Erstes Treffen mit Kjell-Erik

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,,Habt ihr Hunger?" Fragte Marcus, nachdem wir den schweren Koffer zur Seite gestellt hatten. Das Zimmer sah jetzt irgendwie merkwürdig leer aus ohne die ganzen Sachen der Jungs.

,,Ja, ein bisschen", meinte ich und sah zu den anderen, die zustimmend nickten. ,,Wollt ihr nicht heute mal das Essen hier kosten?" Marcus grinste uns flehend an. ,,Wenn es auch wirklich okay für euch ist... wir wollen euch nicht das Geld aus der Tasche ziehen", sagte Sophie unsicher. ,,Klar doch, ihr seid unsere Gäste", Martinus grinste und stand schon auf, was ich auch tat. Wir hatten uns mittlerweile wieder losgelassen, aber trotzdem grinsten wir uns immer wieder verliebt an.

,,Okay, dann gerne", strahlte Helene zu Marcus, der sie anlächelte.

Wir machten uns also mit den Jungs auf den Weg zum Restaurant des Hotels. Martinus und ich voran, die anderen folgten uns. Allerdings liefen wir nicht zum Fahrstuhl, sondern zu einem anderen Zimmer.

,,Wir müssen noch unserem Dad Bescheid sagen", Martinus klopfte an die Zimmertür. Kurz darauf wurde sie auch schon von Kjell-Erik geöffnet. Er sah mich kurz etwas verwirrt an, da ich ja in Martinus' Anziehsachen steckte, dann begrüßten Marcus und Martinus ihn grinsend. ,,Na Papa, kommst du mit essen?"

,,Klar doch... Ihr müsste Julia, Helene, Sophie und Sara sein", er sah zu uns und lächelte. ,,Ja, genau", wir lächelten schüchtern und schüttelten ihm der Reihe nach die Hände. ,,Sie kommen mit Essen, das ist doch okay, oder?" Grinste Martinus ihn unschuldig an. ,,Na klar... Nach eurer Aktion mit dem Buffet letztens, denkt eh das ganze Hotel, wir wären verrückt", grinste Kjell-Erik. Beim Gedanken an das Frühstücksbuffet, welches die Jungs auf ihr Zimmer verlegt hatten, musste ich auch grinsen. Wahrscheinlich durften die Jungs nach ihrem Urlaub hier das Hotel nie wieder betreten.

Die Jungs unterhielten sich also auf dem Weg mit ihrem Vater und erzählten ihm stolz grinsend, dass sie schon ihre Koffer gepackt hatten und mega gute Videos für ihren Youtubechannel hatten. Ich hätte Martinus ehrlich gesagt den ganzen Tag zuhören können, wie er seinem Vater so begeistert und stolz grinsend erzählte, was er heute alles gemacht hatte. Es war echt süß.

,,Sind wir auch gut genug angezogen?" Fragte Julia unsicher und ihre Augen wurden ganz groß. Im Adlon musste man natürlich angemessen gekleidet sein. Also die Sachen von Martinus an mir sahen eigentlich sogar gar nicht mal so underdressed aus.

,,Das passt schon. Wir haben ja nicht unsere schlimmsten Sachen an", beruhigte Sophie die anderen, die schon panisch an sich herunter gesehen hatten.
 
Dann grinste sie mich an: ,,Und du hast ja eh nicht deine Sachen an..." Ich wollte schlagfertig irgendwas erwidern, bloß leider fiel mir nichts ein, weshalb ich einfach grinste und leicht rot wurde. Aber dann fingen wir beide an zu lachen.

Als wir die große Halle betraten, wurden wir fast erschlagen, von dem, was sich uns bot. Alles war so prunkvoll und sah vorallem so wertvoll und teuer aus. Ich traute mich gar nicht, mich auf den reich verzierten Stuhl zu setzten, weil ich Angst hatte, etwas kaputt zu machen.

,,Omg!" Sophie lehnte sich zu mir, als wir an einem Tisch saßen und flüsterte eindrucksvoll ,,Echt krass", sagte auch ich leise und sah mich beeindruckt um. Marcus und Martinus grinsten uns zufrieden an.

Da kam auch schon ein Kellner und gab uns die Karten. Der Kellner sah aus, als hätte er einen Besen verschluckt. Die Haare ordentlich mit Tonnen von Haargel nach hinten gekämmt, kerzengerade Haltung, strenger Frack und ein abfälliges Lächeln auf den Lippen, als er uns sah.

,,Das sind heute unsere Gäste", nahm Kjell-Erik uns in Schutz. ,,Nun gut", dem eingebildeten Kellner schien es wohl gar nicht peinlich zu sein, die Gäste von Marcus und Martinus so zu behandeln. Abwertend drückte er uns auch Karten in die Hände.

,,Danke", sagte Helene erleichtert lächelnd zu Kjell-Erik, als der Kellner endlich genug bei Marcus und Martinus rumgeschleimt hatte und abgezogen war.

,,Kein Problem", er lächelte freundlich und schlug seine Karte auf. Die ganzen Speisen waren echt erstklassig... Also es gab zum Beispiel auch Sachen wie Kaviar.

Letztendlich entschied ich mich für ein Schnitzel Wiener Art mit Kroketten. Die anderen nahmen auch eher so durchschnittliche Sachen, wie zum Beispiel Lasagne.

 ,,Also Jungs, morgen müssen wir um 6.30 im Flieger sitzen, das heißt um spätestens 5 Uhr am Flughafen sein und hier so um 4 Uhr morgens los", Kjell-Erik sah die beiden streng, aber liebevoll an. ,,Okay... Wäre es denn in Ordnung, wenn die vier hier heute übernachten?" Fragte Marcus mit seinem bettelnden Hundeblick. ,,Sie würden dann noch mit zum Flughafen kommen", fügte Martinus hinzu, nur um es auch richtig zu erklären. ,,Ja... Wenn Sie bereit sind, morgen so früh aufzustehen", Kjell-Erik sah lachend zu uns. ,,Na klar!" Helene grinste fröhlich. ,,Müsst ihr morgen nicht zur Schule?" Marcus sah uns leicht erschrocken an, da ihm das erst gerade eben eingefallen war. ,,Ja... Wir fahren dann vom Flughafen direkt zur Schule, das passt von der Zeit her", erklärte ich, während ich zu Martinus sah. ,,Ihr Armen", lachte Martinus leicht mitleidig. ,,Das ist schon okay... Wir sagen euch lieber noch tschüss", sagte Julia lächelnd. ,,Das ist lieb", Marcus lächelte in die Runde.

Wir redeten dann noch ein bisschen mit Kjell-Erik und erzählten ihm unter anderem, wie alt wir waren und was wir so in unserer Freizeit machten. Es war eine sehr angenehme Stimmung, Kjell-Erik war, genau wie seine Söhne, super nett.

Das Essen war wirklich gut und der Kellner ließ uns zum Glück ziemlich links liegen. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile mit Marcus, Martinus und ihrem Vater. Es war wirklich schön und ich fühlte mich echt wohl. Immer wieder sahen Martinus und ich uns an und mussten lächeln.

Um ca. 20.30 Uhr verließen wir den Essenssaal wieder und machten uns auf den Weg zu den Zimmern. Marcus und Martinus sagten ihrem Vater schon mal "Gute Nacht" und wir verabschiedeten uns dankbar von ihm.

Nun starteten also die letzten Stunden mit den Jungs. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass morgen früh diese schöne Zeit zu Ende war. Na klar, man konnte skypen, was wir bestimmt auch machen würden, aber es würde einfach nicht das Gleiche sein, wie mit den Jungs im Hotelzimmer zu sitzen und Quatsch zu machen.

,,Was jetzt?" Marcus schloss die Tür hinter uns und ließ sich zu uns aufs Bett fallen. Irgendwie war die Stimmung bei uns allen jetzt ziemlich bedrückt.

,,Wir brauchen gute Laune", sofort sprang Marcus wieder auf und machte halblaut Musik an.

,,Das ist besser", er kam lachend wieder zu uns zurück und auch meine Mundwinkel zuckten leicht nach oben. Er schaffte es einfach immer, die Stimmung zu heben.

,,Wann müsst ihr hier morgen früh los?" Fragte Sophie nochmal zur Sicherheit. Martinus überlegte kurz: ,,So um 4 Uhr", er sah zu Marcus. ,,Das heißt, wir müssen spätestens um 3 Uhr aufstehen... Damit wir noch frühstücken können und so", fügte Marcus hinzu.

Nur eine kurze Frage :) War irgendwer von euch in München auf dem Konzert?

One more second with you- Marcus & MartinusWhere stories live. Discover now