28 / Fragen über Fragen

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Nachdem ich diesen Schock verdaut hatte machte Tyler und ich zusammen Frühstück. Es war irgendwie doch schöner ein eigenes Haus zu haben, als sich eins mit den Rudel teilen zu müssen.
Niemand stellte Fragen wer man war und wieso man hier sei. Nein, wir frühstückten alleine, redeten viel und lachten zwischendurch.
Es endete damit, dass wir beide zusammen auf der Couch lagen und kuschelten. Ich weiß zwar nicht wieso, aber irgendwie gewöhnte ich mich daran, dass ich so eine innige Beziehung mit Tyler hatte obwohl ich ihn kaum kannte. Es war schon seltsam, doch ich mochte ihn irgendwie und je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte desto mehr schloss ich ihn ins Herz. Vielleicht konnte man auch ein wenig davon reden, dass ich ihn lieben würde, doch so weit würde ich nicht gehen. Auf jeden Fall jetzt noch nicht.
Ich lag in Tyler's Armen und wir beide genießen einfach den Moment. Wir starten uns nicht an, Tyler spielte nicht an mir rum und wir redeten auch nicht. Nein. Ich lag mit meinem Rücken an seinen Bauch gelehrt und seine Arme hatte er auf meiner Hüfte platziert.
"Weißt du, es ist echt schön hier so mit dir zu liegen. Was hat sich eigentlich verändert? Als ich dich kennengelernt habe, hast du dich immer gewährt, gegen einfach alles. Da durfte ich dich gerade mal so anfassen." Tyler brach die Stille. Anscheinend beschäftigte ihn das jetzt schon eine Weile und wollte nicht fragen, sonst hätte er schon viel früher gefragt.
Ich überlegte kurz, wusste aber dann was ich sagen sollte.
"Es ist so, dass ich es irgendwie akzeptiert habe und es ist irgendwie so gekommen. Ich könnte zwar nach Hause fahren und mein Leben weiter führen wie ich es getan habe bevor der Ball war, aber ich könnte es einfach nicht. Ich habe einiges gelernt seid ich hier bin. Das Rudel ist eine große Familie und sie hält immer zusammen. Eine Luna, die sie abweist wäre eines der schlimmsten Dinge, die ein Rudel zerstören können. Und dazu habe ich gelernt, dass ein Werwolf nur seinen Mate und niemanden anderes lieben kann und das würde ihn dann auch zerstören und diese Lasst kann ich nicht auf mir tragen." Sagte ich selbstbewusst und alles war wahr, was ich sagte. "Und irgendwie habe ich die Leute hier in mein Herz geschlossen ... und am meisten habe ich dich in mein Herz geschlossen."
Ich schaute weg, da ich irgendwie schon wusste, dass ich Rot wie eine Tomate rot anlaufen würde. Tyler merkte dies und setzte sich auf. Er hob mich hoch und setzte mich auf seinen Schoß. Manchmal fragte ich mich wirklich wie er so stark sein konnte.
Tyler legte zwei Finger unter mein Kinn und bewegte es in seine Richtung, so dass ich ihn anschauen musste. Er lächelte mich einfach an. Er sagte nichts, er lächelte einfach nur.
Aus irgendeinem Grund mussten ich auch lächeln.
"Wieso eigentlich ich? Wieso hast du dich für mich entscheiden?" Fragte ich ihn impulsiv. Vielleicht war dies der falsche Moment, aber es ist mir irgendwie rausgerutscht.
"Wieso du?" Fragte er mich verwirrt. "Weil ich dich nicht ausgesucht habe sondern, du für mich auserwählt bist. Die Mond Göttin hat dich für mich bestimmt und ich wurde für dich bestimmt. Und dazu kommt dann noch, dass ich dich liebe." Tyler lächelte wieder, wie er gerade eben mich zum lächeln brachte. Es erinnerte mich irgendwie an so ein verliebtes Lächeln, wie in Filmen. Es sah irgendwie schon süß aus.
Ich wusste, dass ich rot anlief vor Charme. Wieso musste er immer wieder etwas so süßes von sich geben? Wieso verliebte ich mich immer mehr in ihn? Weil ich etwa gesehen hatte, wie es ist, wenn man nicht gerade liebevoll behandelt wird? Oder wuchs mir Tyler schon so sehr ans Herz?
Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Im Grunde wusste ich nichts. Wie denn auch? Durch das ganze hin und her wird man ja nur verwirrt.
Mein Herz sagte mir, dass ich Tyler vertrauen sollte, doch mein Kopf, sagt ich sollte warten, bis ich ihm voll vertrauen konnte. Doch die größere Frage war mehr, sollte ich auf meinen Kopf hören oder auf meinen Bauch? Oder ich machte es so, wie ich es eigentlich immer tun würde. Einfach auf mich zu kommen lassen. Aber dann wäre wieder die Frage, wie sollte ich mich zu Tyler verhalten?
So viele Fragen und ich wusste keine Antwort auf nur eine einzige.
Doch ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als es an der Tür klingelte. Zum einen erschreckte es mich, da ich den Ton noch nie gehört hatte, zum anderen wurde ich total aus meinen Gedanken gerissen, weil ich daran fast ganz ein gesunken war. Ich sah wie Tyler seufzte und mich von ihm ansetzte. Dies tat er mit einer außergewöhnliche Behutsamkeit.
Tyler stand auf und ging aus dem Zimmer Richtung Tür. Ich saß alleine und wartete darauf, dass Tyler zurück kam und am besten einfach nur sagt, dass es nichts wichtiges gewesen war, doch dies passierte nicht. Es kam mir vor, wie drei Stunden. In dieser Zeit konnte ich mir alles etwas genauer anschauen. Ich merkte, dass alles sehr schlicht, oder manche würden es eher einfarbig eingerichtet war, irgendwie sah es schon modern aus. Alles war in Weiß, Schwarz oder Grau beziehungsweise Silber gehalten. Sehr schlicht, aber das war sehr modern.
Ich konnte auch immer wieder mal ein paar Stimmen hören oder besser gesagt drei. Es war Tyler's Stimme und dann waren da noch zwei Frauen Stimmen. Sollte ich eifersüchtig sein? Er unterhielt sich schließlich mit zwei Frauen und das ohne mich?
Sollte ich wirklich eifersüchtig sein? Oder sollte ich es gelassen nehmen und es ignorieren? Sollte ich zu ihm an die Tür gehen? Sollte ich zu irgendeinem Fenster schleichen und schauen wer die Frauen waren?
Es waren so viele Fragen, aber auf keine einzige hatte ich eine Antwort.

Seine Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt