schüttelte sacht den Kopf.
»Wirklich, Cora. Das ist gefährlich. Was wenn Doffy das mitbekommt? Er wird das nicht gerade witzig finden.«
Cora hob seinen Kopf an und sah dir nachdenklich in die Augen. Du fragtest dich innerlich worüber er plötzlich nachdachte, doch bevor du dir darüber weiter Gedanken machen konntest, packte er dich am Handgelenk und zog dich mit sich.
»Cora, wo willst du mit mir hin?!«, riefst du, wissend dass du das aber erst erfahren würdest wenn ihr am Ziel angekommen wart. Bestimmend schleifte er dich durch den Bug des Schiffes, bis hoch aufs Deck, wo sein Bruder mit Baby 5 auf dem Arm stand und ihr gerade versicherte, dass wenn Law ihr noch einmal an den Haaren zog, er dem kleinen Mistkerl einen Arm abschneiden würde.
»Corazon, was gibt's?«, fragte Doffy, als er euch beide sah und plötzlich wurde dir klar, was dein heimlicher Liebhaber vorhatte,
»Cora!!!«, flüstertest du ihm panisch zu. »Nein, NEIN! Mach das nicht!!«
Du versuchtest dich aus seinem Griff zu winden. Doch seine Hand hielt dich fest bei ihm. Na toll, wenn er Doffy jetzt mit Händen und Füßen beibrachte dass ihr ein Paar wart, wären deine Tage gezählt. Du hattest ja noch nicht einmal ein Testament!
Cora zerrte dich vor seinen Bruder, der Baby 5 absetzte und sie zum Esszimmer scheuchte.
»Und, was willst du mir sagen?«, fragte der Ältere der beiden und lehnte sich gelassen an die Reling, den Blick auf euch beide gerichtet.
Corazon nickte kurz in deine Richtung herüber und Doffy nickte, verstehend dass es um dich ging.
»Hat sie etwa die Suppe versalzen?«, lachte er, doch sein jüngerer Bruder schüttelte den Kopf.
Er fasst dich sanft am Kinn und presste seine Lippen demonstrativ auf deine. Erschrocken zucktest du etwas zusammen – es war dir mehr als nur unangenehm, ihn vor Doffy zu küssen. Du versteiftest dich pikiert und löstest mit hochroten Ohren den Kuss nach wenigen Sekunden.
Schweigend starrte Doffy euch an. Angst kroch deine Beine hinauf bis in deinen Magen und kurz fragtest du dich, ob du dich erbrechen würdest vor Angst und Schrecken.
»Muss das sein?«, wandte sich der Kapitän nun ernst an seinen Bruder, der nur schweigend nickte und den Blick seine Bruders standhaft erwiderte.
Doffy seufzte schwer und zuckte mit den Schultern.
»Wenn du meinst, Cora! Sie redet ja immerhin genug für euch beide!«
»Hey!«, knurrtest du beleidigt dazwischen, doch dir fiel ein Stein vom Herzen dass er nichts gegen eure Beziehung zu haben schien.
Der Ältere rieb sich den Nacken und schlenderte weg von der Reling, zur Treppe die unter Deck führte. Kurz hielt er inne, bevor er die Stufen hinab steig.
»Pass bloß auf«, wandte er sich an dich. »Er nervt total, auch wenn er kein Wort sagt!«
Du lächeltest amüsiert und sahst zu, wie sich der Mann mit dem rosafarbenen Federmantel unter Deck begab. Als er ganz aus deinem Blickfeld verschwunden war, fuhrst du zu Cora herum und boxtest ihm mit aller Kraft gegen die Rippen. Er ächzte kurz und hielt sich die Seite, mit einem empört fragenden Blick zu dir.
»Das ist dafür, dass du mir fast einen Herzinfarkt verschafft hast!!«, zischtest du wütend und lehntest dich gegen die Reling, während dass Adrenalin in deinem Körper langsam abebbte. Das war ein Schreck!
Etwas amüsiert grinste Corazon und zog dich in eine enge Umarmung. Finster blitzten deine Augen zu ihm hoch, doch sein Blick war zärtlich und liebevoll.
Er nahm deine Hand sanft in seine und legte sie auf seine Brust, dort wo das Herz saß. Sein Blick sprach nun Bände und du seufztest ganz leicht, mit dem Ansatz eines Lächelns. Er brauchte keine Worte um dir klar zu machen, was er für dich empfand.
Du lehntest deine Stirn gegen seine Brust und konntest dir ein breites Lächeln nicht verkneifen.
»Ich liebe dich auch.«

Love Without Your HeartbeatOn viuen les histories. Descobreix ara