Pictures

1.5K 64 14
                                    

,,Hach, immer wieder lustig", ich sah grinsend zu Julia. ,,Oh ja", Julia gab mir lachend mein Handy. ,,Nein... ich muss noch Hausaufgaben machen...", fiel es ihr wieder ein und sie sprang hektisch auf, um in ihr Zimmer zu rennen. ,,Oh nee, ich auch", genervt holte ich meine Schulsachen heraus und fing an, Englisch zu machen, das ging zum Glück sehr schnell, weil mir Englisch sehr leicht fiel. Danach musste ich noch Mathe und Chemie machen, das brauchte eine Weile, da die beiden Fächer wirklich nicht zu meinen Lieblingsfächern gehörten...

Genervt klappte ich mein Mathebuch zu. Endlich war ich fertig. Ich hatte ernsthaft eine Stunde an zwei Aufgaben gesessen und das nur, weil unser Mathelehrer nicht richtig erklären konnte und ich erstmal verstehen musste, was Sinus und Kosinus waren. Die Mathearbeit in einer Woche würde bestimmt genau so gut werden, wie die letzte, da hatte ich nämlich eine Vier gehabt. Erschöpft packte ich meine Sachen für morgen in meinen Rucksack und musste dann unbewusst lächeln. Auch wenn es dumm klingt, aber mit diesem Rucksack hatte ich schon so viel erlebt. Ich hatte ihn eigentlich immer mit, wenn ich irgendwo unterwegs war und es hingen auch einfach so viele Erinnerungen an Marcus und Martinus daran. Denn auch auf der YOU und danach im Hotel hatte ich ihn immer mit gehabt.

Während ich noch so in Gedanken war, stellte ich meinen Rucksack wieder zur Seite und musterte jetzt die Fotos von uns an meiner Wand. Es waren noch ein paar von Helene, Julia, Sophie und mir dazugekommen, denn in den Sommerferien, in denen wir fast jeden Tag miteinander verbracht hatten, war so einiges passiert. Aber von dem Konzert gestern würden bald bestimmt auch noch ein paar Bilder kommen, denn ich hatte gesehen, wie Kjell-Erik uns gefilmt hatte, als wir uns wieder begrüßt hatten. 

,,Sara?" Hörte ich die Stimme meiner Mutter von unten. ,,Ja?" Schnell drehte ich meinen Kopf in Richtung Tür, um zu antworten. ,,Es gibt gleich Essen...", hörte ich wieder von unten. ,,Okay, komme gleich", mir war gar nicht bewusst geworden, wie viel Zeit seit dem Frühstück schon wieder vergangen war, jetzt war es schon kurz nach 13 Uhr. 

Rasch sprang ich auf, um nach unten zu gehen. Es roch schon gut nach Lasagne. Ich liebte das Essen von Mama, sie machte wirklich die beste Lasagne der Welt!

Hungrig stürmte ich in die Küche und mir kam noch eine größere Wolke von Essensgeruch entgegen. ,,Oh Mann, es riecht so lecker", genießerisch atmete ich noch einmal tief ein und nahm mir einen Teller. ,,Es ist genug da", Mama grinste mich an und machte mir etwas von der dampfenden Lasagne auf meinen Teller. ,,Danke", ich lachte und setzte mich an den Tisch, nachdem ich mir Besteck genommen hatte. 

Als schließlich Julia auch noch da war, fingen wir an zu essen. Papa musste noch etwas arbeiten und würde dann später alleine essen. Julia saß neben mir und Mama gegenüber von mir. Gerade als ich mir ein Stück von der abgekühlten Lasagne in den Mund geschoben hatte, fragte Mama mich etwas. ,,Von wem ist denn der Ring?" Sie lächelte mich wissend an und ich hätte mich fast an meiner Lasagne verschluckt, weil die Frage so unerwartet kam. ,,Von Martinus", antwortete Julia grinsend für mich, während ich damit beschäftigt war mit knallrotem Kopf meine Lasagne mit etwas Wasser runterzuspülen. Mama sah von Julia jetzt wieder grinsend zu mir und ich nickte leicht verlegen. Keine Ahnung, warum mir das alles so peinlich war, aber irgendwie...

,,Der ist wirklich schön", sagte Mama lächelnd mit einem Blick auf den Ring an meinem Finger. ,,Ja", ich sah lächelnd auch auf den Ring. Es war wirklich so mega süß von Martinus gewesen und das beste war, dass ich den Ring wirklich immer tragen würde, sodass ich immer in gewisser Weise das Gefühl haben würde, dass er bei mir war.

Mama und Julia redeten weiter über die Schule und alles, aber ich war in Gedanken noch bei Martinus. Würde ich ihn in einem Monat wiedersehen? Ich würde alles dafür tun! Einfach wieder in seinen Armen liegen und in seine dunklen Augen sehen. Er gab mir immer so ein besonderes Gefühl, als wär ich das einzige Mädchen auf der Welt. Ich liebte ihn so sehr! 

Gedankenverloren räumte ich meinen leeren Teller weg und sah zu Mama. ,,Hast du noch Hausaufgaben?" Sie sah mich an. ,,Ne, hab vorhin schon alles gemacht", sagte ich erleichtert lächelnd. ,,Dann hast du wohl Freizeit", Mama lächelte mir zu. ,,Okay", fröhlich grinste ich und lief wieder nach oben in mein Zimmer. 

Während dem Essen hatte mein Handy immer noch in meinem Zimmer gelegen, da ich es beim Essen meistens nicht bei mir hatte, zumindest, wenn ich zu Hause war. Jetzt hatte ich ein paar neue Nachrichten aus dem Chat mit Helene, Julia, Sophie, Marcus, Martinus und mir. Marcus hatte ein paar Bilder und Videos von gestern geschickt. Lächelnd sah ich mir ein Video an, was Martinus und mich zeigte, wie wir uns in die Arme fielen und dann küssten. Es war wirklich voll so wie eines von den Videos auf Instagram oder Youtube, wo sich Leute mit einer Fernbeziehung zum ersten Mal trafen. Mir stiegen kurz Tränen in die Augen, weil es einerseits so süß war und ich ihn auf der anderen Seite so sehr vermisste.

Verträumt sah ich mir die anderen Bilder an. Ein Bild war beim Kicker, wie Helene und Marcus gegen Sophie und Julia spielten, sie alle lachten und waren komplett auf das Spiel fokussiert. Als nächstes gab es ein Bild von uns allen, fast wie so ein Squad Bild, wie wir alle nebeneinander standen und fröhlich in die Kamera grinsten. Als letztes gab es noch zwei Bilder von Martinus und mir, beide waren aus dem Nebenraum und zeigten uns auf dem Sofa. Auf dem ersten sah man, wie ich auf dem Sofa lag, mein Kopf in Martinus Schoß, und ich die Augen geschlossen hatte, Martinus fuhr mir gerade durch die Haare und beobachtete mich liebevoll lächelnd. Das Bild danach zeigte genau die gleiche Szene, bloß lächelte Martinus jetzt fröhlich in die Kamera, die Bilder waren wieder so süß, dass ich fast wieder heulen musste. Dadurch, dass ich immer nur so wenig Zeit mit Martinus hatte, wurde die Zeit, die ich dann mal mit ihm hatte, immer wertvoller. Ich nahm mir fest vor, mir die Bilder bald ausdrucken zu lassen und dann auch mit neben mein Bett zu hängen.

Wer hatte die Bilder von Martinus und mir wohl gemacht? Wahrscheinlich Eirik oder Kjell-Erik... ich war ja fast eingeschlafen und hatte nicht mehr so wirklich etwas von dem mitbekommen, was um uns herum passiert war.

Glücklich lächelnd, aber gleichzeitig mit Tränen in den Augen, legte ich mein Handy wieder zur Seite. Ich liebte Martinus so sehr! Mein Blick fiel wieder auf den Ring an meinem Ringfinger und ich musste lächeln. All diese Momente mit ihm machten mein Leben so unglaublich schön!

One more second with you- Marcus & MartinusWhere stories live. Discover now