Splitternde Wahrheit

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Anmerkung am Anfang ;P:

Der Charakter Daroga oder Nadir Khan, ist aus dem Buch. Ich habe mir eine Zusammenfassung davon durchgelesen. ;D hatte keine Lust mir das Buch zu kaufen. Und davon ist Daroga halt. Er ist ein Freund von Erik aus seiner Vergangenheit. :) wollte das nur mal anmerken, dass keine fragen aufkommen ^_^ :P

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ERIK POV:

Ich hatte mir einen Thron errichtet. So wie es sich für den König der Finsternis gehörte. Dort saß ich nun, schon seit sieben Tagen.

Ich wartete auf die Ewigkeit. Doch sie kam nicht. Fast wirkte es, als hätte das Schicksal noch andere Pläne mit mir.

Das Leben ging weiter, auch mit einem gebrochenen Herzen. Aber warum tat es das ? Wollte es mich denn noch mehr leiden sehen? Hatte die verfluchte Welt mir nicht schon genug angetan?

Mich mit diesem abscheulichen Gesicht gestraft. Mich von der Menschheit abgeschottet.

Und schließlich das denkbar Schlimmste angetan: mir gezeigt, wie schön das Leben zu zweit war, nur um es mir wieder wegzunehen.

Warum konnte ich nicht endlich sterben ?

Was musste mir denn noch alles wiederfahren ?

Stunden vergingen, Tage. Ich saß einfach nur da und starrte ins Leere.

Bis ich eines Tages eine Gestalt bemerkte, die mein Reich betreten hatte. Ich brauchte gar nicht erst den Kopf zu drehen, um zu wissen, wer mein seltsamer Besucher war. Auch so wusste ich, dass es sich um einen dunkelhäutigen Mann in persischen Klamotten handelt.

"Was willst du hier, Daroga ?", knurrte ich.

"Du weißt genau, dass ich kein Daroga mehr bin, Erik.", erwiederte Nadir Khan, der ehemalige Daroga von Manzenderan.

Ich antwortete nicht.

"Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.", fuhr Nadir nach einer Weile des Schweigens fort.

"Dazu besteht kein Grund."

"Das sehe ich anders. ", sagte Nadir ruhig.

"Ach ja ?" Ich funkelte ihn wütend an.

"Erik, sieh dich doch mal an. Wie lange sitzt du schon da ?"

Ich antwortete nicht.

"Auch wenn du es mir nicht sagen willst, ich sehe dir an, das etwas passiert ist. Auch wenn du es mir nicht erzählen willst, du musst aufhören, dich selbst zu bemitleiden."

"Ich muss WAS ?". Ich sprang wütend auf.

Nadir sah mir ins Gesicht. "Du musst aufhören, dich selbst zu bemitleiden. Denn wenn du das tust, und damit nicht aufhörst, bist du verloren. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung.", sagte er.

"Du wirst nie wieder ein normales Leben führen können, Erik."

"Das kann ich doch sowieso nicht !", schrie ich wütend auf und riss mir die Maske vom Gesicht.

"Nicht mit diesem Gesicht !"

Es mischten sich unterdrückter Abscheu, Mitleid , Erschrecken und vielleicht sogar das Aufkeimen einer Freundschaft in Nadirs Blick, als er in mein entstelltes Gesicht sah.

Dann plötzlich hörte ich Schritte. Ich wusste sofort, zu wem sie gehörten, mein Feind war zurückgekehrt. Der Mann, der mir alles genommen hatte.

Milford war hier.

MILFORD POV:

Es war beinahe zu einfach gewesen, den Geheimgang zu finden. Ich hatte nur dem Mädchen folgen müssen, auch wenn ich sie einmal fast aus den Augen verloren hatte. Sie war aber auch wirklich verdammt schnell, und ich wurde allmählich zu alt für Verfolgungsjagden.

Ich hatte nicht lange warten müssen, bis das Mädchen wieder herausgekommen war. Weinend, mit verschleiertem Blick und mit üblen Würgemalen am Hals war sie auf der Straße zusammengebrochen.

Natürlich wäre es für meinen folgenden Plan günstiger gewesen, wenn das Phantom das Mädchen getötet hätte. Dann wäre die ganze Sache noch endgültiger gewesen.

Doch so war es auch ganz gut gelaufen. Ich hatte nur warten müssen, bis das Mädchen weg war. Dann hatte ich noch ein paar Tage gewartet, nur um ganz sicher zu gehen.

Aber sie war nicht zurückgekommen.

Das hieß, sie hatte keinerlei Spuren hinterlassen, die darauf hindeuteten, wo sie sich befand.

Keine Spuren, die darauf hindeuteten, dass sie überhaupt noch lebte.

Jetzt war es an der Zeit, die Sache zu Ende zu bringen.

"Guten Abend, Monsieur le Fantôme !", rief ich spöttisch.

"Hatten Sie eine angenehme Woche ?"

"Was wollen Sie hier ?", erklang eine Stimme, die mehr von einem Fauchen hatte.

"Oh, nicht viel.

Stellen Sie sich Folgendes vor :

Was wäre, wenn in dem Brief, den ihre geliebte Lucy bekommen hat, keine Einladung, sondern eine Nachricht gewesen wäre, dass ihre kleine Schwester in der Stadt ist? Und dass sie sofort deswegen das nächste Polizeipräsidium aufsuchen muss?

Was wäre, wenn es eine Falle gewesen wäre ? Wenn sie dort wegen des Phantoms der Oper befragt worden wäre und sich geweigert hätte, auszusagen ? Wenn es schließlich so weit gekommen wäre, dass sie wegen verweigerter Kooperation und Beamtenbeleidigung für eine Nacht in Haft gekommen wäre ?

Wenn ich auf anderem Wege von ihrer Entstellung erfahren hätte und die arme, kleine Lucy bloß das bemitleidenswerte Opfer einer Intrige war?"

Und, als hätte er die schreckliche Wahrheit noch nicht begriffen, fing ich mit den Worten an, die das Herz seines Feindes endgültig zerschmettern sollten:

"Monsieur le Fantôme, was ich Ihnen über ihre Geliebte erzählt habe, war gelogen."

Damit zog ich mich zurück und überließ meinen Feind der Verzweiflung.

ERIK POV:

Mein Blick ging ins Leere. Wieder hallten die Worte der Inspektors durch meinen Kopf : Was ich Ihnen über ihre Geliebte erzählt habe war gelogen.

Lucy liebte mich. Sie hatte mich die ganze Zeit über geliebt.

Und ich hatte ihr nicht geglaubt. Ich hatte sie geschlagen. Ich hatte sie fortgejagt.

Ich hatte sie fast UMGEBRACHT!

Ich spürte deutlich Nadirs fragende Blicke in meinem Rücken, doch es war mir gleichgültig, was dieser dachte.

Ich schlug mir entsetzt die Hände vors Gesicht und stöhnte verzweifelt auf.

"Oh Liebste, ich habe dir Unrecht getan! Lucy, wo bist du?"

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Halli Hallöle meine kleinen Freunde ;P

Wie geht es euch heute so? :))

An alle Leser, die noch nie was geschrieben haben: bitte bitte meldet euch mal! ^_^ ich will die Gesichter hinter meinen Lesern kennen ;)

LG und danke fürs lesen :*

Schokokeksl <3

Liebe durch die Zeit? (In Überarbeitung)Where stories live. Discover now