Kapitel 36 - Luna

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Was war da gerade eben geschehen? Hatte ich Matteo, den Jungen, in den ich seit Monaten verliebt war und dem ich eben solange nachtrauerte, gerade wirklich abblitzen lassen? – ich hatte nicht über meine Worte nachgedacht, sondern nur aus meinem Herzen gesprochen. Erst als sie mir über die Lippen gekommen waren, hatte ich bemerkt, dass es der Wahrheit entsprach.

In den letzten Wochen hatte ich es überraschend schnell geschafft mir Matteo zumindest teilweise aus dem Kopf zu schlagen. Wieso sollte ich es also nicht schaffen ihn ein für alle Mal zu vergessen? Vielleicht waren meine Gefühle für ihn doch nicht so tiefgehend wie ich zuerst gedacht hatte.

>> Luna! Luna, was machst du hier? << eine, mir nur allzu bekannte, Stimme riss mich aus meinen Gedanken – Nina. >> Nina? Dasselbe könnte ich dich fragen. Solltest du nicht bei deinem neuen Freund sein? << keuchend kam Nina bei mir an und ließ sich neben mir auf die Bank fallen.

>> Wäre ich ja wirklich gerne, aber als Matteo zurück ins Roller gekommen war – ohne dich und mit einem Gesichtsausdruck wie sieben Tage Regenwetter – musste ich einfach nach dir sehen. Was ist passiert? <<

Ich starrte meine beste Freundin an – ihre braunen Haare waren vom Wind zerzaust und hatten sich zum Teil in ihrer Brille verfangen, die leicht schief saß. Eine Welle der Zuneigung überkam mich bei dem Gedanken, dass sie hier her gerannt war, um mir beizustehen.

Ohne irgendeine Vorwarnung fiel ich Nina um den Hals, die es gerade noch so schaffte sich festzuhalten und uns somit vor einem Aufprall auf dem harten Boden gerettet hatte. Nachdem wir uns eine Weile einfach in den Armen gelegen waren, löste sich Nina von mir und wiederholte noch einmal ihre Frage – diesmal eindringlicher. >> Was ist passiert, Luna? <<

>> Ach, Nina. Es ist alles so kompliziert. Wo soll ich nur anfangen? << ich blickte sie verloren an. >> Wie wäre es mit dem Anfang? <<

>> Naja, Matteo ist mir hinterher gelaufen. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt und dass er sich geehrt fühlen würde mich seine Freundin nennen zu dürfen ... << Nina sah mich forschend an – ich wusste, dass sie gerade alle Möglichkeiten durchging, auf welche Weise ich es wohl verbockt haben konnte. >> Und was hast du gesagt? << hakte sie nach.

>> Naja ... ich habe ihm gesagt, dass ich mir nicht sicher bin. Mein Herz hat in den letzten Wochen so harte Arbeit geleistet ihn zu vergessen, was mich jetzt daran zweifeln lässt, dass meine Gefühle für ihn überhaupt jemals so tief waren. << Nina sah mich eindringlich an. >> Luna, dass denkst du doch nicht wirklich. <<

Ich schaute sie zweifelnd an >> Ich weiß nicht ... es hat bei mir einfach die Frage aufgeworfen, ob Matteos Gefühle vielleicht auch nur vorübergehend sind. Nina, ich könnte es nicht ertragen, wenn er mich nächsten Monat schon wieder verlässt – das würde mir das Herz brechen. << gegen Ende hin wurde ich immer panischer.

>> Luna. << ich hatte keine Ahnung wie Nina so ruhig bleiben konnte. >> Er hat dich mit David gesehen. Matteo, ist mit der Überzeugung aufgetreten, dass du mit einem anderen Jungen zusammen bist und hat dir trotzdem seine Liebe gestanden. Wenn du mich fragst ist dieser Junge Hals über Kopf in dich verliebt und nicht wird ihn so schnell vom Gegenteil überzeugen. << ich sah sie ungläubig an.

>> Glaubst du das wirklich, Nina? << der Zweifel in meiner Stimme schrumpfte mit jede Silbe. >> Ja, und wenn du ehrlich bist, hast du Matteo in den letzten Wochen kein Stück vergessen und deine Gefühle sind auch nicht einfach verschwunden. Du hast sie lediglich verdrängt. <<

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. >> Du hast Recht, Nina! Verdammt, jetzt habe ich alles versaut! << ich ließ den Kopf hängen, wieder kamen mir Tränen. >> Luna, ich denke nicht, dass es schon zu spät ist. <<

Mit einem fragenden Blick wendete ich mich wieder Nina zu >> Aber ... aber was soll ich tun? <<

Sie lächelte mich herzzerreißend an. >> Geh zu ihm. Geh zu Matteo und sag ihm was du wirklich fühlst. << ich schniefte >> Glaubst du wirklich, dass er nach allem was geschehen ist noch mit mir zusammen sein will? <<

Nina nickte >> So wie er dich ansieht? ... wie er all sein Herz in diesen Song gelegt hat? Dieser Junge würde sich mit Freuden tausende Male das Herz von dir brechen lassen. <<

Ich schreckte von der Bank hoch. >> Du hast Recht, Nina. Ich muss schnellst möglich zu Matteo. Wünsch mir Glück. << mit diesen Worten war ich auch schon losgelaufen – Richtung Roller. Ich hätte schwören können das Nina noch etwas gesagt hatte wie >> Weil das auch beim letzten Mal so viel geholfen hat. << aber ich war mir nicht sicher.

I don't quite know how to say how I feel - Lutteo StoryWhere stories live. Discover now