20 / Reden hilft

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"Ja?" Eine verschlafene Stimme von Tyler meldete sich am Telefon.
"Wecke ich dich?" Weswegen war ich besorgt? Ich wollte schließlich mit ihm reden und brachte seine Hilfe.
"Ivy! Was willst du von mir? Du hast doch jetzt deinen Traumboy." Er merkte anscheinend erst jetzt, dass ich es war, die ihn anrief.
"So würde ich es jetzt nicht nennen." Sagte ich etwas leise. Aber er musste es verstanden haben.
"Wieso?" Tyler klang erstaunt. Machte er sich etwa wirklich Sorgen um mich?
"Ben benimmt sich nicht gut in meiner Gegenwart. Er ist echt desinteressiert an mir. Kannst du mir das erklären? Er soll doch angeblich mein Mate sein oder besser gesagt bin ich seine Mate. Wieso benimmt er sich dann so?" Ich war echt traurig darüber und auch wenn ich ihn nicht liebte oder nichts für Ben empfand, tat es mir schon weh in meinem Herzen.   
"Hm." Es hörte sich an als würde er überlegen und oder nachdenken. Es hörte sich an als würde er irgendetwas wissen. 
"Was? Tyler bitte sag mir, was durch deinen Kopf geht. Ich will wissen, was hier los ist. Was soll ich deiner Meinung nach machen?" Man konnte die Verzweiflung in meiner Stimme schon hören. 
"Ich bin davon immer noch überzeugt, dass Ben den Mate Test manipuliert hat. Ich weiß zwar nicht wie, aber er hat es irgendwie geschafft." Wie? Ich dachte diesen Test konnte man nicht manipulieren.
"Und was soll ich jetzt machen? Bei Ben will ich nicht bleiben!" Die Tür sprang auf ein mal auf und mein Kopf flog in Richtung von Ben?! Hatte er gehört was ich gerade gesagt hatte?
Mist! Scheiße! Fuck!
Er schaute mich böse an.
"Ivy? Was ist los? Wer ist gekommen? Alles in Ordnung?" Tyler hatte gemerkt was hier los war. Er wusste nur nicht was genau los war. Ich drückte einfach auf Rot und drückte ihn weg. Ich hatte schon ein Problem vor mir, ein weiteres Problem am Telefon brauchte ich nicht wirklich.
"Wer war das? Und wieso willst du nicht bei mir bleiben?" Knurrte er mich an. In diesem Moment konnte ich einfach nichts machen. Ich war wie in einer Starre und konnte mich nicht daraus bewegen. Ben ging langsam auf mich zu und schaute mich wütend an. Was sollte ich denn jetzt sagen? Sollte ich ihm die Wahrheit sagen? Konnte ich ihm überhaupt die Wahrheit sagen?
Ich nahm meinen ganzen Mut und die Wut die sich in mir angestaut hatte und stellte mich vor ihn. Ich war zwar wesentlich kleiner als er, aber das mir in dem Moment egal. Ich war wütend und zwar so richtig.
"Wieso ich nicht bei dir bleiben will? Das hast du gerade nicht wirklich gefragt oder? Wegen dir! Wem denn sonst? Gestern lagst du lieber mit deinem Handy da, als bei mir. Du hättest fast auf der Couch geschlafen! Was soll ich denn von dir denken? Dass du mich nicht willst!? Dass ich dir egal bin?! Hm?" Ich schrie ihn an und schrie meine ganze Wut aus mir heraus. Es tat irgendwie schon gut ihm mal die Meinung gegeigt zu haben. Aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass ich das ganze Haus zusammen gebrüllt hatte.
"Wow! Beruhige dich erst mal!" Er legte seine Arme auf meine Schulter und wollte mich so beruhigen, doch ich konnte mich nicht beruhigen.
Ich riss mich von ihm los und setzte mich aufs Bett. Ben kam mir hinterher und setze mich neben mich.
"Es tut mir leid." Das war irgendwie das einzige vernünftige was er von sich gab. Aber hatte er sich wirklich gerade entschuldigt?
"Weißt du, ich wollte dich erst mal etwas in Ruhe lassen, damit du mit der Situation zurecht kommst, doch anscheinend brauchst du in solchen Situationen mehr eine Person die für dich da ist. Weißt du, ich wollte etwas Abstand halten damit du mich nicht verlässt, doch anscheinend war das zu viel Abstand." Er lächelte mich an. Aber nicht mit seinem komischen Lächeln von gesten und von heute morgen, sondern ein schönes Lächeln, wo von ich sagen konnte, dass es tief aus seinem Herzen kam.
"Ist schon gut." Nach langer Überlegung wusste ich wad ich sagen sollte und konnte ihm auch irgendwie vergeben.
"Wenn wir hier schon bei Geständnissen sind muss ich dir auch was sagen." Ich machte kurz eine Pause. "Naja, ich habe gerade mit Tyler telefoniert, das hattest du mich ja auch gefragt eben, aber er sagte er glaube du hättest den Mate Test manipuliert. Stimmt das?" Ich schaute auf meinen Arm und sah das große B auf meinem Handgelenk an.
"Nein, ich habe ihn nicht manipuliert. Ich weiß noch nicht mal wie das gehen soll." Ich lehnte mich an ihn und er legte seine Arme um mich. Es war irgendwie Instinkt, dass ich das tat.
"Sag mal Ben, kann es sein, dass ich durch diesen Test die Verbindung auch spüre?" Fragte ich ihn. Diese Frage brannte mir schon seit gestern auf der Zunge, nur gestern Abend konnte ich ihn ja nicht fragen.
"Ich bin mir da nicht sicher, aber ich glaube da könntest du recht haben. Spürst du denn etwas bei mir?" Fragte er mich. Mit seinem Daumen fuhr er über meine Narbe, die aus seinem Anfangsbuchstaben bestand.
"Ja, also nein. Ich weiß es nicht. Es hat mich schon etwas verletzt gestern wie du mich ignoriert hast."
"Aber jetzt bin ich ja da." Ich dreht meinen Kopf  in seine Richtung und so war sein Gesicht unglaublich nah an meinem. Ben kam immer näher auf mich zu und ich kam immer mehr auf ihn zu. Was machten wir eigentlich hier? Egal. Inzwischen passte nur noch ein Blatt zwischen uns beide und da passierte es.
Ben legte seine Lippen auf meine. Es war unser erster richtiger Kuss. Wir hatten uns zwar schon mal geküsst, doch das war ja mehr gezwungen.

Seine Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt