Kapitel 2

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Erster Schultag

Ich haute genervt auf das kaputte Schloss meines Spindes. Jetzt hatte ich die Ehre, meine Bücher den ganzen Tag mit mir tragen zu müssen!

Ich seufzte leise. Wieso musste mir so etwas nur immer passieren?

Denn mein erster Schultag hatte gerade angefangen und war bereits das reinste Chaos.

Erst der Vorfall auf dem Schulhof, mit dem ich mir gewiss Feinde gemacht hatte. Dann hatte ich mich auf dem Weg in das Sekretariat absolut verlaufen und musste jemanden fragen, der mir zu allem Übel zeigte, dass ich eigentlich direkt davor stand.

Und jetzt hatte ich auch noch einen Spind mit kaputtem Schloss erwischt!

Ich fischte meine Bücher wieder hinaus und hörte den Gong, der durch die Gänge hallte. Zeit, um wieder das Sekretariat aufzusuchen, blieb mir nicht.

Ich lockerte meine Schulter, da die Narben sich mit der Last stark dehnten, und drängelte mir einen Weg durch die Schülermassen.

Zu Anfang hatten sie mir Platz gemacht, als wäre ich irgendein verseuchtes Objekt, doch jetzt schienen sie mich kaum wahrzunehmen und rempelten mich allesamt an. Da wäre mir das Zurückweichen doch viel lieber gewesen.

Meine Bücher drohten jedes Mal fast umzukippen, doch ich hielt sie fest umklammert.

Ich war fast an meinem Klassenraum angekommen, als die Welt plötzlich anfing, sich langsamer zu drehen.

Alles geschah in Zeitlupe, während ich einen weiteren Schritt tat und ganz plötzlich ein Gefühl in meinem Arm explodierte.

Es war, als würden tausende Blitze in meinen Arm schießen und sich warm in meinem gesamten Körper aubreiten.

Es schien fast wie eine Art Schmerz zu sein, doch es war ein befreiender Schmerz.

Mein Kopf drehte sich, um zu sehen, wer mich berührt hatte.

Meine Haare flogen langsam durch die Luft und der Kontakt löste sich allmählich wieder. Vielleicht würde ich noch einen Blick auf das Gesicht der Person erhaschen können...

Doch ich war nicht schnell genug, denn auf einmal wurde ich wieder angerempelt.

Alles ging wieder schnell und gerade so schaffte ich es, meine Bücher vor einem Sturz zu bewahren.

Als ich zurückblickte konnte ich niemanden mehr erkennen, denn alle verschwanden in den Klassenräumen.

Nein!, knurrte die Stimme in meinem Kopf klagend. Das ist alles die Schuld des Betas!

Ich war viel zu geschockt um etwas auf diesen Kommentar zu erwidern.

*_*_*

???

Ich wusste es. Seit mein Wolf mich am Morgen nicht ganz so freundlich gedrängt hatte, mich zu beeilen, wusste ich, dass heute der Tag sein würde, an dem ich meiner Mate begegnen würde.

Endlich.

Ich hielt meine Augen an dem Morgen geöffnet, achtete kaum auf meinen Beta, der für den Aufenthalt eines Wolfsweibchens eine Genehmigung brauchte.

Doch in diesem Moment interessierten weder mich noch meinen Wolf solche Rudelangelegenheiten. Ich wollte einfach nur meine Mate finden. Ich gab die Erlaubnis einfach und er ließ mich zum Glück in Ruhe.

Obwohl ich nach ihr Ausschau hielt, war ich nicht auf den Moment gefasst, als es dann tatsächlich geschah.

Mitten im Schulgang explodierte die Mate-Verbindung in meinem Arm. Ich hielt den Atem an, als die samtweiche Haut meiner Mate die meine streifte und die erste Verbindung startete.

The Alpha's MateWhere stories live. Discover now