Kapitel 57 - go'juu'nana

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Ich schaute den Jungen skeptisch und verwirrt an, da ich nicht wusste wie man in so einer Situation handeln sollte. Niemand außerhalb der Höhle wusste von meiner Existenz, es könnte schlecht ausgehen wenn er es jemanden erzählen würde. Wobei, er ist noch klein, wer würde ihm schon zuhören.

"Du musst es mir nicht sagen wenn du nicht willst. Also deinen Namen." Er schaute traurig weg. Warum schaute er jetzt traurig? Ist sowas etwas worüber man traurig sein könnte?

"Möchtest du etwa auch auf das Fest? Ich kenne da ein Weg wie du über ein Fenster in das Schloss rein sehen kannst." Langsam schenkte ich ihm Beachtung und nickte zustimmend auf sein Angebot.

"Na dann Los," rief er und nahm mich an die Hand. Ich war sprachlos darüber wie unvorsichtig er mit Fremden umgeht. Ich meine, wenn er wüsste wer ich bin, würde er genauso wie die anderen einen Bogen um mich herum machen, wie die anderen Gefangenen in der Höhle. Anders kenne ich es nicht.

Wir kletterten auf paar Felsen und über Büsche bis wir endlich an dem Fenster ankamen. Das grelle Licht blendete mich und ich konnte kaum was erkennen. In der Höhle war es immer dunkel, so war ich nur an Dunkelheit gewöhnt.

"Ah schau mal! Da ist die Frau vom König. Woow sie ist heute wieder so schön."

Eine Frau? Ich schaute mit zusammengekniffenen Augen durch das kleine Fenster und sah mich um. Der Junge zeigte in eine Richtung, da wo der König stand. Mein Vater. Neben ihm stand meine Mutter. Geschockt schaute ich die beiden an. Sie sahen so glücklich aus. Neben ihnen sah ich Zero. Er strahlte fröhlich wie immer. Sie sahen wirklich wie eine glückliche kleine Familie aus.

Ohne mich.. Diese Tatsache war wie ein Stich in meinem Herz. Ich könnte nie ein Teil dieser Familie sein. Traurig schaute ich weiter durch das Fenster, das mir einen schmerzlichen Anblick gab. Es wurden viele Hände geschüttelt. Vor allem Zero. Sie standen regelrecht Schlange um Zero die Hand zu schütteln, auch oft wurden ihm kleine bunte Päckchen überreicht.

"Was ist das für ein Fest?", fragte ich den Jungen dann doch. Er strahlte über das ganze Gesicht und sah mich an.

"Ah, du kannst also doch reden. Hihi. Du hast eine schöne Stimme; warum versteckst du sie?" Ich schaute beschämt wieder durch das Fenster und mied seinen Blick.

"Das ist ein Fest das der König für seinen Sohn veranstaltet hat. Also der der da drüben die Geschenke da empfängt. Also erstens will der König seinen Sohn seinen Königreich vorstellen. Und zweitens ist heute der Geburtstag vom Prinzen."

Geburtstag? Zero's, nein unser, Geburtstag? Der ist also heute? Diese Tatsache setzte wieder einen Stich in mein Herz. Sie feierten also prächtig hier Zero sein Geburtstag.

Ich konnte ihnen nicht weiter zuschauen und stand auf. Den steinigen Weg lief ich zurück und ließ den Jungen da sitzen. Ein paar Tränen kullerten meine Wangen hinunter und ich wischte sie mir wütend weg. Meine Gefühle spielten durcheinander und meine Gedanken waren wie weggefegt.

"Hey! Du! Warte doch. Wohin gehst du?", rief der Junge und rannte mir hinterher. Ich lief schneller um ihn abzuwimmeln. Doch er war viel schneller und holte mich sofort ein. Er zog mich am Handgelenk zu sich und schaute mir ins Gesicht.

"Was ist denn los? Du weinst ja.."

Jigoku Tenshin - Der HöllenengelWhere stories live. Discover now