Kapitel 31

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Hitze

*_*_*

Calandra

Es war warm, als ich aufwachte. Nicht diese Art der Wärme, die angenehm ist und dich einlullt. Es war diese schwitzige Wärme, die du im Sommer unter einer Bettdecke hast. Die, die dich ergreift und nicht loslässt, bis du dich auf eine kalte Stelle rollst, diese dann aber auch warm wird und du einfach keine Ruhe finden kannst.

Diese Hitze war es, die mich langsam aber bedächtig aus meinem Schlaf riss.

Ich bewegte mich, stöhnte leise, und rollte mich herum. Sie wallte in mir auf, verschlang mich nach und nach.

Sofort sehnte mein Körper sich nach etwas. Etwas, das fehlte. Was war es? Wasser? Vorhin war es noch da gewesen, das wusste ich.

"Shhh, alles gut, Lanny. Ich bin ja da. Shhh."

Ich schlug meine fiebrig flatternden Lider auf und konnte nicht umhin, mit meiner Hand sofort nach ihm zu greifen.

"Irial", keuchte ich, ohne ihn in dem Halbdunkel so recht erkennen zu können. Nur eine kleine Lampe in einer hinteren Ecke des Zimmers verströmte noch angenehmes goldenes Licht.

Er nahm meine Hand und kniete sich neben das Bett, und sofort zog ich zischend die Luft ein. Es war kein Feuer mehr, das er entfachte. Durch ihn umspülte mich an dieser Stelle leichte Kühle. Frische. Eine Kaskade aus Sprühnebel.

Ohne weiter darüber nachzudenken griff ich auch mit meiner anderen Hand nach ihm, krallte sie in seiner Schulter fest und zog mich heran, um meine Stirn an seinen Hals zu lehnen. Erleichtert seufzte ich und schlang daraufhin meine Arme um ihn.

Mein Körper stand in Flammen, und nur er konnte mich retten.

"Lanny. Lanny nein."

Nein?

Warte, was hieß nein?

Er löste sanft, aber entschlossen meine Finger von seinem Nacken und schob mich ins Bett zurück. Verzweifelt griff ich wieder nach ihm, aber er stand auf und machte einen Schritt zurück, die Fäuste an den Seiten zusammengeballt.

Sofort fing ich an, den restlichen Laken von meinen Beinen zu schieben und leise zu wimmern. Wieso? Wieso entfernte er sich von mir? Wieso tat er mir das an?

Ein weiteres kleines Stöhnen entwich mir. Meine Kleidung klebte an mir, machte mich schwer und träge. Sofort fing meine Hand an, am Saum des Pullis entlangzustreichen, in dem Versuch, ihn auszuziehen.

"Irial, mir ist so warm", keuchte ich und strampelte leicht. Wieso stand er einfach nur da? Konnte er nicht etwas machen?

Mein Blick flog zu ihm, und ich sah ihn heftig schlucken. Er wandte den Kopf ab, sodass ich sein Gesicht nicht mehr erkennen konnte.

"Ich weiß." Seine Stimme war rau und dunkel, als würde etwas sie verschleiern. Ein kühler Schauder rieselte meinen Rücken hinab.

Ich schaffte es, mich aus dem Pulli zu winden, und schmiss ihn weg. Weg. Einfach nur weg. Sofort machte ich an der Hose weiter.

Irial zog die Augenbrauen zusammen, als er das sah, und knirschte hörbar mit den Zähnen. "Das solltest du nicht tun, Lanny."

Aber ich dachte gar nicht erst daran, auf ihn zu hören. Ich schwang meine Beine vom Bett, zog die Jeans aus und stolperte mit meinem Schwung nach vorn.

Er fing mich auf.

Und sofort schlang ich meine Hände verzweifelt um ihn.

Nur am Rande meines Bewusstseins war mir klar, dass ich jetzt in Unterwäsche vor ihm stand und mich an ihn schmiegte, als sei er der letzte Anker in dieser Feuerflut.

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⏰ Last updated: Apr 08, 2018 ⏰

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