3 / Mein Mate

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"Das hört sich aber interessant an. Ist er denn noch-" Bella wollte eigentlich noch weiter reden, doch wir beide schrecken auf als der Bürgermeister wieder ein Rudel aufrief, aber bei diesem Rudel und bei dieser Anrede für das Rudel mussten wir einfach zu hören.
"Und jetzt kommt das erste Auswärtige Rudel. Die jungen Herren und Damen haben dazu auch noch den längsten Weg auf sich genommen. Dazu ist dieses auch eins der stärksten Rudel dort. Begrüßt mit mir das Rudel aus Kanada. Die Darks." Aus Kanada? Jeder wusste dass die Werwölfe aus Kanada noch stärker waren als hier. War ja auch irgendwie klar. In Kanada gab es mehr Dörfer und viel mehr Wälder und Felder als hier.
Wieder ging die Tür auf und viele Werwölfe stürmten hinein. Ich hab mir die letzten gar nicht mehr angeschaut weil ich es eigentlich langweilig fand und es schon aus den letzten Jahren kannte. Aber aus irgendeinem Grund schaute ich jetzt genauer hin. Auch Bella tat es mir gleich. Wahrscheinlich war es etwas besonderes, dass dieses Rudel aus Kanada kam und nicht wie die anderen Auswärtigen Rudel aus den nächsten Städten.
Ich schaute zu den Werwölfen. Dass sie aus Kanada kamen merkte man gar nicht also vom Aussehen her. Sie sahen aus wie die Jungs von hier. Doch einer faszinierte mich von ihnen. Er war relativ groß, so etwa 1,90 Meter, war gut gebaut und hatte auch recht viele Muskeln. Wäre das Licht besser gewesen hätte ich sogar in sein Gesicht schauen können, doch ich sah nur diese funkelnden Augen. Die dann auf meine trafen und er schaute mir tief in die Augen. Er hatte echt schöne Augen. Der Rest von seinem Gesicht konnte ich leider nicht sehen.
Auf ein mal setzte er sich in Bewegung und lief in Richtung meines Tisches. Ich schaute zu Bella und den anderen Mädchen an meinem Tisch. Sie sahen immer zwischen mir und dem jungen Mann hin und her. Meinte er wirklich mich? Hatte er wirklich mich angeschaut? Nie im Leben würde sich einer der so groß und gut gebaut ist sich für mich entscheiden! Niemals!
Ich schaute wieder zu ihm und er brauchte nur noch ein paar Schritte zu unseren Tisch. Ich konnte langsam mehr von seinem Gesicht erkennen. Es war sehr Markant und recht schön.
Auf einmal stand er dann neben mir. Mein Herz fing an zu rasen und ich hatte das Gefühl es würde nie wieder aufhören. Er nahm meine Hand, zog mich von meinem Stuhl und drückte mich an sich.
"Meine Mate, ganz allein meine!" Sagte er ganz leise in mein Ohr. Mein Herz machte einen kleinen Aussetzer. Danach heulte er auf, wie ein Hund oder ein Wolf. Die Musik stoppte und ich konnte die ganzen Blicke auf mir spüren. Etwas gruselig und total unangenehm. Ich spürte die gesamten Blicke im ganzem Raum. Ich drückte mich näher an ihn. Es war unangenehmer diese Blicke zu spüren als bei ihm zu sein.
Langsam wurde die Musik wieder gespielt und ich merkte wie meine Beine langsam den Boden verließen. Dem Mann, dessen Namen ich immer noch nicht kannte, hob mich hoch und trug mich einfach weg. Im letzten Moment konnte ich noch nach meine Handtasche mit meinem Schlüssel und meinem Handy greifen.
Während ich weg getragen wurde konnte ich noch mal zu meinem Bruder und Jay schauen, die mich beide mit einem bemitleiden Gesicht anschauten. Am liebsten würde ich anfangen um mich zu treten und zu schlagen, aber mir lagen immer noch eine menge Blicke und es würde eh nichts bringen.
Ich ließ mich einfach irgendwo hin bringen und schaute dabei der Veranstaltung weiter zu, die wieder weiter ging.
Dieses Jahr war ja schon mein 5. Jahr und bis her ist es noch nie passiert, dass die Musik stoppte oder einer der Werwölfe gejault hatte. Anscheinend war es dieses Jahr anderes. Auch für mich. Anscheinend hatte ich meinen Mate gefunden. Toll das könnte ja mal was werden.
Ich wurde durch die ganze Halle getragen und wurde auf einen Stuhl gesetzt. Nun saß ich an einen der Rudel Tische und neben mir mein Mate. Er setzte sich neben mich und lächelte mich an. Ich spürte die Blicke die von dem Tisch kamen an dem wir saßen.
"Müsst ihr eigentlich so gaffen? Habt ihr noch nie eine schöne Frau gesehen?" Fragte er mit einer rauen tiefen Stimme in die Runde. Ich traute mich gar nicht in die Runde zu schauen. Zu dem wurde ich dann auch noch rot.
Ich spürte einen heißen Atem an meinem Ohr. "Du musst nicht schüchtern sein. Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich tue dir nichts an, meine kleine Mate." Flüsterte er mir in mein Ohr.
Als unser Essen uns dann gebracht wurde fingen wir an zu essen und wir schweigen. Das war total unangenehm. Wie gerne ich jetzt bei Jay am Tisch säße. Er erzählte immer Geschichten am Tisch oder wenn es still war.
Aber das tat ich ja nicht also musste ich mich jetzt damit zufrieden geben was ich hatte.
Mein Herz hatte sich in zwischen wieder beruhigt und schlug wieder normal.
Ich sah wieder zu meinem Mate. Mein Mate. Wenn ich darüber so nach dachte hörte sich das echt komisch an, aber auch irgendwie cool. Ich hatte einen Mate, aber na ja, bis jetzt wusste ich noch nicht mal seinen Namen, also das könnte noch was werden.
"Wie heißt du eigentlich?" Flüsterte mir er ins Ohr als er bemerkte, dass ich mit essen fertig war und nur auf mein Teller starrte.
"Yvonne und du?" Sagte ich etwa in der selben Lautstärke wie er es gesagt hatte.
"Yvonne. Schöner Name." Wiederholte er meinen Namen. Ich wurde wieder etwas rot im Gesicht. "Ich heiße Tyler." Sagte er und lächelte mich an. In zwischen schaute ich ihn wieder an. Er hatte ein echt schönes Lächeln.
"Danke. Du hast aber auch einen schönen Namen." Ich lächelte auch sehr leicht. Ich konnte mit dieser Situation irgendwie nicht umgehen.

Seine Luna Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt