53.Kapitel/Der Krieg

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D E M I R

Nachdem wir die Siedlung verlassen haben, haben wir uns gleich auf den Weg zur Lichtung gemacht. Es wird auf derselben Lichtung geschehen, wie auf der Skyla zur Luna gekrönt wurden ist. Mir gibt dieser Ort Kraft und lässt mich die Nähe meiner Mate spüren. Wir werden zu aller erst in Menschengestallt auf dem Platz auflaufen. Wir wollten nicht gleich als Wölfe auftreten. Ich weiß auch nicht genau warum, aber irgendwie gibt es einem ein gutes Gefühl, sich noch verwandeln zu können und dann erst seine wahren Kräfte zu spüren. Dieser Abschied von Skyla tat weh. Es schwächt mich seelisch ein wenig, macht mich nach Außen aber umso stärker. Keiner wird meine Mate nehmen können und ich werde kämpfen. Keiner wird sie mir nehmen. Sie gehört mir. Sie ist mein! Wir mussten solange dafür kämpfen um für einen kurzen Moment glücklich zu sein, doch ist unser Kampf noch nicht vorbei gewesen. Erneut müssen wir uns dem Schicksal stellen. Erneut müssen wir kämpfen. Erneut müssen wir hoffen. Erneut müssen wir siegen, um lieben zu dürfen. Hätte ich Skyla nie kennen gelernt, dann hätte ich mir nie solch Gedanken darum gemacht. Ich wäre nur darauf aus gewesen unserem Feind die Eingeweide heraus zu reißen und danach zu verschlingen. Doch nun kämpfe ich nicht nur für mich, nicht nur für mein Rudel. Ich kämpfe für sie. Sie die mich verändert hat. Die mich zum Leben gebracht hat. Die mir das Atmen gezeigt hat und das lieben und fliegen. Wäre sie nicht gewesen, dann würde ich auch jetzt nicht so romantisch oder kitschig klingen. Doch auch Veränderungen können gutes bringen. Immer wieder erinnere ich mich gerne an dem Moment in der Schule, als dieses kleine Biest einfach weg gerannt ist und sich mir nicht gestellt hat. Doch machte es, die Sache erst so richtig interessant. Es reizte mich und stärkte mein Bedürfnis nach ihr umso mehr.

Wir sind immer süchtig nach den Dingen, welche unerreichbar scheinen und so schien sie. Unerreichbar. Weit weg. Zu weit. Dann traf ich sie wieder und sie schien mir wieder so nah und alles schien sich zum Guten zu wandeln. Als ich Larissa weg schickte, dachte ich, dass nun alles perfekt wird, das sie nur noch lachen wird. Dass sie ein glückliches Leben bekommt. Das wir zusammen ein glückliches haben können. Und nun stehe ich hier mit meinem versammelten Rudel auf dem Schlachtfeld und kämpfe erneut darum, dass meine Mate und ich zusammen in Frieden leben können. Immer wieder werden Steine vor unsere Füße gelegt und wir drohen immer wieder hin zu fallen. Doch während wir über den Steinen stolpern, kommt die Hand des anderen und fängt die fallende Person wieder auf. Das ist das was in einer Beziehung zählt. Man fängt sich gegen seitig immer wieder auf und baut sich immer wieder auf.

Auf der Süd Seite der Lichtung stehen wir in einer undurchdringbaren Reihe aufgegliedert. Kampf bereit. Gegenüber von uns haben sich nun auch langsam alle Rouges versammelten und sehen uns aus ihren Roten Augen an. Eigentlich haben nur Rouges rote Augen, doch ich habe einen Gen-Defekt, weshalb ich als Wolf ebenfalls rote Augen bekomme. Doch dieser Defekt macht mich um vieles Stärker, als gewöhnliche Werwölfe, weshalb ich auch schon so früh das Rudel übernehmen konnte. Keiner wird meiner Familie etwas antun. Da nun alle Werwölfe eingetroffen sind und auch Jack mit seinem Rudel bei uns eingetroffen ist, begebe ich mich in die Mitte der Lichtung und auch der Anführer der Rouges kommt auf mich zu. Wir stellen uns gegenüber voneinander hin und in unseren Beiden Augen erkennt man nur die pure Lust auf den Tot des jeweils anderen.

„Ich dachte nicht, das du für eine Wölfin dein Leben und dein Rudel riskierst, aber das zeigt nur das dieser Skyla wirklich ziemlich viel wert ist.", gibt der dreckige Bastard von sich und ein grinsen schmückt dabei seine Lippen. Ich würde es ihm am liebsten mit meinen Krallen heraus schneiden. „Du wirst sie niemals bekommen. Nie. Vorher wird dein Blut die Erde dieser Welt beschmieren", knurre ich in Alpha Ton zurück und ich beobachte wie er zusammen zuckt. Seine düstere Fassade beginnt zu bröckeln und ehe er tot ist, wird sie ganz eingefallen sein. Nicht jeder hat das Wesen, ein Alpha, Ein Anführer zu sein und dieser Rouge vor mir, hat diese Seele nicht in sich. „Das denkst, aber wirklich nur duz Alpha", er spricht in so einem herablassenden Ton mit mir, welchen ich nicht gewohnt bin. Schon lange hat sicher keiner mehr getraut so mit mir zu sprechen und es entfacht eine unglaubliche Wut in mir. Ich balle meine Hände zu Fäusten und spüre wie meine Augen die Farbe vom Blut annehmen. Mein Innerer Wolf kämpft mit mir über die Oberhand und will sie ihm nur zu gerne überlassen.

His broken MateWhere stories live. Discover now