Kapitel 32

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Natürlich würde es schwierig werden. Sehr sogar. Vor allem wenn Niklaus mitbekommt was ich vorhabe. Ich bin mir nicht sicher ob er mir helfen würde unser Überleben zu sichern, oder ob er gegen mich vorgehen und somit Leonie beschützen würde. Ich würde es ihm ja nicht raten.
Ich hoffe ja, dass er sich für seine Familie entscheidet. Oder dass er es eben erst gar nicht rausfindet, bevor es geschehen ist. Sobald der kleine Hybrid sein Leben gelassen hat, wird er drüber hinwegkommen. Er wird es verstehen. Er muss es verstehen.

Es ist sowieso nur eine Phase mit Leonie. Ich glaube ihm nicht, dass er sie wirklich liebt. Nicht Niklaus Mikaelson!
Natürlich würde ich mich für ihn freuen, wenn er tatsächlich eines Tages jemanden finden würde, den er wirklich bedingungslos liebt, aber ich kann einfach nicht daran glauben, das diese Person Leonie sein soll. Ich sehe wie er manchmal kurz davor ist auszuflippen. Wie er seine Wut zügeln muss. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er sie von selbst abservieren würde. Niklaus Mikaelson ist eine tickende Zeitbombe und keiner weiß wann sie hoch geht.
Vermutlich sind wir alle das, jeder der Urvampire ist eine tickende Bombe. Leonie ist nur zu naiv um das zu erkennen.
Deswegen halten sich die meisten von uns fern. Wer will schon in der Nähe von einer Bombe sein, wenn sie dann tatsächlich hoch geht? Niemand. Richtig.
Eigenlob stinkt vielleicht, aber jeder weiß das wir viel Schaden anrichten können, wenn wir denn wollen.

Die Vorbereitungen für den Zauber und meine Auferstehung, gehen eigentlich ganz schnell. Innerhalb von zwei Tagen hat Leonie alles zusammen was sie braucht.
Ob mich das nervös macht? Vermutlich.
Ein grausame Stimme in meinem Kopf droht mir. Und es ist nicht der Vampir. Ich kann nicht sagen wer oder was es ist, ich weiß nur das ich mir seit dem den Kopf darüber zerbreche.
„Alex?", reißt Leonies Stimme mich wieder aus meinen Gedanken. „Hrm", brumme ich nur. „Du bist abweisend" Ich verdrehe deutlich die Augen. „Mach deinen Kram und nerv mich bitte nicht", murre ich schlecht gelaunt.
Ja, meine Laune ist noch schlechter als sonst. Wem seine wäre es nicht, wenn er gruselige Stimmen im Tod hört, die einem Urvampir eine Heiden Angst einjagt? Jeder hätte schlechte Laune. Das kann mir doch keiner erzählen, dass man danach gut gelaunt durch die Gegend läuft.

Leonie hebt ergebend die Hände. „Ist ja gut", sagt sie abwehrend und wendet sich wieder dem Pentagramm zu, welches sie in den Waldboden geritzt hat. An jeder Ecke ragt ein großer hölzerner Pfeiler heraus, die dieses Symbol noch mehr zu Geltung bringen.

Amüsant ist es schon, ihr beim arbeiten zuzusehen. Ich kann ja auch schlecht Sachen berühren.
Obwohl sie es erst erwartet hat. Dämlich.

Als die Dämmerung hereinbricht, haben wir die Vorbereitungen für die Zeremonie wobei ich zum Leben erweckt werde, beendet.
„Du weißt wirklich, was du zu tun hast, ja?", hake ich schließlich nach. Sie nickt zögernd. Nicht gerade erfreulich für mich in dieser Situation. Es muss reibungslos ablaufen...

Sie holt eines der alten Hexenbücher heraus, die ich ihr gegeben habe und blättert eine Weile darin herum. „Wenn wir doch die andere Seite öffnen...", beginnt sie und sieht mich zögerlich an. „...Sollten wir dann nicht Damon, Stefan, Elena, Bonnie und Caroline die Möglichkeit geben, sich von ihren Lieben noch einmal zu verabschieden?"
Wenig begeistert schaue ich ihr in die Augen. Dumme Idee. Sehr dumme Idee. Wieso kommt sie nicht selbst darauf das diese Idee schwachsinnig ist?
„Wenn sie erfahren das du mich zum Leben erwecken willst, werden sie das verhindern, egal was du ihnen anbietest. Sie haben schon einmal versucht mich zu töten, Leonie. Mich zum Leben zu erwecken ist für sie ein zu großes Risiko. Selbst wenn ich verspreche, Ihnen nicht weh zu tun, was ich nicht kann", erkläre ich nüchtern. „Also nein, du hälst die Klappe und erwähnst nichts gegenüber deinen kleinen Freunden", brumme ich dann.
Sie seufzt leise. „Aber..." - „Nein", knurre ich sofort. „Ich kann auch verhindern dass du mich zurück holst. Aber dann wirst du sterben, wenn dich meine Blutlinie heute Nacht zerreißt"
Mit großen Augen nickt sie. „Selbst das Opfer würde ich aufnehmen, um dich zurück zu bringen", erklärt sie mir dann. Ein bisschen theatralisch, oder?
Ich schüttle den Kopf. „Wenn sie dich zerreißen kann ich nicht zurück geholt werden, also hör auf dich so aufzuspielen...bitte", seufze ich.

Kol hat den Brief gefunden, welchen ich ihm extra geschrieben habe, aber dennoch frage ich mich, hat er die Worte verstanden? Hat er mich verstanden? Hoffentlich.

„Wenn du es tatsächlich schaffst, das ich wieder anfange zu leben, gibst du mir die Hexenbücher zurück", stelle ich nach einiger Zeit klar.
„Wieso?", fragt sie jammernd. Kind.
„Weil sie mir gehören und sehr mächtig sind. Ich lasse sie nicht in deinen Händen. Zumal sie sehr wertvoll sind und ich sie gut gebrauchen kann" - „Du bist ein Vampir, keine Hexe", stellt sie nüchtern fest. Was sie nicht sagt.
„Ich weiß. Aber in den Händen von Hexen, können sie zu viel Schaden an meiner Familie anrichten. Und das lasse ich nicht zu, also sammle ich sie. Und wenn ich mal was brauche, zwinge ich kleine Hexen dazu mir zu helfen und bringe ihnen nur den jeweiligen Zauberspruch, den sie brauchen. Niemals das ganze Buch. So blöd kann ja auch keiner sein", meine ich belustigt.
Seit Anbeginn meiner Verwandlung vor eintausend Jahren, sammle ich diese alten Bücher der Hexen. Sie hassen mich dafür, weil sie die Bücher auch nicht finden, selbst wenn, würden sie nicht an sie heran kommen. Ich habe einen riesigen Tresor und den muss man erst mal knacken. Selbst ein Vampir, Werwolf oder gar Hybrid, könnte nicht darein, ohne das ich das mitbekomme. Und das tue ich. Immer.
Und zu meine Vergnügen hat das immer in einem Massaker geendet. Aber keiner hat es jemals geschafft darein zu kommen. Früher war es natürlich erheblich schwerer die Bücher zu schützen, als es noch keine Stahltresoren gab. Und keine super Technik und Sicherheitskameras und Sensoren die alles sichern und überwachen.

Ich schweife ab.
Die Zeremonie kann beginnen.

Alexandria Petrova - The OriginalWhere stories live. Discover now