Kalpitel 28

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Lesenacht geht weiter! Wir haben neun Uhr an einem Donnerstag!

Ein Neuanfang existiert nicht ohne dass die Vergangenheit hinterherrennt, Sweety!

*_*_*

Calandra

Ich war unendlich froh gewesen, den Konferenzraum mit den Mädels zu verlassen. Irial und Breckin hatten geistesgegenwärtig Damon und Colin mit Gesprächen zurückgehalten, damit ich mich um alle kümmern konnte, und ich warf meinem Mate beim rausgehen einen dankbaren Blick zu.

Chantal schickte ich sofort in ihr Zimmer, um sich zu erholen. Die Kopfschmerzen machten sie zu einer wilden Furie.

Aber das war kein Problem, denn kurz darauf suchte ich mental nach einer bestimmten, ziemlich düsteren Person, der ich seltsamerweise in der Hinsicht von Chantal vertraute. Schließlich war er beim ersten Mal auch anständig gewesen, nicht?

Ich rief ihn nach oben in Irials Zimmer und informierte die Wache darüber, die ein wenig skeptisch aussah, aber nichts weiter sagte.

Dann hatte ich die beiden anderen Mädchen dazu gezwungen, sich gegenseitig hübsch zu machen. Nicht, dass da viel Überredungskunst notwendig war, es schien sie zu erleichtern, etwas zu tun zu haben.

Und auch, als ich aus der kleinen Alphaküche gegenüber die Schränke plünderte und Kekse, Eistee und ein paar Stücke Tiefkühltorte auf den kleinen Tisch vor den Sofas in Irials Zimmer verfrachtete waren sie mehr als begeistert darüber.

Kurz danach hatte auch Shade geklopft, und ich hatte dem zähneknirschenden Mann so ziemlich befohlen, mit Chantal in die Stadt zu fahren, um Kleidung für mich zu besorgen.

Und voilà, da stand ich auch schon wieder im Erdgeschoss und wartete ungeduldig auf Irial, mit dem ich gemeinsam den Rest unserer Gäste antreffen würde.

Er hatte mich erschreckt, als er plötzlich hinter mir aufgetaucht war und meiner Markierung einen sanften Kuss gegeben hatte, aber - er war da. Und ich entspannte mich wieder in seinen Armen.

Hand in Hand schlenderten wir, Jason und Breckin hinter uns, die Treppen in den Keller auf der vorderen Seite des Rudelhauses hinab und traten durch eine offene Holztür.

Die Große Halle wirkte wie aus einem anderen Jahrhundert entstammend. Es gab keine Fenster und nur hier und da gelb leuchtende Sparlampen, sodass es ziemlich düster wirkte. Die zusätzlichen Fackeln an den Wänden gaben der ganzen Atmosphäre den Rest, auch wenn sie recht modern wirkten.

Es war warm hier unten, ziemlich mollig sogar, und wir mussten auch recht tief unter der Erde sein, denn die Decke war reichlich hoch. Ich sah ein paar verborgene Abzugsschächte - logisch, sonst würden wir vermutlich im Rauch hier ersticken.

Die Halle war länglich und eher mittelalterlich-festlich geschmückt. Es erinnerte mich an all die Filme, die man im Laufe seines Lebens eben kennenlernte, aber auch an die Mittelalterfeste die es in einigen Teilen New Yorks ab und an gegeben hatte.

In der Mitte stand eine massive Tafel aus dunklem polierten Holz, von der ich mir nicht erklären konnte, wie man sie hier herunter getragen hatte. Sie war mit vielen grünen Tüchern in den verschiedensten Nuancen ausgelegt, von großen Kerzenständern an Ort und Stelle gehalten, und mit einigen kleineren Blumenvasen beschmückt.

Zwei große Bänke zogen sich, vermutlich am Boden befestigt, von einer Seite der Tafel zur anderen. Am linken Ende der Tafel hingegen thronten zwei... nun... gepolsterte Stühle? Sie sahen eher aus wie Holzthrone. Das rechte Ende hingegen war leer.

Noch saß keiner - alle standen in kleinen Grüppchen herum, das leise Murmeln und Lachen vermischte sich zu einer recht angenehmen Atmosphäre, auch wenn die meisten Anwesenden aus fremden Rudeln kamen, und nur ein Bruchteil von ihnen waren die Lincolns.

The Alpha's MateWhere stories live. Discover now