Kapitel 72 - nana'juu'ni

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Mit jeder Sekunde spürte ich einen kleinen Teil meines Körpers nicht mehr. Es fühlt sich alles taub an und ich röchelte um verzweifelt an Luft zu kommen. Diese Frau die mich auf die Welt brachte wird mich auch ins Grab bringen. Was für eine scheiß Ironie.

"Ohoo, du lebst ja immer noch. Beeil dich und stirb endlich." Eine stechender Schmerz durchfährt mich wie ein Blitz als sie mir in die Seite kickte. Ich erbrach erneut einen Schwall von Blut.

Wie ein Adler beobachtete sie mich aus einer sicheren Entfernung während sie im Raum hin und her lief und Asche aus einem Behälter auf dem Boden verteilt. Was zu Hölle macht diese Frau da.

Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen und ein kalter Windzug ließ mich erschaudern. Zero stand fassungslos am Türrahmen. "Was.. zur Hölle.. WAS ZUR HÖLLE HAST DU GEMACHT MUTTER !?!" Ich erschreckte mich. Noch nie hab ich Zero so außer sich gesehen. Seine Worte ließ einem das Blut in den Adern gefrieren.

"Oh Zero. Du kommst genau richtig. Ich war dabei den Abfall zu entsorgen. Gehst du deiner geliebten Mutter mal zur Hand?" Ich bekam alles nur noch durch eine Nebelwand mit. Es spielte sich alles wie in Zeitlupe ab. Bevor ich mich versah hielt mich Zero im Arm und zog das Messer heraus. Danach flößt er mir durch sein Handgelenk Blut ein. Ich wehrte mich zuerst dagegen da ich ihm nicht wehtun wollte doch sein Blick sagte mehr als 1000 Worte.

Wie ein Weltwunder starb ich doch nicht und meine Wunden heilten zwar aber eine große Narbe blieb zurück. Eine Narbe die mich an den Verrat erinnern wird. Den Verrat von jemand den ich so sehr geliebt hatte.

"So genug mit diesem Kinderspiel. Was wollt ihr jetzt tun ihr Gören? Weglaufen wie Schwächliche? Rache nehmen wie ein Monster?"

"Was denn sonst. Wir werden Rache nehmen. Ich werde Rache nehmen. Für alles was du uns bis jetzt angetan hast. Wie du uns behandelt hast. Ich beende hiermit alles." Die Stimme meines Bruders war voller Hass. Er hielt das Messer fest umklammert und ging langsam auf unsere Mutter zu. Sein Blick fest auf ihr geheftet als könnte er sie damit zwingen sich nicht zu bewegen.

Doch irgendetwas ist hier komisch. Zu meiner Verwunderung wehrte sie sich gar nicht. Sollte jemand der gleich umgebracht wird nicht Angst haben? Noch bevor Zero ihr zu nah kommen konnte, riss ich ihm das Messer aus der Hand und beendete alles selber. Mutter sah total erleichtert aus als die Klinge in sie gerammt wurde. Und plötzlich lächelte sie. Das gleiche Lächeln wie wir es von ihr kannten.

"Endlich. Endlich hat diese Hölle ein Ende." Sie taumelte einige Schritte nach hinten und fiel in den Haufen Asche die sie verstreut hat.

"Was machst du da Yoshima!? Warum hast du mir das Messer weggenommen!? Und du Mutter, warum lachst du? Du wirst sterben und du lachst !?" Zero schrie sie mit Tränen in den Augen an.

"Ja ich bin glücklich. Die jahrelange Terror war nicht umsonst. Ich werde euch retten können." Sie verliert völlig den Verstand oder? Wie kann sie glücklich sein zu sterben. Wie sollte der Terror uns retten können.

Ich schaute auf das Messer in meiner Hand. Das ganze Blut. Das Blut meiner eigenen Mutter. Ich habe meine eigene Mutter umgebracht. Ich bin ein Monster.

Doch plötzlich leuchtete etwas grässlich Hell. Der Boden unter Mutter leuchtete oder besser gesagt die Asche. "Was zur Hölle? Was hast du gemacht Mutter!?"

Sie lächelte. Wieder dieses warme Lächeln.

"Ich bin euch wohl eine Erklärung schuldig. Nun, um es kurz zu fassen. Ich werde euch hier raus holen. Ihr werdet diese Hölle verlassen und vor euren Vater in Sicherheit sein. In dem Moment wo mein Herz aufhört zu schlagen werdet ihr in die Menschenwelt gebracht. Es tut mir leid für die Zeit nachdem wir aus dem Schloss geflohen sind. Ich wusste das ein Leben auf der Flucht keines ist das ich meinen geliebten Kindern antun wollte. Ich habe nach einem Weg gesucht euch davor zu schützen. Dann fand ich einen Weg. Einen wo man viel Opfer bringen musste, doch ich würde es ohne zu Zögern für euch tun. Ich wollte euch in einer Zukunft in Sicherheit sehen. Doch diese vorgesehene Zukunft wird mich nicht beinhalten. Um es euch zu ermöglichen wollte ich alles geben, doch ich wusste das ihr es niemals gemacht hättet wenn ich euch darum gebeten hätte. Also musste ich euren Hass aufbauen und auf mich richten. Für diesen Weg brauchte man ein Opfer. Einen nahe stehenden, Blutsverwanden der durch die Hand der Person stirbt der durch das Portal gehen will. Haha. Ich war bis zum Ende so egoistisch. Dafür will ich mich aus ganzen Herzen entschuldigen.

Yoshima. Ich möchte mich entschuldigen. Für alles was ich dir angetan habe. Für alles was ich gesagt habe. Ich bin sicher das du eine wunderschöne, kluge und starke Frau wirst. Es ist keine Schande sich auf andere zu verlassen und ihre Hilfe anzunehmen. Und hör auf deinen großen Bruder und unterstütze ihn.

Zero. Du wirst mal ein starker Mann werden auf den man sich verlassen kann. Du bist der große Bruder, bitte passe und beschütze deine kleine Schwester. Und wenn ihr mal in Schwierigkeiten steckt dann helft euch gegenseitig.

Ich werde immer über euch wachen.

Ich liebe euch, Zero, Yoshima."

Jigoku Tenshin - Der HöllenengelWhere stories live. Discover now