Überlegungen...

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LUCY POV:

Einen Moment lang war ich wie gelähmt. Schwanger. Ich. Ausgerechnet jetzt. Ausgerechnet hier.

Ohne Schulabschluss.

Ohne Zukunft.

Ohne Mann an meiner Seite.

Ich hatte mir immer Kinder gewünscht. In leuchtenden Farben hatte ich mir ausgemalt, wie es wohl wäre, so ein winziges Wesen auf dem Arm zu halten.

Doch in meiner Fantasie hatte ich dann auch immer jemanden an meiner Seite.

Nicht so ! Nicht in dieser Situation !

ich drehte mich um und verließ das Badezimmer wie in Trance.

Meine Mutter und meine Tante warteten vor der Tür.

"Lucy ? Ist alles In Ordnung?" Fragte Tante Cécile.

"Mir geht es nicht gut. ", sagte ich mit mechanischer Stimme.

"Ich werde mich etwas hinlegen."

Meine Tante nickte mit besorgter Mine.

"Soll ich dir die Treppe hochhelfen ?", fragte sie fürsorglich.

"Nein, ich kann das schon alleine.", sagte ich etwas schroffer als beabsichtigt.

Ich biss mir auf die Zunge, denn beinahe wäre mir der obligatorische Werdende-Mutter-mit-eigenem-Kopf-Spruch 'Ich bin schwanger, und nicht todkrank' herausgerutscht.

So ging ich ohne ein weiteres Wort die Stufen hinauf.

Ich schlug die Tür hinter mir zu und setzte mich auf das Bett.

In was habe ich mich nur da wieder hineingeritten ?, fragte ich mich.

Ich strich mir mit der flachen Hand über den Bauch. Ja, eine noch kleine, aber deutliche Wölbung war da. Und ich hatte gedacht, ich hätte zugenommen. Zugenommen - ja, klar !

Wie hatte es kommen können, dass ich 3 Monate Schwangerschaft einfach nicht bemerkt hatte ? Wie um alles in der Welt hatte ich rein gar nichts bemerken können.

Hatte ich vielleicht nichts bemerken wollen ?

Der einzige Gedanke, der mich all meine Probleme vergessen ließ. war der, dass ich ein Kind unter meinem Herzen trug.

Ein Kind... ein kleines, unschuldiges Baby...

Schon bald würde ich diesen winzigen, neuen Mensch in meinen Armen halten...

Ich streichelte meinen Bauch.

Ich werde stark sein. Ich werde eine Lösung finden. Für dich, mein Kleines, schwor ich mir.

Mein Kind.

Eriks Kind.

Erik. Das war noch ein weiteres Problem.

Er hatte mir gesagt, dass er mich nie wieder sehen wollte.

Und ich hatte das akzeptiert.

Einfach so.

Ohne um ihn zu kämpfen.

Hat er mich wirklich geliebt?

Ja, er HATTE mich geliebt. Aber, wie er mir selbst so anschaulich bewiesen hatte, waren diese Gefühle wohl Vergangenheit.

Und außerdem : Wie stellte ich mir das vor ?

Sollte ich jetzt einfach so mir nichts dir nichts, wieder in die Vergangenheit reisen und zu ihm gehen?

Und dann?

'Ach , hallo Erik. Nein, warte - steck das Lasso weg! Jetzt hör mir doch mal zu !

Wie, ich habe dreißig Sekunden Zeit, bevor du mich verletzt?

Ja gut, ich versuche mich zu beeilen :

Also, ich weiß, dass du mich eigentlich hasst, und mir gesagt hast, dass ich mich nie wieder blicken lassen soll, aber da gibt es ein Problem :

Ich liebe dich immer noch.

Und , obwohl ich versucht habe dich zu vergessen, wieder in die Gegenwart gereist bin, wieso ich nicht dageblieben bin, fragst du?

Ich dachte , ich hab nur dreißig Sekunden Zeit... ja gut, ja gut, ich rede schon. Bleib mir nur mit diesem Lasso vom Hals.

Also, das beste kommt zum Schluss :

Tadaaaaa, du wirst VAAATER!

Ähm... nein. Das konnte ich bestimmt nicht abziehen.

Und meine Mutter ?

'Ja, tut mir leid , aber ich muss wieder zurück in die Vergangenheit. Warum? Weil ich ein Kind vom Phantom der Oper bekomme. Deshalb muss ich los.

Klar. So einfach.

Ich konnte nicht zurück. ich konnte einfach nicht.

Ich hatte Angst, Angst davor, Erik wiederzusehen, Angst vor seiner Reaktion. Angst vor dem traurigen Blick meiner Mutter, wenn ich ihr alles erzählte.

Ich saß noch den ganzen Abend regungslos in meinem Zimmer und suchte verzweifelt nach einer Lösung.

Ich fand keine.

Schlafen konnte ich auch nicht, dazu war ich zu aufgewühlt.

Eines stand fest : Allzu lange konnte ich meine Schwangerschaft nicht mehr verheimlichen. Und dann blieben mir nur noch zwei Möglichkeiten: als erstes gab es die Möglichkeit zur Abtreibung und die zweite war, die ganze Wahrheit zu erzählen.

Ich hatte ja keine Ahnung, dass mir diese Entscheidung schon am nächsten Abend abgenommen werden würde.

Dass etwas geschehen würde, womit ich nie im Leben gerechnet hatte.

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Hey meine kleinen Freunde! :)

Ich hoffe euch geht es gut. Und das Kapitel gefällt euch XD

bitte bitte, Feedback dalassen :] und Votes und Kommis bitte ^_^ :D

LG und danke fürs lesen :*

Schokokeksl

Liebe durch die Zeit? (In Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt