Kapitel 13

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Tückische Pläne

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Irial

Ich schloss die Tür sachte, als ich den Behandlungsraum verließ. Jasmin war in guten Händen, denn Enya bewies sich auch ohne Unterweisung der Seherin Astrid als gute Heilerin. Mal wieder hatte Hallow'een einen weiteren fähigen Wolf enthüllt, und das Rangeln nach Macht hatte sich zwischen den beiden längst geklärt.

Enya besaß nun eine feste Stellung im Rudel, und die ehemalige Visagistin genoss Ansehen.

Ich grinste zufrieden und öffnete die gegenüberliegende Tür, um nach meiner Mate zu sehen. Überraschenderweise war das Bett, das ich kaum zehn Minuten zuvor verlassen hatte, leer, und mein Shirt war vom Boden verschwunden.

Ich schüttelte erheitert den Kopf und machte mich oberkörperfrei auf den Weg in meine Räumlichkeiten.

Mein Wolf schnurrte wie ein Kätzchen in mir bei dem Gedanken an ihren unglaublichen Körper in meinen Armen. Die Markierung, die ich ihr zugefügt hatte, hatte sie zusammenbrechen lassen, und ich konnte die gesamte Nacht mit ihr in einem Bett genießen, während sie sich erholte.

Jetzt lag es an ihr, das ganze zu vollenden. Wenn sie mich akzeptierte, gehörte ich ihr. Sollte sie es nicht tun...

Meine gute Laune hielt mich davon ab, weiterzudenken, und ich summte eine Melodie vor mich hin, während ich die Wache anlächelte, die vor den Alpharäumlichkeiten salutierte. Hier durften nur ausgewählte Wölfe hinein, denn hier befanden sich auch alle möglichen Räume für Versammlungen oder mein Büro.

Die Wache wunderte sich kaum über meine Gemütsschwankung, denn der Geruch meiner Mate musste mir anhaften wie klebrig süßer Sirup einem knusprigen Zwieback.

In meinem Zimmer angekommen verbeugte sich eine Haushälterin, May, und lächelte erleichtert. "Alpha, sie sehen ausgeruht aus. Soll ich ihnen etwas zu Essen bringen?"

"Das wäre lieb von dir, danke", erwiderte ich fröhlich, und griff mir ein neues Shirt aus dem Schrank. "Du kannst es gleich in mein Büro bringen, wenn es dir nichts ausmacht, ich wollte anfangen zu arbeiten."

Zufrieden knickste sie in ihrer typisch altmodischen Art und lächelte ein weiteres Lächeln, das sie um Jahre jünger erscheinen ließ. Mutter hatte sie schon als Jugendliche in den Dienst der Alphas gestellt, und von allen Haushältern war sie die Beste - sowie die am besten verdienende. "Ich lasse es Michael vorbeibringen, er ist in letzter Zeit nur allzu oft in der Küche beschäftigt gewesen, der Junge."

Auf dem Weg ins Büro kontaktierte ich meinen Beta Daniel durch den Pack-Link. Morgen Dan.

Morgen Alpha! Gut geschlafen? Ich empfing ein Gefühl des Wohlseins, jetzt, wo ich ihm nicht durchgehend alle Knochen brach.

Ja, du kannst Entwarnung geben. Ich bin wieder voll zurechnungsfähig.

Ich verspürte den Anflug eines unterdrückten Lachens, während ich den Saustall auf meinem Schreibtisch skeptisch betrachtete. Hier müsste erst aufgeräumt werden.

Kannst du dich vielleicht heute um Lanny kümmern? Ich will sie nicht allein lassen, zumal unsere Verbindung noch immer nicht ganz vollständig ist.

Geht klar Alpha. Bin schon unterwegs.

Danke Beta.

Damit kappte er die Verbindung, und ich seufzte. Während er für alle der gefühllose Beta war, so wusste ich genau, wie es um ihn stand. Er war nicht nur mein Beta, sondern auch mein bester Freund, und nichts blieb dem anderen verborgen.

The Alpha's MateWhere stories live. Discover now