Morgengrauen

1.3K 88 28
                                    

Müde blinzelte ich ein paar Mal und hob meinen Kopf an. Neben mir lag Martinus, der immer noch seinen Arm um mich gelegt hatte und schlief. Die Sonne ging gerade auf und wir waren noch auf der Dachterrasse, was einfach ein wunderschönes Bild gab, die Skyline von München so im Morgenlicht zu sehen. 

Vorsichtig, damit ich Martinus nicht aufweckte, zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Es war gerade mal sieben Uhr morgens. Lächelnd machte ich ein Foto von der schönen Aussicht und konnte es mir nicht verkneifen, auch noch ein Bild von dem schlafenden Martinus zu machen, weil er einfach zu süß aussah.

Glücklich wuschelte ich ihm einmal durch die Haare. Bereits in 7 Stunden würde unser Zug nach Berlin wieder gehen... aber dann würde ich Martinus ja schon in einem Monat wiedersehen und ein Monat war nicht sehr lang, das hatten wir schon oft überstanden. 

Und wie er gesagt hatte, irgendwann würde es die Distanz zwischen uns nicht mehr geben, dann würde ich mit ihnen reisen oder wir würden zusammen wohnen. Mein Blick haftete lange auf ihm. War es dumm jetzt schon so in die Zukunft zu denken? Aber ich war mir ganz sicher, dass es für mich keine Zukunft ohne Martinus gab. Er würde ein sehr großer Teil davon sein... zumindest wenn alles so weiterlaufen würde, wie es jetzt lief. 

Ein glückliches Grinsen kam auf mein Gesicht und ich wandte meinen Blick schnell ab, nicht dass er aufwachen würde und gleich mich sehen würde, wie ich ihn stalkte. 

Wir waren wirklich die einzigen gewesen, die hier geschlafen hatten, bemerkte ich, als ich mich umsah. Wo gestern noch überall so viele Leute auf den Barhockern und Sofas gesessen hatten, war jetzt niemand mehr und auch in der Bar waren keine Leute mehr, die dort Drinks verteilten. Würden wir jetzt überhaupt reinkommen? Mein Blick schweifte leicht panisch zu der geschlossenen Glastür, aber selbst wenn nicht, dann könnten wir ja Marcus anrufen und der würde bestimmt sofort wen vom Hotel holen oder so.

Automatisch musste ich an den Moment aus dem Hotel in Berlin denken, wo Marcus kurzerhand einfach zur Rezeption gegangen war und den Mann dort nach Bikinis für uns gefragt hatte, der Blick von dem Mann war einfach unbezahlbar gewesen. Oder auch gestern wieder, wie Marcus einfach schnurstracks durch die Lobby zur Rezeption gelaufen war, um zu fragen, ob man was mit Fußball in dem Hotel machen könnte. Irgendwie bewunderte ich ihn manchmal echt für seine Offenheit. Ich könnte nicht einfach so auf Menschen zu gehen und sie total verrückte Sachen fragen, als wäre es das normalste auf der Welt. 

Lächelnd sah ich wieder zu Martinus. Wie konnte jemand beim Schlafen so verdammt süß aussehen? Alles, was ich tun wollte gerade war, ihn zu küssen. Ich musste mich echt zusammenreißen und stand deshalb auf, weil ich ihn nicht wecken wollte, falls ich mich vielleicht doch nicht mehr kontrollieren konnte. 

Mit einem Grinsen lief ich zum Rand des Balkons und lehnte mich auf die steinerne Brüstung. Ich liebte Martinus so sehr, dass mich gerade ein Glücksgefühl in Form von tausend Schmetterlingen in meinem Bauch durchströmte. 

Glücklich atmete ich einmal tief die kühle Morgenluft ein. Es war ganz schön hoch hier, aber der Ausblick war einfach unbezahlbar. Neugierig musterte ich die einzelnen Gebäude, die man von hier oben ungefähr erkennen konnte. Vielleicht konnte ich ja die Location von gestern sehen oder sogar das Restaurant in dem wir gewesen waren. Angestrengt kniff ich meine Augen etwas zusammen, da, ich hatte wirklich das Gebäude, wo das Fanevent gewesen war, gefunden! Fröhlich machte ich nochmal ein Foto von der besseren Aussicht hier und steckte mein Handy danach wieder ein. Mittlerweile war es 07:34 Uhr und Martinus schlief immer noch in der gleichen niedlichen Position.

Beruhigt lächelnd drehte ich mich wieder zur Aussicht um und verlor mich in meinen Gedanken.

Würden Martinus und ich irgendwann zusammen leben? Mir kam ein Bild von uns zusammen in einer typisch norwegischen Hütte an einem See in den Kopf und ich musste grinsen. Oder würden wir davor schon getrennt sein und er hatte eine neue Freundin? Allerdings konnte ich im Moment nicht wirklich glauben, dass wir irgendwann getrennt sein würden. Martinus und ich gehörten einfach zusammen. Es kam wieder ein Lächeln auf meine Lippen. Würden wir irgendwann zusammen Kinder haben? Kinder, die dann, so wie er und Mac früher, zusammen Ski fahren würden oder total stolz ihren ersten eigenen Fisch fangen würden... das alles stand in den Sternen, aber ich hoffte so sehr, dass ich noch eine lange Zukunft mit Martinus hatte, denn er hatte mir jetzt schon so viele schöne und unvergessliche Momente geschenkt und machte mich einfach unglaublich glücklich.

Lächelnd ließ ich meinen Blick wieder über die Stadt schweifen, die immer weiter ins Licht der aufgehenden Sonne getaucht wurde. Plötzlich spürte ich zwei Arme, die sich von hinten um meine Taille legten. ,,Guten Morgen", flüsterte mir ein Martinus mit rauer Stimme ins Ohr. Sofort wurde das Lächeln auf meinem Gesicht noch breiter und ich drehte mich zu ihm um. ,,Morgen, du Schlafmütze", ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn lange. Endlich war das Verlangen gestillt... Gott, das entwickelte sich ja schon fast zu einer Sucht... ich war süchtig nach Martinus?!

,,Du bist ja echt gut drauf heute morgen", niedlich grinsend fuhr er sich einmal durch die verstrubbelten Haare, die perfekt unordentlich saßen und ihn noch süßer aussehen ließen. ,,Ich hatte ja eine tolle Nacht...", ich lächelte erst und musste dann grinsen. ,,Okay, das klang echt falsch!" Augenblicklich fing er auch an zu lachen und löste seine Arme ein Stück von mir.

Im nächsten Moment schlang er sie aber auch schon wieder um mich und zog mich sanft an sich. Glücklich schlang ich meine Arme auch um ihn und drückte mich an ihn. ,,Das klang wirklich falsch", er grinste mich an. ,,Ich weiß", ich kuschelte mich an ihn und genoss einfach kurz den Moment.

Langsam lösten wir uns wieder halb aus der Umarmung, aber er hatte seinen linken Arm immer noch um mich gelegt und ich hatte meine Arme auch noch um ihn geschlungen. Lächelnd betrachteten wir beide jetzt einfach den Ausblick. ,,Martinus", flüsterte ich leise und ließ meinen Blick auf den Häusern ruhen. ,,Ja?" Erwiderte er leise und sah zu mir, obwohl ich ja immer noch weg sah. Jetzt drehte ich auch meinen Kopf zu ihm und sah ihm tief in die Augen. ,,Jeg elsker deg!" Er hatte echt nicht damit gerechnet, dass ich das jetzt sagen, weshalb er überrascht lächeln musste. ,,Ich liebe dich auch", erwiderte er auf Deutsch und drückte mich ein Stück an sich.

Glücklich lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter.

Also vielen Dank erstmal für eure ganzen Kommentare und Votes, ihr glaubt wirklich nicht, wie unglaublich motivierend und schön es ist zu lesen, dass euch die Geschichte gefällt 😊💕

Aber ich plane trotzdem, sie bald zu beenden, weil sie schon echt lang ist, aber keine Sorge, es wird dann die Geschichte über Marcus kommen ☺🙈

One more second with you- Marcus & Martinusحيث تعيش القصص. اكتشف الآن