Kapitel 7

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Ich laufe in die Stadt hinein. Mystic Falls hat sich wirklich verändert, seitdem ich das letzte Mal hier war. Wann war das denn? Ich glaube 1824. Das ist wirklich lange her, wenn man es genau nimmt.
Es ist ziemlich viel los. Die Leute hetzen teilweise durch die Straßen. Bei dem Anblick verdrehe ich die Augen. Die Menschen haben heut zu Tage keine Zeit mehr für die schönen und wichtigen Dinge im Leben. Da die Gedanken mich deprimieren gehe ich in eine Bar, die sich Grill nennt.
Sofort steigt mir der Geruch aus Alkohol, Rauch und etwas Blut in die Nase. Home sweet Home.
Ich schaue mich um und gehe zwischen den Tischen durch zu Theke hinüber. Es ist nicht sonderlich voll, aber dafür das es noch Hell ist und ziemlich früh am Mittag, ist hier viel zu viel los. Wahrscheinlich ist halb Mystic Falls dem Alkoholismus verfallen.
Als ich an der Theke ankomme, nehme ich auf einem der freien Hocker platz und bestelle mir Bourbon. Es geht wirklich nichts über einen guten alten Bourbon. Schließlich muss man ihn genießen.
Ich nehme einen kräftigen Schluck und lasse ihn langsam auf meiner Zunge zergehen, ehe ich ihn hinunter schlucke. Die vergangen Tage waren sehr Ereignisreich gewesen. "Vermutlich war ich viel zu gemein zu ihr", murmle ich vor mich her. Aber Leo hat es einfach nicht anders verdient. Was mischt sie sich auch überall ein?
Die Angelegenheiten eines Urvampirs gehen niemanden etwas an. "Zu wem warst du gemein?", fragt mich jemand unmittelbar hinter mir und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Ich drehe meinen Kopf in die Richtung aus der die Stimme kommt und kann nicht glauben wen ich dort vor mir sehe. "Damon", sage ich etwas überrascht. "Was willst du von mir?", brumme ich ihn an. Ich kann jetzt keinen Vampir gebrauchen der mich zuquatscht.
"Ich wollte mich einmal mit dir Unterhalten, wenn ich schon die Gelegenheit dazu bekomme dich zu sehen", beginnt er und ich verdrehe die Augen. Ist das sein Ernst?
"Und worüber willst du reden, mein süßer?" Ich grinse ihn leicht süffisant an, da ich genau weiß was er von mir will. Er ist sauer auf mich, weil ich ihn damals in New York habe stehen lassen, aber das ist sein Problem nicht meins.
"Das weißt du sehr genau, Alex" Er setzt sich neben mich auf einen der Hocker und blickt mich misstrauisch an. Ich seufze resigniert. "Ich habe dir damals den Arsch gerettet, Damon. Du solltest mir eher dankbar sein und mich nicht so anschauen", fahre ich ihn an.
"Es ist wirklich beschissen von Elijah gewesen mich zu manipulieren, aber da wir ihn ja erdolcht haben, kamen meine Erinnerungen ziemlich schnell zurück" Sie haben Elijah erdolcht gehabt?
Ich runzle die Stirn und kneife meine Augen leicht zusammen. "Wer von deinen kleinen Freunden die hier sitzen, hat Elijah den Dolch ins Herz gerammt?", frage ich ihn bedrohlich leise. "Woher willst du wissen das hier meine Freunde sitz..." Ehe er den Satz zu Ende bringen kann, packe ich seine Hand und breche sie ihm mehrmals. "Wenn du oder einer deiner beschissenen kleinen Freunde, Elijah noch einmal zu Nahe kommst... Werde ich hier ein Massaker veranstalten und dir schlussendlich alles nehmen, was dir etwas bedeutet" Seine Augen weiten sich vor Schmerz und er muss sich zusammen reißen nicht aufzuschreien.
Abrupt lasse ich seine Hand wieder los und nippe von meinem Glas. Erneut spüre ich die Blicke von jemanden auf mir Ruhen, aber dieses Mal ist es nicht Damon der mich anstarrt. Er sitzt weiterhin neben mir und reibt sich über seine gebrochene Hand die nur langsam heilt. Ich drehe mich wieder um und sehe in das strenge Gesicht von einer Blondine. Sieht ja fast aus wie Rebekah...
"Wer ist das Damon?", fragt sie ohne ihm auch nur anzusehen. Ich stehe auf und stelle mich vor sie. Ein kaltes falsches Lächeln umspielt meine Lippen. "Das geht dich ein Scheiß an, wer ich bin, Barbie" Ihre Augen werden zu schlitzen und sie will schon ansetzen um etwas zu sagen, als Damon sich einmischt. "Caroline, lass es einfach. Das ist nicht der richtige Zeitpunkt sich mit einem Urvampir anzulegen" Sie zieht eine Augenbraue hoch und mustert meinen schmalen Körper.
Da mir diese Freakshow sehr schnell langweilig wird, gehe ich aus dem Grill und rempel Caroline im vorbei gehen noch einmal an, bevor ich endgültig verschwinde.

Ehe ich diese Stadt verlassen kann und zurück zum Anwesen gehe, läuft ein junges Mädchen in mich hinein. "Pass doch auf, verdammt!", brumme ich etwas aufgebracht. Die Leute in dieser Stadt sind wirklich zu nichts zu gebrauchen!
"Oh, es tut mir wirklich leid. Das wollte ich nicht", wiederholt sie mehrere Male. Ich schaue hoch in ihr Gesicht. Sofort werde ich Kreidebleich und packe sie an der Kehle und drücke sie gegen die Hauswand des Grills.
"Katherine", zische ich wütend, während sich ein roter Schleier über meine Augen legt. Wie kann sie sich nur her trauen, in dem Wissen, das auch die komplette Urfamilie hier ist? An Dummheit ist sie wohl wirklich nicht mehr zu toppen!
Sie schaut mich mit geweiteten Augen an. Ihr bleibt langsam die Luft weg. "Ich bin nicht Katherine", bringt sie mühsam hervor. "Mein Name ist Elena Gilbert"
Ich glaube ihr kein Wort, weshalb ich sie auch nicht loslasse. "Alex, verdammt lass sie los! Das ist nicht Katherine. Das ist Elena", knurrt Damon wütend hinter mir. Ich betrachte sie näher. Ich kann jetzt ihre Menschlichkeit förmlich sehen und auch wie das frische warme menschliche Blut durch ihre Adern fließt. Das ist nicht Katherine...
Ich nehme meine Hand weg und lasse sie los.
Elena hält sich den Hals und schnappt eifrig nach Luft. Damon ist sofort an ihrer Seite und hilft ihr auf die Beine. Ach, so ist das...
Ich schmunzle leicht. Und wieder einmal zeigt, das die Petrova Linie niemals ihre Magie verliert. Es werden immer zwei Brüder um das Mädchen kämpfen das so aussieht wie meine tote Schwester. Liegt eben in der Familie, würde ich mal behaupten. Aber auch die Schlampen DNA.
"Wahrscheinlich bist du keine so gute Freundin von Katherine, wie ich vermute..." Kluges Kind.

Alexandria Petrova - The OriginalWhere stories live. Discover now