Kapitel 3 Teil 2

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Vertrauen 2

Mein Sichtfeld verengte sich, als die Wut durch meinen Körper fuhr.

Rache, das war es, was heiß durch meine Adern brannte, meinen gesamten Körper erhitzte und durch meine Lunge stampfte.

Ich würde herausfinden, wer meiner Mate so etwas angetan hatte, und ich würde denjenigen finden. Kein Versteck wäre sicher genug vor mir.

Und wenn ich ihn hatte würde ich ihm alles zehnfach heimzahlen, ihn quälend langsam leiden lassen, bis ich ihn gnadenlos tö-

Ein sanftes Kribbeln an meiner zur Faust geballten Hand riss mich aus meinen blutrünstigen Gedanken.

Sofort lockerte ich meine Finger und nahm ihre Hand in die meine.

So sanft und zerbrechlich war die Haut meiner Mate, man konnte sogar die Knochen darunter spüren.

Wenn ich nur daran dachte, dass sie irgendjemand verletzt haben könnte...

Um diese Gedanken zu vertreiben zog ich sie ruckartig an mich, schloss meine Arme um ihre zierliche Gestalt und vergrub meine Nase in ihren Nacken.

Die Funken sprühten überall um uns herum, kribbelten auf unserer Haut, ganz anders als das heiße Feuer, das mich zuvor beherrscht hatte.

Am Rande meines Bewusstseins wusste ich, dass sich mein Beta ebenfalls in diesem Raum befand, weshalb ich mich zurückhielt.

Nur die Mondgöttin wusste, was ich sonst alles mit ihr getan hätte.

Meine Mate - dessen Name ich noch immer nicht wusste - gab keinen Mucks von sich, während ich sie so hielt. Ich hatte ihre Abneigung mir gegenüber gemerkt, doch die würde ich schnell verschwinden lassen.

Sie gehörte mir und das würde sie auch bald einsehen.

Nach einiger Zeit versuchte sie, sich an meiner Brust wegzudrücken, erst sanft und dann immer stärker, doch ich rührte mich keinen Millimeter.

Stattdessen presste ich sie nur noch enger an mich.

"Du erstickst mich.", nuschelte sie zwischen den Falten meines Shirts hervor.

Sofort hielt ich sie eine Armeslänge von mir. War sie bleich? Ging es ihr gut? Hatte ich sie verletzt?

Ich beruhigte mich wieder als ich sah, dass es ihr gut ging.

Noch einmal musterte ich sie und bemerkte, dass sie nur in einem BH bekleidet vor uns stand.

Sofort drehte ich ihr den Rücken zu und gab meinem Beta mit tödlichen Blicken zu verstehen, dass er das gleiche tun sollte. Dann zog ich mir mein eigenes Shirt über den Kopf und reichte es ihr nach hinten.

"Tut mir leid wegen deinem Oberteil.", brummte ich, obwohl ich es nicht so meinte. Sie hatte eine sehr hübsche Taille.

Das Mädchen hinter mir zögerte, streifte es sich dann jedoch über. Mir gefiel der Gedanke, dass ihr jetzt mein Geruch anhaftete.

Als sie fertig war drehte ich mich um und fixierte sie ernst.

"Komm.", sagte ich bloß, ergriff ihre Hand und führte sie zum Bett, auf das wir uns niederließen.

Mein Beta schnappte sich den einzigen freien Stuhl im Raum und übernahm das Reden für mich.

"Es ist äußerst wichtig, dass du uns erzählst, wie es zu deinen Narben gekommen ist.", erklärte er ernst und schaute sie bittend an.

Ich spannte meinen Kiefer an und dachte an das Bild ihres Rückens, das sich in meine Netzhaut eingebrannt hatte.

Doch sie verzog das Gesicht. "Bestimmt nicht! Ich kenne euch bipolar gestörten Psychopaten doch gar nicht!"

The Alpha's MateWhere stories live. Discover now