Kapitel 14 - Matteo

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Drei Stunden später tat es immer noch so verdammt weh – wie hatte ich mich nur so auf meine Gefühle einlassen können? Wie hatte ich nur so dumm sein können? Nach dem Gespräch mit Luna bin ich sofort nach Hause gefahren – ich hätte es keine weitere Sekunde mit ihr und diesem Idioten unter einem Dach ausgehalten.

Gastón hatte mich noch gewarnt, aber nie im Leben hätte ich gedacht, dass sie so schnell einen anderen finden konnte. Ich kannte den Typen noch nicht mal – vielleicht war es ja ein weiterer Freund aus Cancún. Der Gedanke, dass er Lunas früherer fester Freund gewesen sein könnte, versetzte mir einen Stich.

Hatte ich mir das alles wirklich nur eingebildet? – ich hatte wirklich gedacht sie hätte auch Gefühle für mich ... Das ist jetzt auch egal. Ich musste mir sie ein für alle Mal aus dem Kopf schlagen. Vielleicht würde ich Ámbar und mir sogar noch eine Chance geben, wer weiß...

>> <<

Als ich mir überlegt hatte, was ich Ámbar schreiben könnte, um mein Verhalten beim Wettbewerb zu entschuldigen, kramte ich in meinem Rucksack nach meinem Handy. Nach minutenlangem Durchforsten meiner Jacke, dem Rucksack und meinem Zimmer viel es mir wie Schuppen von den Augen – ich hatte mein Handy auf dem Tisch im Roller vergessen, so ein Mist.

Ich sah auf die Uhr – das Roller würde in 20 Minuten schließen. Ohne groß darüber nachzudenken schlüpfte ich in meine Skates und machte mich auf den Weg dorthin. Vielleicht würde ein bisschen frische Luft meinen Gedanken helfen sich zu sortieren.

Die schwüle Abendluft wehte mir um die Ohren, während ich im schnellstmöglichen Tempo, durch die Straßen Buenos Aires' fuhr. Ich konzentrierte mich ganz auf das Adrenalin, das durch meine Adern floss, um alle Gedanken an Luna aus meinem Kopf zu verbannen, was mir aber nur spärlich gelang.

Immer wieder tauchte das Bild dieses Typen auf – wie er mit Luna auf dem Boden der Bahn lag, seine Beine in ihren verknotet. Unwillkürlich brachte das meine Gedanken in eine ganz andere Richtung – ich dachte an all die ganzen Male, an denen Luna und ich zusammen geskatet waren. Es war nicht so oft gewesen, wie ich es mir gewünscht hatte, aber in dem Moment, in dem wir angefangen hatten zusammen zu tanzen, hatte ich eine Verbundenheit gespürt, von deren Existenz ich noch nicht einmal etwas geahnt hatte.

Der Gedanke, dass sie diese Verbindung nun mit einem anderen hatte – mit einem anderen skatete – brachte mich zur Weißglut.

Vor lauter Wut wäre ich fast am Roller vorbei gefahren. Erleichtert atmete ich aus – Pedro war gerade dabei abzusperren. >> Hey, Pedro. Hey, kann ich noch mal rein? <<

Als er mich hörte, drehte er sich zu mir um. >> Oh, Hallo Matteo. Klar, aber ich muss noch einkaufen gehen – der Supermarkt schließt in einer halben Stunde. Zieh die Tür einfach hinter dir zu, dann ist abgesperrt, okay? << er war schon auf halben Weg zur Straße, als ich antwortete.

>> Geht klar. Danke, Pedro – Bis morgen. << seine Stimme war kaum noch zu hören, aber es klang wie ein >> Tschau. <<

Darauf bedacht die Tür nicht zufallen zu lassen, fuhr ich ins Roller. In der Cafeteria entdeckte ich sofort mein Handy, steckte es ein und war schon fast wieder zur Tür heraus, als ich beschloss doch noch ein paar Runden auf der Bahn zu drehen. 

Was wird wohl passieren? 

XOXO Lea

I don't quite know how to say how I feel - Lutteo StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt