33.Kapitel/Die Wahrheit und der erste kleine Streit.

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~Demir P.O.V.

Sie wollte Antworten und sie hatte ein Recht darauf. Sie hat ein Recht darauf zu erfahren, warum Larissa nicht mehr zur Schule kommt, sie muss erfahren, wer dafür verantwortlich ist und sie muss die Gründe kennen. Noch immer sieht sie mich mit diesem herausfordernden Blick an. Ich wusste das sie mich sofort durch schaute hatte am Frühstückstisch, ich kann meiner Mate einfach nichts vor machen, sie kennt mich besser, als wie ich mich selbst kenne, also wie soll ich mich selber anlügen? Sie wird es verstehen, ich weiß einfach das sie mich verstehen wird und ich hoffen, das ich ihr mit dieser Entscheidung das Leben leichter und erträglicher gemacht habe, nicht länger hatte sie es verdient, diesen Kummer durch leben zu müssen, jeden Tag aufs Neue, diese Hölle über stehen zu müssen.

„Also zu aller erst, der Junge welcher der Mate von Lilly ist, heißt Brandon. Er ist einer der Stärken Rudel Mitglieder und einer meiner besten Kumpels. Es war außerdem Gestern nicht gerade leicht, ihn von Lilly fern zu halten, aber er hat mich darum gebeten, dass er ihr das mit den Werwölfen alleine Erklären darf und wir uns daranhalten. Falls er Blödsinn baut, kann ich immer noch eingreifen. Zu deiner zweiten Frage, welche mich ein wenig aus dem Konzept bringt: Ja ich bin heute früh aus dem Bett gefallen, aber auch nur weil ich auf der Suche nach dem Körper meiner Mate warm, aber diese hat sich ja verflüchtigt.", brumme ich nun beleidigt und sehe die Belustigung, ihr ins Gesicht geschrieben. Ich sehe sie finster an, doch sie fängt darauf nur noch an zu lachen und hält sich schon ihren Bauch. Kann nicht mehr lange durch halten und fange schließlich mit an zu lachen und hebe sie rüber auf meinen Schoß. Noch immer stehen wir an der Seite der Straße, wo wir Lilly raus gelassen haben.

Wir beruhigen uns langsam wieder und sehen uns nun wieder an. Ich streiche ihr zärtlich eine Strähne hinters Ohr, welche sich in ihr Gesicht verirrt hat. „Okay nun zu der letzten Frage: Warum ist Larissa weg und stimmen die Gerüchte, dass sie weg gezogen ist?, sie scheint mich mit ihrem intensiven Blick zu durch löchern und mir tief in die Seele zu blicken. Dieses Mädchen kann ich einfach nicht anlügen, doch gibt es noch etwas was ich vor ihr geheim halte. Der Krieg steht an und ist unvermeidbar, doch möchte ich ihr erst nach dem Ball, Bescheid geben. Sonst macht sie sich nur noch mehr sorgen und das möchte ich verhindern. Da hat man ein Problem abgeschafft, da lässt das nächste nicht Länge auf sich warten.

„Also...nach dem du aus Dem Koma aufgewacht bist, habe ich mich einmal mit Liam über Larissa unterhalten. Es hat so eine Wut in mir geweckt, als du mir dann von erzählt hast, was sie dir all die Jahre angetan hat. Da ist bei mir eine Sicherung durch gebrannt.", schockiert sieht sie mich an, "Du hast sie getötet!", platzt es aus ihr heraus und ich sehe sie entgeistert an. Sie denkt dass ich sie getötet habe? „Nein! Ich habe sie natürlich nicht getötet! Wie du weißt führt mein Vater eine sehr erfolgreiche Firma, weshalb wir hohe Einflüsse haben. Ich habe ihrer Familie gedroht und sie dazu gebracht, das Land zu verlassen. Mehr nicht! Ihnen geht es gut! Und du denkst ich habe sie gleich umgebracht!" Leicht gereizt, setze ich sie wieder auf den Beifahrersitz und starte den Motor. Sie schnallt sich noch an und dann rase ich auch schon los. Es macht mich irgendwie unglaublich wütend, dass sie mir wirklich zu traut, dass ich einfach so einen Menschen töte. Okay, Larissa hätte es mehr als verdient, aber ich wusste schon, dass ich dann ein Problem mit Skyla bekommen hätte, aber dass sie mich gleich so anfährt, hätte ich nicht gedacht. Sie versucht ihre Hand wieder beruhigend auf meine zu legen, wie sie es sonst auch immer tut, doch ich ziehe meine Hand dieses Mal weg und umklammre das Lenkrad mit beiden Händen.

Ich spüre ich Blicke auf mir und ich spüre auch ihren Schmerz, welcher sich in ihr ausgebreitet hat, als ich meine Hand weg gezogen hatte, doch fühle ich genau denselben schmerz, nur noch mit Zorn vermischt, was umso schlimmer ist. Ich rase über die Straße, in Richtung unserer Siedlung. Wir reden keinen einzigen Satz miteinander und sehen uns auch nicht an. Sobald das Auto steht, steigt sie still aus und geht, aber nicht wie erwartet zu unserem Haus, sondern den Pfad rein zum Wald. Ich folge ihr, da ich sie jetzt nicht alleine lassen möchte, nicht das sie noch etwas Dummes macht, oder auf das feindliche Rudel trifft , außerdem möchte ich diesen Streit jetzt nicht größer machen, als wie es sein müsste. Eigentlich müssten wir auch gar nicht streiten, aber streiten wir überhaupt gerade? Hab ich über reagiert? Ist das jetzt meine Schuld, oder trägt sie auch dazu bei? Ich möchte nicht mit meinem Mädchen streiten , ich möchte nicht daran schuld sein, dass es ihr schlecht geht, aber sie hat mich mit dieser Vermutung, einfach so wütend gemacht, das ich einfach nicht mehr anders konnte.

Tief geht sie in den Wald herein, sie weiß das ich ihr folge, aber noch hat sie nichts gesagt, oder hinter. Mir fällt erst auf, als ich das Plätschern des Wassers vernehme, das sie uns zu dem Wasserfall und somit zu der Grotte geführt hat. Vor dem See bleibt sie stehen und betrachtet ihr Spiegelbild auf der Wasseroberfläche. Ich stelle mich neben sie, so dass unsere Schultern sich fast berühren.

Wir stehen Minuten einfach nur so da und betrachten das gespiegelte Bild vor uns. Ich nehme meinen Mut und meinen Stolz zusammen und taste vorsichtig nach ihrer Hand, sie zieht ihre nicht weg, was mir den Mut dazu verleiht, unsere Finger mit einander zu verflechten. Ich blicke unser Spiegelbild an und mein Blick fixiert unsere Hände. Sanft streiche ich mit meinen Daumen über ihren Handrücken und als hätten wir uns abgesprochen, treffen unsere Blicke aufeinander, wie eine Explosion, zwei Chemikalien, welche aufeinander getroffen sind. Starr blicke ich ihr in die Augen, lasse die Maue um meine Gefühle herunter und lasse sie eintreten. Kein anderer darf mich so sehen, nur sie darf in meine Seele Einblicken. Zuerst Zweifle ich, dass sie mich ebenfalls eintreten lässt, doch sie tut es und mit einem weiteren Wimpernschalg, sehe ich alle Gefühle in ihren Augen. Ein Sturm herrscht aus Trauer, schmerz, aber auch aus Liebe und die liebe hat die Oberhand in diesem Kampf, in diesem Sturm.

Wir drehen uns ganz zueinander und auch unsere anderen Hände verbinden sich miteinander, sie spielen mit einander und unsere Blicke lassen nicht voneinander ab. Ein Streit ist etwas schlimmes, ein Streit kann von Heute auf Morgen, alles zerstören, was einem einst so wichtig war, doch kann ein Streit mit viel kraft, auch überwunden werden und die Phase der Nachsicht bricht heran. Wenn man den Streit positiv überstanden hat, überkommt einen das Gefühl des Stolzes, das die Beziehung so stark und intensiv ist, das selbst ein Streit, eine Meinungsverschiedenheit sie nicht auseinander reißen kann. Und genau dieses Gefühl fühle ich. Der kleine Streit war sinnlos, übertrieben und einfach nur eine falsche Reaktion von mir, doch haben wir ihn überstanden und das mit so wenig Kratzern in unseren Herzen, das sie kaum spürbar sind.

„Es tut mir leid, Demir. Ich hätte dich nicht gleich als Mörder da stellen dürfen." Verzweifelt sieht sie mich an und droht zu zerbrechen, doch lasse ich das nicht zu uns löse eine Hand aus ihrer und lege sie an ihre Wange. Sofort schmiegt sie sich an meine Hand und ihre Augen funkeln sanft, im Sonnenschein.

„Meine Reaktion war nicht besser Baby. Es tut mir leid, die einfach dann abgewiesen zu haben." Nun legt sie ihre freie Hand dann meine Wange und so stehen wir nun dort, wieder vereint und mit dem ersten Streit hinter uns, welcher uns nur noch stärker zusammen gebracht hat. Durch jeden Streit kann man Erfahrungen und stärke sammeln. Nun sieht unser Spiegelbild im Wasser nicht länger zerbrochen aus. Es scheint wieder so, wie es soll, unsere Farben vermischen sich im Wassre und werden zu einem. Unsere Körper schmelzen ineinander, sobald ich einen Schritt auf sie zu gehe und unsere Körper sich nun wieder berühren. Mein Atem streift ihr Gesicht und lässt sie verträumt lächeln, sowie ich sie anlächle. Wir spiegeln uns gegenseitig. Sie besitzt meine Seele, mein Herz, ich besitze ihre Seele und auch ihr Herz. Nur zusammen, können wir eins sein. 

Der letzte Meter welcher uns getrennt hat, ist überwunden und ich halte mein Mädchen wieder in meinen Armen. Nie wieder möchte ich wegen so etwas irrelevanten mit ihr streiten und doch weiß ich bis jetzt nicht, ob das wirklich ein Streit war, doch so sehr es schmerzte, hat es den Namen verdient, Streit zu heißen. 

"Demir, ich habe dir vorher nicht gedankt.", flüstert sie leise und sieht mich reumütig an, doch ich schüttle nur langsam meinen Kopf. "Danke, für alles was du für mich getan hast! Danke das du das mit Larissa geregelt hast! Das du mich leben lässt! Ich liebe dich Demir Black!"



~*1519 Wörter*~

His broken MateWhere stories live. Discover now