Kapitel 25 - Luna

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Gedankenverloren sammelte ich die Hütchen auf der Bahn ein – Arbeit war genau das, was ich heute gebraucht hatte, um mich auf andere Gedanken zu bringen. Matteo hatte ich seit dem Vorfall in der Schule nicht mehr zu Gesicht bekommen – was nicht bedeutete, dass ich mir seitdem nicht ununterbrochen über ihn Gedanken machte.

Über was hatte er mit mir reden wollen? Hatte er mich über mein ‚Geständnis' ausfragen wollen? – Ich hatte keine Ahnung. Ich würde alles dafür tun, diese Nacht im Roller aus der Geschichte zu streichen, doch sie war nun einmal passiert – und das schlimmste war, dass sich in diesem Moment alles so echt angefühlt hatte, so real, so richtig.

Wenn ich könnte, würde ich gern mit ihm reden – um ihm seine Ungewissheit zu nehmen und endlich wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen, doch ich hatte einfach zu viel Angst.

>> Auf welchem Planeten bist du denn gerade? << eine amüsierte Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte auf und erkannte die zerzausten dunkelblonden Haare und grünen Augen sofort – David. Er lächelte mich an und ich wusste, dass ich ein bisschen verloren wirkte – so wie ich hier am Rand stand und die Hüttchen immer wieder anders stapelte.

Er lachte auf >> Er ist als wäre nur dein Körper anwesend. Hallo, Señorita? Ich möchte sie nur ungern stören, aber ich habe ein paar Vorschläge für ihre Choreografie. << Ich musste stark nachdenken, doch dann fiel mir wieder alles ein. David hatte mir bei meiner Choreografie geholfen. Der Choreografie für den Wettbewerb. Dem Wettbewerb, an dem ich mit Matteo teilnehmen würde.

Ein frustrierter Seufzer entkam meiner Kehle. David hob schützend die Hände >> Tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass dich dieser Gedanke so aufregen würde. Kommt nicht wieder vor. << Er machte Anstalten wieder zu gehen, doch ich hielt ihn auf.

>> Warte, David. << er drehte sich lächelnd um. >> Sie mal einer an. Sie kann ja doch reden. << er kam wieder auf mich zu geskatet >> Entschuldige, ich habe in letzter Zeit ein paar Probleme. << aus seinem Blick sprach Besorgnis, als er erwiderte >> Alles okay? Kann ich dir irgendwie helfen? <<

Ich nickte >> Ja. Ja, alles okay. << er schien erleichtert >> Und ... du könntest mir tatsächlich helfen. << er wirkte erstaunt >> Wirklich? Das freut mich! Ich stehe zu ihren Diensten – wie kann ich ihnen behilflich sein, Señorita? << gespielt salutierte er und ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen.

>> Da ist es ja! Das Lachen, wegen dem ich jeden Tag hier her komme. << auf sein Kompliment hin errötete ich. Wir blickten uns an und schwiegen eine Weile. Er war es, der die Stille unterbrach.

Er räusperte sich und lächelte mich schief an >> Also, wie kann ich dir helfen? << ich besann mich wieder auf das Wesentliche. >> Genau. Also du könntest mir helfen auf andere Gedanken zu kommen, indem du mir zeigst wie du meine ohnehin schon perfekte Choreo noch verbessern willst. << er lachte >> Perfekte Choreo? Das ist wohl etwas übertrieben – von überheblich ganz zu schweigen. <<

Ich knuffte ihn in die Seite. >> Hey. << keuchte er und jetzt lachten wir beide. >> Klar, aber nur wenn du mir hilfst. << ich nickte. >> Wieso nicht! Ich muss nur schnell meine Schoner ausziehen und die hier - << ich deutete auf die Hüttchen >> - wieder zurück auf ihren Platz stellen. <<

David nickte und deutete mir zu gehen >> Brauch aber nicht zu lange. Vielleicht finde ich ja sonst ein anderes Mädchen, dass sogar eine bessere Schrittfolge hat! << ich warf ihm einen warnenden Blick zu, woraufhin er nur erneut in Gelächter ausbrach.

Genau das brauchte ich jetzt – ein wenig Spaß mit einem Freund auf der Bahn.

I don't quite know how to say how I feel - Lutteo StoryWhere stories live. Discover now