Kapitel 107

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Amélies Sicht:

Wenig später hatten wir den Privatjet betreten und unsere Plätze eingenommen. Das Justin mich heute heiraten wollte, fand ich wirklich extrem süß und ich liebte seine Spontanität. Über ein Kleid brauchte ich mir laut Justin keine Gedanken zu machen, denn er hatte mir versprochen, dass er sich darum gekümmert hat. Neugierig wie ich war, wollte ich herausfinden, was er für ein Kleid ausgesucht hatte, da es keine große Hochzeit war, sondern eine ganz private in Las Vegas, um unser Ja-Wort noch einmal aufzufrischen. Doch egal wie oft ich ihn auf dem Weg zum Flieger nach dem Kleid gefragt hatte, er wollte nichts dazu sagen und schwieg wie ein Grab.

„Jayden setz dich hin!", sagte Justin auf einmal, als die Tür vom Flugzeug geschlossen wurde und der Pilot starten wollte. Jedoch wartete er solange, bis Justin das Zeichen gab. Und das konnte er erst geben, wenn alle angeschnallt auf den Plätzen saßen.

Anstatt sich hinzusetzen, lief Jayden durch das gesamte Flugzeug. Von einem kleinen Jet konnte man wirklich nicht sprechen, denn Justin hatte sich den wohl größten Privatjet gekauft, den er finden konnte. Mich störte es überhaupt nicht, denn so hatten wir genug Platz bei unseren langen Flügen.

„Jayden!"

Justin stellte sich in den Gang und starrte unseren Sohn mit drohendem Blick an. Doch der Kleine rannte einfach weiter vor Justin weg und lachte lautstark.
„Fang mich doch!", lallte er aufgeregt. Justin schüttelte den Kopf und ging auf Jayden zu.
„Setz dich sofort hin, Jayden!"

Als er nicht hören wollte, packte Justin ihn und hob ihn einfach auf den Arm. Jayden protestierte, indem er mit den Armen um sich schlug und sich aus Justins Griff lösen wollte. Vorsichtig setzte Justin ihn in den Sitz und schnallte ihn an. Dann hockte er sich vor ihn und starrte ihm tief in die Augen.
„Du bleibst jetzt sitzen, hast du das verstanden?"

Jayden verschränkte bockig seine Arme vor der Brust und streckte Justin die Zunge aus.
„Benimm dich!", ermahnte Justin ihn wütend. Ich legte meine flache Hand auf meinen Bauch und strich liebevoll über die Wölbung. Bei dem Gespräch von Justin und Jayden wollte ich mich nicht einmischen, denn das war eine Sache zwischen Vater und Sohn.

Lächelnd beobachtete ich, wie Justin langsam aufstand und wieder zu seinem Platz gehen wollte, doch Jayden hatte seine Schnalle gelöst und stand wieder auf den Beinen.
„Jayden, es reicht! Setz dich sofort hin!", brüllte Justin wütend. Jayden zuckte zusammen und sah ihn mit großen Augen an. Dann trug Justin ihn wieder zu seinem Sitz, schnallte ihn an und hockte sich vor ihn.
„Wenn ich dir etwas sage, Jayden, dann hast du auf mich zu hören. Ist das klar?"

Justins ernste Stimme klang ziemlich sexy und ich schüttelte sofort den Kopf, um diesen Gedanken wieder zu verwerfen. Ich sollte es wirklich nicht sexy finden, wenn er mit unserem Sohn schimpfte.

Jayden verschränkte seine Arme vor der Brust und schmollte, während Justin sich wieder neben mich setzte und sich ebenfalls anschnallte.

Zum Glück machte Joy keine Probleme, denn die saß schon längst neben ihrem Bruder im Sitz und starrte aufgeregt durch das kleine Fenster.

Das Flugzeug startete und Justin ließ erschöpft seinen Kopf gegen die Lehne fallen, als wenn er gerade einen anstrengenden Kampf gewinnen musste.

„Vater zu sein ist manchmal echt anstrengend", murmelte er leise. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Langsam umfasste ich seine Hand und verschränkte unsere Finger miteinander.

„Bald kommen noch zwei Kinder dazu", flüsterte ich glücklich. Justin fing auf einmal auch an zu strahlen.
„Ich weiß und ich kann es kaum erwarten", hauchte er liebevoll, während er meinen Bauch streichelte. Ich konnte nicht glücklicher sein. Justin machte mich so vollkommen.

Life is like a book. (LILAD #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt