Kapitel 10

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Calandra

Der Waldboden rauschte in einer unglaublichen Geschwindigkeit an meinen Füßen vorbei. Der Schrei hielt an, und er war so schmerzerfüllt, dass ich es kaum noch aushielt, es auch nur anzuhören.

Es erinnerte mich immerzu an mich. Wie ich geschrien hatte.

Nicht als es passierte, das ja, aber jedes Mal wenn ich von meinen Alpträumen geweckt wurde.

Ich rannte dem Geräusch hinterher und ignorierte den Gestank dieses Ortes. Ich flitzte an Wachen vorbei, die sich einfach nur alarmiert umsahen, und brachte immer mehr Abstand zwischen mich und meine Verfolger, die mir von der Feuerstelle aus hinterherrannten.

Um anzuhalten schlitterte ich ein Stück und verankerte meine Füße dabei im Boden. Ich roch Blut. Schon wieder.

Das Mädchen lag schreiend auf dem Waldboden und hatte ihre Nägel in ihre Oberschenkel gekrallt. Als ich den Grund für ihre Schreie sah schluckte ich schwer.

Eine riesige Bärenfalle steckte in ihrem Unterschenkel und hatte ihr fast das Bein abgerissen.

Ich ging schnellen Schrittes auf sie zu und kniete mich neben sie.

"Schht.", machte ich und löste ihre Finger mit viel Kraft von ihrem Oberschenkel. Sie verlor viel Blut.

Als erstes zog ich das Oberteil meines Kostüms aus und wickelte es so hart um ihren Oberschenkel, dass das Blut nicht mehr stark floss.

Das Mädchen wimmerte nur noch mit glasigen Augen.

Ich hörte Schritte, die sich uns schnell näherten, doch ich hatte einen guten Vorsprung. Ich besah mir die Falle und sah es sofort.

Mein Onkel, der Bruder meiner Mutter, hatte mir als ich ein kleines Kind war einiges beigebracht. Als meine Eltern es erfuhren zogen wir aus der Stadt, und ich hatte nie verstanden, wieso.

Heute wusste ich mit ziemlicher Sicherheit, dass mein Onkel Werwolfsjäger gewesen war, und genauso wusste ich, dass dies hier eine Werwolfsfalle war.

Es existierte ein Mechanismus an der Seite der Falle, und wenn man diesen betätigte schnappte sie auf.

Ich brauchte nur einen langen Stock.

Mein Blick fiel auf den Besen, den ich neben mir liegen hatte, beim Rennen hatte er mich kaum gestört. Hilfreiche Verkleidung.

Ich schob den Stiel vorsichtig zur Seite hinein und wusste, dass die anderen bald kamen. Ich hatte nicht viel Zeit bis sie Panik verbreiten würden.

Doch auf einmal blieben sie stehen, das hörte ich an ihren Schritten. Sie schienen zu reden.

Sie wissen nicht, was hier für eine Gefahr lauert. Sie arbeiten an einem Plan.

Ich nickte und suchte nach diesem verdammten Hebel. Das Mädchen fing an zu weinen und zu schluchzen. Sie war vielleicht vierzehn, fünfzehn Jahre alt, noch ein viel zu junges Ding. Was hatte sie im Wald verloren, wenn gerade doch die Feier war?

Zum Glück war sie ein Werwolf, das würde heilen.

Ich fand ihn endlich und die Falle schnappte ruckartig auf.

Sie schrie auf und brüllte ihren Schmerz hinaus.

In dem Moment brachen sie aus dem Unterholz, Irial an der Spitze.

"Jasmin!", keuchte er, als er sie sah und wollte auf sie zustürmen, doch Daniel und dieser TiC - Robert? - hielten ihn zurück.

"Nein Mann! Sie ist vergiftet!", brüllte Daniel und auch die anderen stürzten sich auf Irial, um ihn zurückzuhalten.

The Alpha's MateTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang