Kapitel 21

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Krieger

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Calandra

Der Vorfall in den Trainingsräumen hatte sich am frühen Abend bereits bis in den letzten Winkel des Rudelhauses verbreitet.

Kaum abgekühlt wurde Irial aufgrund seiner Pflichten als Alpha murrend von Daniel verschleppt, und ich fand mich mit Breckin, Chantal, Jason und Sam in einem Aufenthaltsraum wieder, nachdem ich mir das Gesicht und die Achseln gründlich gewaschen hatte.

Die Schminke hatte vielleicht doch ein wenig unter dem Sport gelitten, und so saß ich wieder entspannt und abgeschminkt in einem der Sessel und scharrte die Wölfe um mich.

"Also", setzte ich an, und Chantal warf ihr blondes Haar skeptisch zurück. Sie wusste vermutlich bereits, was ich wollte.
"Wie mir schon vorher ziemlich schnell ins Auge gefallen ist - wir haben keine weiblichen Krieger."

"Eigentlich sind drei dabei", berichtigte mich Sam. Ich nickte.
"Gut. Dann haben wir kaum weibliche Krieger. Das ist so gut wie nichts."

Chantal rollte in ihrer typisch eleganten Art die Augen und wandte sich ihren perfekt gefeilten Nägeln zu, während ich fortfuhr.
"Und das werden wir definitiv ändern. Ich habe gehört, Kämpfen ist hier keine Pflicht?"

Jason wechselte einen Blick mit Breckin, dann nickten sie beide Synchron.
"Gut. Das werden wir ändern. Zwei Monate Selbstverteidigungskurse mit fünfzehn, egal ob Junge oder Mädchen. Das kann man nie früh genug machen. Kennt ihr jemanden, der das machen kann? Wir brauchen mindestens drei Lehrer, wenn nicht mehr für die äußeren Regionen."

Alle außer Chantal starrten mich perplex an.
"Jetzt wirklich?", fragte Sam verblüfft.
"Natürlich", antwortete ich kühl.
"Cool!" Breckin war sofort Feuer und Flamme.

Bis zum Abendessen hatten wir bereits einiges ausgearbeitet, auch Chantal hatte sich als nützliche Hilfe erwiesen. Im Gegensatz zu mir hatte sie in der Zeit an Irials Seite einen gewissen Überblick über das Rudel bekommen, sodass sie um einiges besser als die Jungs wusste, welcher eher ältere Wolf noch als Trainer infrage kam.

Wir erstellten eine Liste, die Sam und Jason sich bereit erklärten, abzuarbeiten. Die Krieger im Ruhestand würden sich bestimmt ziemlich freuen, noch in der Verteidigung des Rudels helfen zu können.

"Vor allem unter dem Kommando der Luna!", prahlte Breckin fröhlich und kam mir mal wieder sehr sehr jung vor.

Ab und an kam mir der Gedanke, ob Irial es gutheißen würde, dass ich einfach ohne Weiteres die Dinge in seinem Rudel veränderte, doch ich schob diesen Gedanken beiseite. Wenn er etwas dagegen hatte dann sollte es gefälligst ein guter Grund sein, und nicht verletztes Ego. Schließlich hatte das Rudel selbst mich praktisch angefleht, sie zu führen - wieso sollte er etwas dagegen haben?

Ein wenig Sorgen darum, ob meine Aktionen nicht auch ihre schlechten Seiten hatten, machte ich mir schon. Überheblich wollte ich nicht werden - ich wusste, dass Menschen Fehler machten.

Mein Blick, der des öfteren bewundernd an Chantal hängen blieb, zeigte mir aber immer wieder, dass ich nicht allein war. Anfangs war sie noch ziemlich angespannt, die Jungs hatten sie noch nie so richtig gemocht aufgrund ihrer Überheblichkeit, aber als sie sich alle aufeinander einließen lachte sie sogar ein paar Mal über Breckins Witze.

Ich sah die Jungs hinter ihrem Rücken Blicke tauschen, als würden sie über den Mind-Link kommunizieren, und ziemlich bald hatte sich in ihnen das Bild der oberflächlichen Zicke zu dem einer recht warmen schlauen Person gewandelt, die einfach nur missverstanden worden war.

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