19 / Hoffnungen

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Als ich aufwachte, war ich alleine im Bett. Ich sah mich um, aber Ben war nicht im Raum. Ich ging ins Bad, aber da war er auch nicht.
Naja, war mir jetzt egal. Mit dem Kamm, der auf dem Waschbecken lag kämte ich mir erst mal die Haare. Nachdem ich auch auf der Toilette war ging ich runter Richtung Küche. Im riesigen Wohnzimmer blickte ich auf die Uhr. Es waren ja erst halb 8.
Ich ging in die Küche und erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich nicht mehr Zuhause war, bei meinen Eltern. Die riesige Küche war total voll. Einige saßen an dem großen Tisch und ein paar andere saßen an der Küche Insel. Alle sind sich am unterhalten und merken gar nicht meine Anwesenheit. Ich nahm mir also ein Brot, legte etwas Käse darauf, dessen Schachtel dort rum lag, und ging mit dem Brot und einem Teller zum Tisch und setzte mich dort hin.
Ich wollte gerade in mein Brot beißen als ich nichts mehr hörte. Es war Arsch leise geworden. Man konnte sogar schon die Vögel draußen hören. Ich schaute auf uns sah die ganzen Blicke auf mir. Alle im Raum sahen mich an und das war total unangenehm.
"Müsst ihr nicht zur Schule oder zur Arbeit?" Erik. Mal wieder rettet er mich aus meiner Lage und setzte sich neben mich.
"Na, wie geht es dir?" Er war irgendwie der einzige der mir direkt aus sympathisch war. Doch auf seine Frage musste ich einfach nur meine  Schultern zucken. Wie sollte es mir schon gehen? Selbst ich selbst konnte diese Frage nicht beantworten. Ich war weit weg von Zuhause. Die Werkstatt war nicht mehr bei mir und auch nicht mehr Jay. Zuhause fehlte mir so schrecklich. 
"Komm schon. Mit mir kannst du doch reden. Wir sind doch hier unter uns." Er hatte Recht. Als ich mich umschaute, war die komplette Küche leer. Wo waren  die den alle hin? Ich säufste kurz  auf und fing dann an zu reden. 
"Naja. Es ist ja nicht nur so, dass ich total weit weg von Zuhause bin und die Werkstatt, meine Freunde und meine Familie vermisse sondern auch, dass Ben so komisch zu mir ist. Gestern hat er mir das Schlafzimmer gezeigt und wie ich mich ins Bett gelegt hatte setzte er sich einfach auf die Couch und hat mit seinem Handy gespielt. Nachdem er mich dann geweckt hat, weil ich eingeschlafen bin wollte er auf der Couch sogar schlafen?! Ich dachte immer für Werwölfe wäre es das schlimmste von ihrem Mate getrennt zu sein.  Wieso benimmt Ben sich dann so zu mir?" 
Erik hörte mir aufmerksam zu, doch als ich fast fertig war wechselte sich seine Miene schlagartig. Doch dann setzte er sein Poker Face auf, dass man sofort durchschaute.
"Keine Ahnung." Ganz cool zuckte er mit seinen Schultern. Ich merkte wie er nicht mehr mich anschaute sondern irgendetwas hinter mir. Ich drehte mich jetzt um und sah wie Ben hinter mir stand. Dieser lächelte mich nur mit seinem komischen grinsen an.
"Ivy, ich muss etwas erledigen. Ich bin so gegen Mittag wieder da. Bis später." Und schon war er weg. Kein Kuss. Keine Umarmung. Nichts. Er war total komisch. 
Erik schaute noch ein paar Minuten zur Tür und dann atmete er auf. 
"Er ist weg." Er wollte gerade weiter reden, doch als er auf die Uhr schaute musste er stocken. "Mist. ich werde dir es noch erzählen, doch ich muss jetzt zur Uni. Tut mir leid." Damit stand auch er auf und verschwand. Jetzt war ich wieder alleine.  
Inzwischen hatte ich mein Brot fertig gegessen und verließ auch die Küche. Ich ging hoch in das Schlafzimmer und nahm mir mein Handy. Es war schon 9 Uhr. Toll. Ich wusste nicht was ich machen sollte. Darüber nach zu denken, was das gerade eben für eine noch komischere Situation war hatte ich nicht wirklich Lust zu. 
Ich nahm mein Handy und wählte ein Nummer. Ich hatte irgendwie das Gefühl diese Person konnte mir bestimmt helfen. Ich hoffte auf jeden Fall dass sie mir helfen konnte. Wenn nicht, dann musste ich irgendwie anders das anders überstehen. Ich wusste zwar nicht wie, aber irgendwie musste das doch funktionieren.
Ich ließ es klingeln und hielt das Handy an mein Ohr. Ich hoffe das er dran geht.  Er musste einfach dran gehen. Er musste jetzt einfach für mich Zeit haben. Bitte habe für mich Zeit! Oder wollte er nicht für mich Zeit haben? Wollte er gar nicht mehr mit mir reden? Aber jetzt musste er einfach ran gehen. Nur dieses eine Mal. 
Ich schaute erneut auf die Uhr. 9:20 Uhr. Er musste einfach ran gehen. Aber vielleicht war er ja noch nicht wach? Vielleicht würde ich ihn gerade wecken, doch ich brauchte jetzt seine Hilfe.

Seine Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt