Kapitel 14

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Anfänge einer Luna

*_*_*

Calandra

Ich bekam neue Kleidung, die mir passte, und wurde von meiner neuen Freundin ohne weiteres rausgescheucht.

Als ich vor Chantals Zimmertür stand, wusste ich zuerst nicht, wohin mit mir.

Meine Führung hatte geendet, bevor wir die 'wichtigen' Zimmerviertel aufsuchen konnten, sodass mir die Richtung vollkommen unbekannt war.

Savitri, irgendeine Idee?

Und wie. Wir suchen ihn, dann schleppen wir ihn mit in den Wald. Nein, erst essen, Hunger. Beeil dich.

Leicht genervt blickte ich nach rechts, dann nach links. Welche Richtung.

Keine Ahnung, los, beeil dich.

Entnervt lief ich nach links los, weil wir von rechts gekommen waren. Savitri beschloss, unsere Sinne zu schärfen, und es kam heraus, dass sein Geruch überall anhaftete. Kaum verwunderlich, da es auch sein Rudel war.

Bald aber nahmen wir eine frischere Fährte auf und stiegen ein Stockwerk nach oben, in das letzte Stockwerk. Einige Flure weiter stand dort ein Werwolf an der Wand gelehnt, und löste irgendein Rätsel, das er an die Wand gegenüber gehängt hatte. Er schien eine Wache zu sein, und er hatte eine gute Beschäftigung gefunden.

"Milady", sprach er ruhig, als er mich näherkommen sah. "Kann ich ihnen helfen?"

"Sehr wohl", antwortete ich ohne Umschweife. "Du kannst mir Sagen, wo der Alpha ist, und weiterrätseln."

Er stieß sich von der Wand ab und stellte sich so hin, dass ich nicht mehr passieren konnte. Vor allem seine recht massive Gestalt hatte das zur Folge.

Eingeschnappt knurrte Savitri in mir, und mein Gesichtsausdruck verdüsterte sich kaum merklich.

Meins.

"Riech, Wache. Du hast deine Luna vor dir, und sie will zu ihrem Mate." Ich wartete kurz, bis sich seine Augen im Erkennen weiteten, da der Geruch nun auch ihn traf, dann lief ich los, und er machte ohne Weiteres Platz.

"Rechts um die Ecke, die zweite Tür links, Luna. Verzeihung."

"Kein Problem. Jeder macht Fehler."

Und mit diesen kühl ausgesprochenen Worten lief ich um die Ecke.

Oh ja, so will ich in meinem Rudel sein. Akzeptiert, respektiert, und beschützt. Sie werden wohl jede Seite von uns kennenlernen.

Ich lächelte schief und legte leise ein Ohr an die entsprechende Tür. Dank Savitri war es kein Problem, durch das dicke Holz zu hören, wenn man so nah die Schwingungen aufnehmen konnte.

"Nein, Alpha Lincoln, das weiß ich nicht."

Pause.

"Das ist mir sehr wohl bewusst, und Alpha Black genauso. Ja. Natürlich. Der TiC kommt uns in zwei Tagen besuchen, um Verhandlungen abzuschließen, wenn sie möchten, kann auch ihr Rudel vertretend anwesend sein."

Ich verstand nicht unbedingt mehr, als die Worte an sich, und wartete einfach auf den richtigen Moment.

"Wir werden sie erwarten, Alpha Lincoln. Schönen Tag noch."
Dann erklang ein Geräusch wie ein feines Fiepen vom Auflegen, das ich als meine Gelegenheit sah. Ohne Weiteres öffnete ich die Tür und trat in ein hell eingerichtetes Büro.

Irial sah überrascht mit seinen gold gesprenkelten Augen auf, und als er mich erblickte schien ihm eine bis dahin unbekannte Last vom Herzen zu fallen.

The Alpha's MateWhere stories live. Discover now