Krank

7.1K 267 18
                                    

(Normales Leben; Muggel)

"Du hast 39°C Fieber, mein Engel" sprach ich zu meinem 5-jährigen Sohn, der mich mit seinen großen, grauen Augen beäugte.
"Was heißt das?" nuschelte er verunsichert.
"Das heißt, dass wir zum Arzt müssen" seufzte ich.
"Nein!!" krisch er weinerlich, aber ich verzog nur besorgt das Gesicht.
Scorpius hasst Ärzte, er hat Angst vor ihnen, vor den Spritzen. Und er denkt immer, er bekommt dort eine. Deswegen hasst er es, wenn er dort hin muss.

"Doch wir müssen. Du möchtest dich doch auch wieder gut fühlen" mit glasigen Augen sah er mich an.
"Ich will aber keine Spritze.."
"Bekommst du auch nicht"
"W-Wirklich?" ich nickte lächelnd und fuhr durch seine weichen, blonden Haare.
"Dann komm. Zieh dich an und dann fahren wir" er nickte und tapste die Treppen hinauf.
Ich ging in mein Büro und holte Scorpius' Krankenversicherungskarte, danach zog ich meine Schuhe an und meinen Mantel. Kurz darauf kam Scorpius und ich nahm ihn auf den Arm.
Er ist ziemlich anhänglich. Wahrscheinlich bekomme ich noch seine Grippe.

Im Auto setzte ich ihn in den Kindersitz und stieg vorne ein. Dann fuhren wir los und waren nach einer halben Stunde bei der Praxis.
"Scorpius Malfoy" meldete ich ihn an der Rezeption an. Sie meinte es ginge noch ein wenig und wir müssen warten.
Ich lief mit meinem Sohn auf dem Arm ins Wartezimmer und setzte mich auf die Bank. Scorpius ging nicht weg von mir, sondern umklammerte mich noch fester. Ich seufzte und fuhr ihm sanft am Rücken hoch und runter.
Hier drinnen war noch eine Frau mit einem Baby, eine mit einem Mädchen und Eltern mit ihren zwei Kindern.

Scorpius hustete und machte einen kläglichen Laut. Besorgt schaue ich in seine nassen Augen.
"Gehts?" er schniefte und schüttelte den Kopf, dabei fuhr er sich durch die Augen.
Ich seufzte erneut und fasste mit meiner Hand an seine Stirn und die Wangen. Er glüht immer noch so stark.
"Hast du Kopfweh?" er nickte und engte sich wieder an mich. Ich küsste seinen Kopf und wippte ein bisschen hin und her damit er sich beruhigt. Er war auch ganz aufgewühlt.

Es betraten erneut zwei Personen das Wartezimmer, aber ich achtete nicht auf diese. Ich hatte nur Augen für meinen Sohn, dem es schlecht ging und meine Nähe suchte. Er hustete und wimmerte.
"Tut dein Hals weh?"
"Er kratzt" schniefte er.

-Harrys Sicht-

Ich konnte erst garnicht glauben, als ich mit meinem Sohn ins Wartezimmer lief und ihn ausgerechnet hier wieder sah. Aber je länger ich ihn ansah, desto mehr realisierte ich es.
Draco saß gegenüber von mir mit seinem Sohn beim Kinderarzt.
Haha, dass ich ihn an so einem Ort wieder treffe hätte ich nicht gedacht.
Aber bemerken tat er mich nicht. Seine Aufmerksamkeit lag durchgehend bei seinem Sohn. Dieser sah wirklich krank aus, war noch blasser wie Draco -und ich denke sie haben die gleiche Hautfarbe-, hatte tränende Augen und war ganz rot um die Wangen. Er hustete auch die ganze Zeit und klammerte sich richtig an Draco fest.
Und Draco; er war richtig besorgt, schaute ihn die ganze Zeit an, fuhr beruhigend durch seine Haare oder an seinem Rücken entlang, küsste seinen Kopf und sprach ihm Dinge zu.

Ich habe Draco noch nie so liebevoll gesehen. Nun ja, in der Schule..hatten..wir mal eine heimliche Beziehung und da fuhr er mir auch immer so sanft durch die Haare. Das war aber auch das Einzige.
Und ihn jetzt nach all der Zeit ihn wieder zu sehen, war schon verblüffend. Und ich kann wetten, dass er gerade viel liebevoller zu seinem Sohn ist. Klar, ist ja auch sein Sohn und der ist schließlich krank.
Aber es war schön ihn so zu sehen. So herzig. Er ist nicht mehr so fies, so kaltherzig. Man sieht, wie sehr er seinen Sohn liebt.

"Dad?" sprach aufeinmal mein Sohn.
"Ja?"
"Wieso haben die so helle Haare und Haut?" fragte er und zeigte auf Draco und seinen Sohn, der jetzt eigentlich im genau gleichen Alter wie Albus sein müsste.
"Ich hab dir doch schon von ihnen erzählt. Draco Malfoy" Albus riss seine Augen auf und sah mich überrascht an.
"Das ist der?" ich nickte schmunzelnd und schaute wieder rüber. Gerade gab Draco seinem Sohn ein Tempo und strich danach langsam über seine Wange.
"Daddy mir ist schlecht.." wimmerte der Kleine. Draco wurde noch besorgter und schlung ihn noch enger an sich.
"Gleich sind wir drinnen, dann bekommst du was dagegen." versuchte er ihn zu beruhigen.
"Dad ich geh spielen" informierte mich Albus und lief zu dem großen Auto, wo man sich rein setzen konnte. Erinnerte an ein Boxauto.
Während Albus spielte, stand ich auf und lief zu Draco. Er war so beschäftigt mit seinem Sohn, er merkte garnicht, dass ich kam. Erst, als ich mich genau neben ihn setzte.

Drarry OneshotsWhere stories live. Discover now