48.Kapitel/Der erste Kuss.

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*Never let me go*

~Lilly P.O.V.

Ich verstehe nichts mehr. Es steigt mir alles über. Ich drohe zu ertrinken und jeder in meiner Nähe sieht dabei nur zu, wie ich verzweifelt um Luft ringe. Doch diese Luft kann mir nur einer geben und das ist Brandon. Er sagte mir er sei ein Werwolf, wer glaubt das den schon einfach so? Ich habe ihm geglaubt, ich hatte Angst, aber trotzdem schenkte ich ihm mein Vertrauen. Doch dann kamen immer mehr Informationen dazu und ich drohe in dieses neuen Dingen zu ertrinken. Ich versteh es einfach nicht. Werwölfe existieren. Mein Freund ist einer. Es gibt eine Bestimmung, welche uns dazu bestimmt hat zusammen zu kommen. Es wird bald Krieg herrschen. Meine beste Freundin und ihr Freund sind die Anführer des Rudels. All das wurde mir in wenigen Stunden auf den Schultern gelegt und ich Drohe unter dieser Last zu brechen. Ich habe vor wenigen Stunden auf dem Ball meinen ersten Kuss verschenkt. Ich war das erste Mal in meinem Leben, einem Jungen so nah. Das war schon schwer genug zu verkraften und dann kommt, das auch noch alles hinzu. Wie soll man das als normal sterbliche bestehen? Ich bin seine Mate, oder so ähnliche nannte er mich. Mein erster Kuss. Mein erster Kuss gehört nun einem Werwolf.

*flashback*

~Im Auto, vor dem Rathaus~

So wie Brandon mich ansah, war ich mir einiger Maßen darüber sicher, dass ich ihm gefiel und das war das einzige was für mich zählte. Ich wollte nur für ihn dieses Kleid tragen. Ich wollte nur für ihn strahlen. Demir und Skyla sitzen in dem Jeep hinter uns und wir fahren in einem Weißen vor ihnen her. Es ist mein erster Schulball und dann darf ich diesen auch noch mit Brandon verbringen. Ich habe ihn über die restlichen Tage besser kennen gelernt. Wir haben viele Gemeinsamkeiten entdeckt und er bringt mich einfach immer zum Lachen. Er ist einfach ein Traum. Mein Traum. Ich hätte nie gedacht das ich überhaupt noch einmal Kontakt mit ihm haben werde, nachdem was ich im Café abgezogen habe, aber nun sitze ich sogar neben ihn und das Auto steht vor dem Rathaus. „Bist du bereit?", fragt er mich mit sanfter Stimme und seine Lippen tragen wieder dieses göttliche Lächeln, welches mich immer wieder Sternen sehen lässt. Nie hätte ich gedacht, das ich solch einen Jungen treffen würde. Auch wenn wir nur Freunde bleiben sollten, bin ich froh darüber, dass er in mein Leben getreten ist. Ich gebe es zu, von meiner Seite aus kommen mehr Gefühle als wie sie Freunde für einander haben sollten. Ich weiß nicht ob er auch mehr empfindet, oder ob er mich auch nur als gute Freundin sieht, sowie Skyla. Aber tief im Inneren bete ich, dass mehr hinter seinem Lächeln, dem Funkeln in seinen Augen, steckt. Seine Augen. Sie sind einfach nur schön, diese unterschiedlichen Grüntöne, wie sie ineinander verlaufen und scheinbar mit einander spielen. Ich könnte Stunden lang in diese Augen blicken. „Lilly?", fragend und auch leicht besorgt sieht mich Brandon an und erst jetzt realisiere ich, das sich ihm noch gar keine Antwort auf seine Frage gab. „J-Ja! Ich bin bereit!", sage ich hastig und möchte schon aus dem Auto flüchten, da werde ich von meinem Sitznachbar aufgehalten. „Warte ich möchte einmal in meinem Leben, einem Mädchen die Tür aufhalten", gibt er leicht schüchtern von sich, aber diese Schüchterne Seite verschwindet genauso schnell wie sie angeflogen kam. Er steigt aus dem Auto heraus und joggt einmal drum herum, bis er an meiner Seite steht und die Tür öffnet. Ich schnalle mich schnell ab, da ich das beinahe vergessen hätte und lasse mir von ihm aus dem Auto raus helfen. Doch auch wo ich schon mit beiden Füßen am Boden stehe, lässt er meine Hand nicht los. Stattdessen streichelt er mit seinen Fingern, über meine und trägt dieses freche Lächeln auf den Lippen. Mir wird plötzlich heiß, so heiß wie ich es noch nie zuvor vernommen habe. Als hätte ich Fieber. Dann überfährt mich wieder eine Welle, der Kälte und dieses Spiel läuft immer wieder von neuem ab. Waldbrand, trifft auf Tsunami. Sowie unsere Augen aufeinander treffen. Grün auf Blau. Blau auf Grün. „W-Wollen wir zu Skyla und Demir?", frage ich ihn schnell und mit einem Nicken seinerseits, laufen wir beide zu dem schwarzen Wagen. Als ich Demir's Namen aussprach, hat er sich komischer weiße angespannt, als wäre Demir eine Bedrohung für ihn, aber warum sieht er seinen Kumpel als Bedrohung, oder habe ich mir das alles nur eingebildet? Es wäre verständlich wenn ich beginne zu halluzinieren, bei meinen Temperaturschwankungen. Doch ist nicht nur die Annahme, das Brandon sich an spannte im Raum, sondern auch die Frage warum Brandon seine Blicke nie von mir nimmt, nicht einmal wo Skyla aus dem Auto stieg und so schön wie sie aussieht, hätte ich es nach vollziehen können, das Brandon sie genauso anstarren würde, wie es die anderen Männer hier tun. Doch Demir weiß, seine Freundin für sich zu beanspruchen. Jeder einzelne, selbst manchmal Frauen wirft er einen Killerblick zu. Erst jetzt bemerke ich, das Brandon ihm das nach macht, doch nur wenn die Blicke der anderen auf mich fallen. Langsam, aber sicher verwirren mich die beiden. Doch für Skyla scheint das alles ganz normal zu sein, dass Demir solche Blicke vergibt. Vielleicht bin ich es einfach nicht gewohnt, mit einem Jungen unterwegs zu sein, war ich schließlich ja auch noch nie. Ich bin eine Jungfrau, in allen erdenklichen Dingen. „Geht es dir gut Lilly? Du bist so still. Habe ich vielleicht irgendwas falsch gemacht?", fragt mich Brandon plötzlich und aus seiner Stimme, kann ich wieder diese Ungewissheit heraus hören. Er scheint mir gegenüber nicht oft Schüchtern, Verlegen, oder ungewiss, aber an dem heutigen Abend, passiert das ziemlich häufig. Bevor ich wieder einmal darauf vergesse ihm eine Antwort zu geben, beende ich meine Grübeleien, über das Verhalten von ihm und öffne lieber gleich meinen Mund. Doch stattdessen ein Satz aus meiner Kehle kommt, bleibe ich stumm. „Ich wusste es. Ich habe irgendwas falsch gemacht. Es tut mir so Leid Lilly, egal was es war. Bitte verzeih mir", meine Augen weiten sich, als er mich so reuevoll und traurig ansieht. Er hat doch gar nichts getan, ich bin doch diejenige die jedes Fettnäpfchen ausnützt um hinein zu springen. „Nein!", gebe ich schnell von mir und halte ihm am Arm fest, da er gerade schon gegen die Wand schlagen wollte, so wie er seine Hände zu Fäusten geballen hatte. „Du hast ganz sicher nichts falsch gemacht! Du hast bis jetzt alles perfekt gemacht Brandon!"

Nun ist er derjenige welcher mich mit leicht geöffneten Mund und geweiteten Augen ansieht. „Bitte sag dich was", gebe ich nach einer Zeit des Schweigens, verzweifelt von mir. „Dir gefällt der Abend bis jetzt?", fragt er nochmals ungläubig nach, worauf ich kräftig nicke und ihm ein Lächeln schenke. „Das freut mich", gibt er nun freudestrahlend von sich und zusammen gehen wir mit Skyla und Demir zu dem Tisch. Der Schülerrat, hat wirklich gute Arbeit geleistet, das Rathaus sieht von Inderinnen genauso schön aus, wie von außen. Luftballons, Gallanden und auch Lametta hängen überall im Raum verteilt und geben diesem einen gewissen Flair. Doch statt ebenfalls den Raum zu begutachten, liegen Brandon's blicke erneut nur auf mir, er starrt schon regelrecht, doch ist es mir nicht unangenehm. Ich nehme meinen Mut zusammen und traue mich, meinen Blick nun auch auf ihn zu richten und wir sehen uns nun genau in die Augen. Keiner von uns beiden nimmt die Blicke vom anderen. „Du bist die Schönste, junge Frau hier, Lilly." Diese Worte gaben mir den Rest und mein Herz schien einem Feuerwerk zu gleichen. Mein Puls raste, mein Blut füllte sich wie Magma an und meine Muskeln schienen nicht mehr vorhanden, als bestände ich aus Pudding. „D-Danke", stotterte ich vor mich hin und spürte dass ich rot wie eine Tomate sein musste. Wir Beide schienen nichts mehr war zu nehmen, da wir auch die Rede von Demir verpassten. Beinahe hätte ich es nicht mitbekommen, so fixiert war ich auf Brandons Augen, das er mit seinem Stuhl näher zu mir rutschte. Erst als alle applaudierten und eine weinende Skyla nehmen mir saß, konnte ich meinen Blick von Brandon los reißen und kümmerte mich erstmal um meine beste Freundin. Anscheinend war Demir seine Rede sehr berührend, zu schade dass ich sie nicht mit bekommen habe, doch diese grünen Augen, sie rissen mich in einen Bann. Als Skyla in Demir seine Arme lief, lag meine Aufmerksamkeit wieder auf Brandon, welcher mich himmlisch anlächelte. Unsere Hände fanden unter der Tischplatte zueinander und wurden zu Eins.

~*~

Nachdem es zu regnen begann, Skyla und Demir aber nicht zu tanzen auf hören wollten, beschlossen Brandon und meine Wenigkeit, das wir wieder rein gehen sollten. Es war zu schön, Skyla und Demir beim Tanzen zu zusehen. Sie waren für einander geschaffen, das sah man auf den ersten Blick und ich wünsche mir für beide, dass ihre Wege sich nie trennen werden. Die meisten der Anwesenden betrachteten das tanzende Paar immer noch durch die Fenster, doch die anderen fanden es schöner selbst zu tanzen, nur mit dem unterschied das sie im trockenen tanzten. „Darf ich dich ebenfalls um einen Tanz bitten?", kam es plötzlich von Brandon, welcher vor mir stand und seine Hand mir entgegen streckte. Ich legte meine in seine, wie schon öfters an diesem Abend und beantwortete seine Fragte mit einem „Nichts lieber als das" und schon wurde ich von ihm, auf die Tanzfläche geführt. Mit uns, befanden sich nun 13 Paare auf der Tanzfläche und tanzten zu dem gleichen ruhigen Lied, wie Demir und meine beste Freundin. Ich legte meine freie Hand auf Brandon seine Schulter und er seine auf meine Hüfte. Eigentlich mochte ich keinen Körperkontakt, doch bei ihm begann meine Haut unter seinen Berührungen zu kribbeln und brenne. Ich war wie eine Art Esskultur und sobald er mich berührte, begann ich zu schmelzen, auch nur schon wenn er mich ansah, schmolz ich dahin. Er führte während des Tanzes und lies mich über den Holzboden nur so schweben. Er war ein unglaublicher Tänzer und es galt einem Wunder das ich ihm nicht einmal auf die Füße trat. Doch ich denke dass nicht einmal das ihn dazu gebracht hätte, seine Augen von meinen zu lösen.

„Lilly ich mag dich wirklich sehr und das sind nicht länger nur Gefühle für eine gute Freundin, sondern für meine Freundin", sprach er leise aus und ich glaubte meinen Ohren nicht, was er gerade sagte.- Das einzige zu was mein Körper gerade im Stande war, war zu starren. Ich starrte ihn Minuten lang an. „Bitte sag doch was", kam es leicht gequält von ihm. Doch wusste ich, das ich jetzt kein Wort heraus bekommen würde, also entschloss ich Taten für mich sprechen zu lassen. Ich ließ auch meine andere Hand auf seine Schulter gleiten und strecke mich durch um etwas größer zu werden, dann nahm ich nur noch eine Sache wahr. Seine Lippen auf meine. Dieser Kuss fühlte sich tausend Mal schöner an, als wie es in den vielen Büchern beschrieben wird. Er erwiderte den Kuss ohne zu zögern, wir bewegten uns nicht mehr, standen nur noch da und ließen nun unsere Lippen aufeinander Tanzen.

*flashback Ende*

Es war mein erster Kuss.

Ich schenkte ihn den Werwolf, Namens Brandon, dem Wolfsjungen, in welchen ich mich verliebt habe. 




~*1887 Wörter*~

His broken MateWhere stories live. Discover now