Suche aufgegeben?

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MEGS POV:

Ich saß in meiner Gadarobe. Gerade war ich mit dem Balletttraining fertig geworden. Ballett. Früher, das heißt vor zwei Wochen noch, hatte mir das Tanzen so viel Freude bereitet, doch jetzt... nicht mal das Ballett ließ mich vergessen, was geschehen war.

Lucy, meine beste Freundin war verschwunden.

Stundenlang hatten ich und die anderen Mädchen nach ihr gerufen und gesucht. Doch vergeblich. Lucy war und blieb verschwunden. Selbst die Bühnenarbeiter, die wir alarmiert hatten, hatten sie nicht gefunden.

Einer von ihnen sagte, er hätte eine wütende Frauenstimme "Arschloch" rufen hören, doch die anderen hatten ihn nur ausgelacht.

Nach vier Tagen vergeblicher Suche hatte die Direktion beschlossen, die Suche nach Lucy abzubrechen. Wozu auch Zeit verschwenden, um nach einem unwichtigen Chormädchen zu suchen, dass noch nicht mal eine Familie hatte, die sie dafür bezahlen würden, wenn Lucy gefunden würde. Wir waren wütend gewesen, so wütend, aber was tun ?

In die Geheimgänge trauten wir uns nicht, und an allen anderen Stellen war bereits gesucht worden. Lucy.... arme, freundliche, mutige, lustige Lucy.... . Fort. Verloren.

Ich wischte mir die Tränen weg, die schon wieder über meine Wangen liefen. >Das ist alles unsere Schuld.<, dachte ich. >Wegen dieser blöden Mutprobe. Wahrscheinlich hat das verdammte Phantom sie erwischt. Weiß doch jeder, dass es das nicht mag, wenn jemand in seinen Geheimgängen rumschnüffelt. Und wir haben natürlich nichts Besseres zu tun, als sie dort hinein zu schicken.<

Das Quitschen der Tür riss mich aus meinen finsteren Gedanken. Michelle stand in der Tür. Ihre Augen waren gerötet. Ich stand auf und umarmte sie. Michelle schniefte. "Ich gehe in die Kapelle, eine Kerze für Lucy anzünden.", murmelte sie. "Kommst du mit ?".

Ich löste mich von ihr. "Wozu willst du eine Kerze anzünden ?", fragte ich stirnrunzelnd. Michelle sah mich traurig an. "Ach Meg.", sagte sie fast mitleidig. "Du glaubst wohl immer noch, dass Lucy noch lebt, nicht wahr ?"

"Was soll das heißen, ich glaube immer noch, dass sie noch lebt ? Was willst du damit sagen ?", fragte ich scharf.

Magalie sah mich weiterhin an.

"Meg.", sagte sie in dem sanften Tonfall, den man normalerweide anschlug, wenn man versuchte, einem kleinen Kind etwas zu erklären, dass es noch nicht verstehen konnte.

"Meg, es ist unmöglich, dass Lucy noch lebt."

"Man hat aber keine Leiche gefunden !", rief ich trotzig.

"Ist das ein Beweis dafür, dass sie noch am Leben ist ? Meg, das bedeutet gar nichts."

"Vielleicht hat das Phantom sie in seiner Gewalt !"

"Meg, wann wirst du endlich erwachsen ?", seufzte Michelle.

"Was willst du damit sagen ?", fragte ich mit blitzenden Augen.

"Meg ! Wach auf, verdammt noch mal ! Es gibt kein blödes Phantom ! Lucy ist durch eine Falltür gefallen und nicht mehr aufgetaucht ! Sie ist tot ! Sie ist tot, verstehst du ? TOT ! Das Phantom der Oper existiert nicht, dass ist nur eine Legende, die so kleinen, abergläubigen Ballettmädchen wie dir Angst machen soll !"

Wütend starrten ich Michelle in die Augen, meine Augen füllten sich mit Tränen. Dann klärte sich Michelles Blick. Erschrocken registrierte sie, was sie gerade gesagt hatte.

"Meggie, es... es tut..."

"Meggie ?", fiel ich ihr scharf ins Wort. "Meggie, hast du gesagt ?"

"Ja, habe ich... was... ?", stotterte Michelle erschrocken.

Ich unterbrach sie wieder.

"Meggie. So hat Lucy mich immer genannt. Das ist Lucys Name für mich. verstehst du ? LUCYS ! Wage es nicht, mich noch einmal Meggie zu nennen !"

Mit diesen Worten stürmte ich wütend an Michelle vorbei.

An der Tür drehte ich mich noch einmal um.

"Lucy lebt noch.", sagte ich. "Ich habe keinen Beweis dafür, aber ich kann es genau fühlen. Hier drin." Ich legte die Hand auf mein Herz.

"Und solange Lucy noch am Leben ist, werde ich das wissen."

Dann drehte ich mich um um ging.

Gerade, als ich die Oper verließ, kam ihr auf den Treppenstufen ein Mann entgegen.

Er trug einen langen, hellen Mantel. Sein Haar war schulterlang und dunkelblond und er hatte einen sehr großen Schnurrbart in derselben Farbe, der ihm eine leichte Ähnlichkeit mit einem Walross verlieh. Er wirkte klein und dünn, doch er war größer, als es den Anschein hatte.

"Entschuldigung, Mademoiselle.", sprach er mich an.

"Arbeiten Sie hier in der Oper ?"

"Ja, natürlich, Monsieur. Kann ich Ihnen irgendwie weiterhelfen ?", antwortete ich höflich.

"Ja, in der Tat, das können sie. Darf ich mich vorstellen : Mein Name ist Inspektor Milford.", sagte er und deutete eine Verbeugung an.

Ein Polizist also. Was wollte er von mir ?

"Sehr erfreut, Inspektor. Ich bin Meg Giry. Ich arbeite hier im Ballett.", stellte ich mich vor.

Er schüttelte meine Hand.

Inspektor Milfroid räusperte sich.

"Nun ja , Mademoiselle, ich halte nicht viel davon, um den heißen Brei herum zu reden, deswegen komme ich gleich zur Sache :

Was wissen Sie über das Phantom der Oper ?"

Ich riss die Augen auf.

"Sie glauben an das Phantom ?", fragte ich atemlos.

Der Inspektor sah sehr grimmig drein.

"Allerdings.", antwortete er.

Aufgeregt begann ich zu erzählen.

"Man sagt, das Phantom wohnt in den Katakomben dieser Oper was zu stimmen scheint, da wir diverse Geheimgänge entdeckt haben. Es soll schrecklich anzusehen sein, manch einer, der es gesehen hat, soll deswegen sogar den Verstand verloren haben.

Man sagt, es erpresse die Direktoren dieser Oper, doch diese streiten das ab, was diesen Verdacht meiner Meinung nach nur bestätigt.

Ständig passieren hier rätslhafte Unfälle, besonders mit unserer Diva La Carlotta. Ich bin sicher, dass das keine Unfälle sind, sondern, dass das Phantom diese verursacht.

Und, Monsieur, vor zwei Wochen ist meine beste Freundin Lucy verschwunden. Sie war im Chor."

An dieser Stelle legte sich ein Schatten über mein Gesicht.

"Die Anderen sind der Meinung, dass Lucy einen tödlichen Unfall hatte und man bloß ihre Leiche noch nicht gefunden hat. Ich aber bin der festen Überzeugung, dass das Phantom dahintersteckt."

Ich endete und sah den Inspektor erwartungsvoll an.

"Ich danke Ihnen, Mademoiselle. Sie haben mir sehr geholfen.", sagte er mit fester Stimme.

"Warum wollten Sie das wissen, wenn ich fragen darf ?", fragte ich neugierig.

"Ganz einfach, Mademoiselle : Ich glaube, dass das Phantom existiert.

Jedoch bin ich der Meinung, dass es sich um einen Menschen handelt, um einen Mörder und Verbrecher. Und seien Sie versichert, Mademoiselle, ", sagte er mit finsterer Miene " Ich werde diesem Mann das Handwerk legen."

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Kapitel fertig! ;D ist es so ok? :) das nächste schreibe ich wieder aus Lucys Sicht. :D

Bei Rechtschreibfehlern oder Verbesserungsvorschlägen oder Kritik bitte melden :] danke fürs lesen :*

LG Schokokeksl

Liebe durch die Zeit? (In Überarbeitung)Where stories live. Discover now