One more second with you- Marcus & Martinus

Zurück im Alltag

Nachdem ich zwei Folgen geschaut hatte, klappte ich mein MacBook zu und erhob mich von meinem Bett. Es war schon wieder echt spät, bemerkte ich mit einem Blick auf meine Uhr. Bereits kurz nach 17.30 Uhr. Mit einem Blick auf mein Handy überprüfte ich schnell, ob ich neue Nachrichten hatte, aber außer lauter Nachrichten von Instagram und einer Nachricht im Klassenchat, gab es nichts neues. 

Müde streckte ich mich einmal und ging dann nach unten in die Küche, um einfach nur zu gucken, ob ich bei irgendwas helfen konnte. Mama kochte schon wieder irgendwas, da morgen unsere Großeltern zu Besuch kommen würden und wir mit ihnen essen und Fotos angucken wollten. Es würde bestimmt sehr lustig werden!

,,Soll ich irgendwas helfen?" Fragte ich Mama, nachdem ich in die Küche eingetreten war, die schon wieder total nach Essen roch. ,,Du kannst die Nudeln weiterkochen, dann mache ich schon mal das Fleisch", sie übergab mir dankbar lächelnd den Löffel begann, das Fleisch zu schneiden.

Die nächsten anderthalb Stunden kochten wir also das Essen und danach aßen wir auch schon Abendessen. Abends sahen Julia und ich noch ein bisschen fern, aber irgendwie war ich ziemlich müde und ging bald schon ins Bett, ohne nochmal einen Blick auf mein Handy zu werfen. 

Der nächste Tag ging auch super schnell rum, es war wirklich mega lustig mit unseren Großeltern und Julia musste ihnen natürlich auch Bilder von Martinus und mir zeigen. Sie waren wirklich überrascht, dass ich jetzt halb berühmt war, obwohl man das wirklich nicht berühmt nennen konnte. Ich schrieb ab und zu mit Martinus, der auch wieder auf dem Weg nach Hause war. Morgen mussten Marcus und er wieder zur Schule und er hatte mir geschrieben, dass er total übermüdet war, so wie ich. Kurz bevor wir ins Bett gingen, hatten wir noch telefoniert und so konnte ich umso besser einschlafen, auch wenn der Gedanke an die Schule mich nicht so motivierte.

I just wanna dance with you...

Verschlafen rieb ich mir die Augen und tastete nach meinem Handy, das irgendwo neben meinem Bett liegen musste. Endlich hatte ich es gefunden und schaltete meinen Wecker aus. Müde ließ ich mich ins Kissen zurück fallen und stöhnte einmal. Wieso waren Ferien immer so kurz? Rasch warf ich einen Blick aus meinem Fenster, immerhin war das Wetter schön. Hoffentlich würde es auch warm werden, nur weil die Sonne schien, musste es ja nicht gleich heißen, dass es warm war.

Langsam schleppte ich mich aus meinem Bett ins Bad und wusch kurz mein Gesicht. Schon mit ein bisschen mehr Energie sah ich wieder in den Spiegel und lächelte mich aufmunternd an. Ich könnte heute meine Freunde wieder sehen und das war doch immerhin etwas... obwohl, eigentlich nicht, Helene und Sophie hatte ich auch in den Ferien dauernd getroffen, dazu brauchte ich nicht die Schule, aber egal. Ich wollte ja nicht so wie Lisa und Lena die Schule abbrechen, denn ich würde es bestimmt nicht schaffen, eine Ausbildung als Tanzpädagoge zu machen. Dann doch erstmal Schule und danach weiterschauen.

Genervt schlurfte ich zurück in mein Zimmer und zog mich um. Einfach eine blaue ripped Jeans und dazu mein schwarzes Thrasher Shirt. Unmotiviert machte ich mir einen Dutt und machte mich dann mit meinem Rucksack auf den Weg nach unten, um zu frühstücken. 

Während ich jetzt also in der Küche mein Müsli löffelte, checkte ich meine Nachrichten. Instagram übertrieb mal wieder und als ich Instagram öffnen wollte, stürzte es ab, weil so viele Nachrichten kamen, dass Leute mir folgen wollten oder mir Nachrichten schicken wollten. Ich nahm mir vor, mein Profil später mal auf meinem MacBook zu checken, vielleicht lud es dann ja, dann könnte ich mir auch mal ein paar von den Nachrichten durchlesen, was bestimmt sehr spannend werden würde. 

Also öffnete ich statt Instagram Snapchat und verschickte erstmal Snaps von meinem Müsli, um meine Streaks zu halten. Eigentlich fand ich Leute mega scheiße, die einfach nur mit allem und jedem Streaks haben wollten, sodass ich nur mit meinen besten Freunden Streaks hatte. Nachdem ich auch noch ein paar Storys abgecheckt hatte, ging ich auf Whatsapp und genau in dem Moment kam eine Nachricht von Martinus. Als ich nur seinen Namen las, kam schon ein breites Lächeln auf mein Gesicht.

M: Guten Morgen 😊❤
I: Guten Morgen 🙃❤
M: Freust du dich auf die Schule? 😂❤
I: Total 😂❤ und du?
M: Ich muss heute zum Glück doch noch nicht, aber morgen wieder 😂🔥
I: Haha okay 😂❤
M: Ja ist irgendwie ganz cool wieder hier zu sein und auch mal wieder normal zu sein 😅😂
I: Kann ich verstehen 🤔😂 ich überlege, meinen Insta Account auf öffentlich zu machen, weil das privat einfach so umständlich ist mit den ganzen Anfragen... 😶😂
M: Öffentlich ist in solchen Sachen halt echt besser und du hast ja jetzt auch nicht so verdächtige Bilder hochgeladen... 🤔😂
I: Eben 😂
M: Aber wenn du öffentlich machst, müssten die anderen das auch machen, damit nicht nur du so offensichtlich die Anlaufstelle für alle bist...
I: Okay, dann sag ich ihnen heute mal Bescheid 🙃
M: Okay 🙃
I: Ich muss mich fertig machen, schreib dir später nochmal ❤

Zufrieden steckte ich mein Handy ein und räumte meine leere Schüssel in den Geschirrspüler. Gut gelaunt putzte ich mir die Zähne und schminkte mich ein bisschen. Martinus schaffte es echt immer, meinen Tag besser zu machen. Als ich mit allem fertig war, ging ich wieder nach unten und zog mir meine Vans an. Ich liebte sie wirklich über alles und trug sie fast immer. 

,,Julia, bist du fertig?" Rief ich einfach ins Haus und wartete auf eine Antwort, während ich mir eine Jacke überzog. ,,Ja, ich komme schon", schrie sie und kam auch schon angerannt. Nachdem sie sich also auch noch Schuhe und Jacke angezogen hatten, machten wir uns auch schon auf den Weg zur Bushaltestelle, wo, wie immer, niemand außer uns stand. Ich mochte es eigentlich, da unsere Schule auch nicht in der krassen Innenstadt von Berlin war, war es im Bus meistens relativ leer. 

Wir mussten nicht lange auf den Bus warten und setzten uns mal wieder ganz oben vorne hin. Als der Bus dann losfuhr, holte ich mein Handy heraus und schrieb noch eine Nachricht an Martinus, worauf er auch sofort antwortete.