Kapitel 3

21.2K 1.1K 53
                                    

Vertrauen

Ich hörte Stimmen.

Sie drangen in meinen Kopf und ließen meine Schläfen pochen. Konnten sie nicht leise sein?

"Sie ist meine Mate.", knurrte eine mir bekannte Stimme. Wer war das bloß? Ich war zu müde, um nachzudenken.

"Das heißt nicht, dass wir ihr vertrauen können. Du weißt, dass sie eine Rogue ist."

Redeten sie Spanisch oder so? Chinesisch? Ich verstand nur die Hälfte von dem, was sie sagten.

"Und meine Mate! Sie würde dem Rudel nichts antun."

Um wen ging es hier eigentlich? Anscheinend um eine Mate. Was für ein Name!

Interessierte mich dieses Gespräch eigentlich?

"Woher willst du das wissen? Sie ist deine Mate, aber du kennst sie nicht! Vielleicht wurde sie von den Rogues ausgeschickt, um uns zu vernichten. Alle Bewegungen innerhalb der Verräter laufen darauf zu, dass sie etwas planten."

Eigentlich nicht. Mein Schlaf war mir einfach wichtiger.

Leider konnte ich ihre Stimmen nicht aus meinem Kopf bekommen, dafür waren sie zu laut.

Und das Bett, auf dem ich lag, war so weich!

Ich hörte ein Knurren, das wütend und frustriert klang. "Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Sie abweisen? Du weißt, dass mich das zerstören würde."

Warte mal... Ein Bett? War ich nicht in der Schule gewesen?

Ich erinnerte mich daran, dass etwas geschehen war...

"Nein, auf keinen Fall!", verteidigte sich die andere Person. "Du solltest ihr nur nicht sofort blind vertrauen. Teste sie."

Dann war es endlich still.

Es war doch egal, ob etwas passiert war. Mit dieser Stille schienen die warmen Decken nur noch gemütlicher...

Langsam fiel ich wieder in einen leichten Schlaf.

"Denk immer an dein Rudel, Alpha.", weckte mich die Stimme jedoch wieder. Er seufzte. "Ich bin dein Beta, und muss dir das sagen, Mann. Versuche es einfach."

Jetzt würde ich nicht mehr schlafen können. Denn die Erinnerungen kamen zurück.

Die des letzten Tages.

Und die des Unfalls.

Schritte kamen auf mich zu. Oder entfernten sich? Ich konnte es nicht sagen, denn Schweiß brach mir aus allen Poren.

Ich riss die Augen mit einem Keuchen auf, strampelte die weißen Laken von mir und stand hektisch auf.

Ich sah zwei überraschte Gesichter.

Und eine Tür.

Sofort stürzte ich darauf zu. Er war hinter mir her, das spürte ich. Ich konnte seinen Atem in meinem Nacken spüren, seine Pfoten auf den Waldboden knallen. Gleich würde er mich töten.

Die Tür fiel vor meiner Nase zu und ich knallte dagegen. Ein herzzerreißender Schrei drang aus meiner Kehle. Er hatte mich.

Ich spürte, wie sich seine Pfoten um mich legten und seinen drohenden Atem an meinem Ohr.

Ich strampelte, versuchte mich zu befreien, doch das Biest hatte mich im Griff.

Ich wurde gegen die Tür gedrückt, konnte mich nicht mehr bewegen. Noch einmal schrie ich, Tränen rannen meine Wangen hinunter.

The Alpha's MateOù les histoires vivent. Découvrez maintenant