Kapitel 14

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Justins Sicht:

Unsicher schaute ich mein Handy an und war mir nicht wirklich sicher, ob ich den Anruf annehmen sollte. Hailey wollte mich bestimmt wieder nur dazu überreden, es noch einmal zu versuchen. Doch eigentlich wollte ich es nicht. Ich wollte keine Beziehung mehr, denn das war aktuell zu kompliziert für mich.

„Amélie, würdest du mich bitte kurz alleine lassen?", fragte ich sie leise. Ich hatte mich dazu entschieden Hailey jeden Moment zurückzurufen, da ich nicht mehr rechtzeitig ans Handy gehen konnte. Amélie sah mich besorgt an, denn sie sah die Verzweiflung in meinen Augen. Trotzdem verschwand sie – ohne ein weiteres Wort zu sagen – aus meinem Zimmer und ließ mich alleine. Ich setzte mich auf das Bett und bekam von Hailey einen Videoanruf auf Facetime. Seufzend nahm ich die Anfrage an und sah auf mein iPhone.

„Hi Hails", flüsterte ich leise. Amélie hatte zum Glück die Tür zugemacht, sodass niemand mitbekommen sollte, was Hailey und ich besprachen. Amélie wusste immerhin noch nichts von unserer Trennung und das sollte auch erst einmal so bleiben. Ich musste selbst noch irgendwie damit zurecht kommen.

„Justin, ich dachte schon du gehst nicht ran", murmelte sie traurig. Ich sah, dass ihre Augen gerötet waren. Sie hatte offensichtlich geweint und ich gab mir die Schuld für ihre Tränen. Die Art, wie ich sie verlassen hatte, war nicht richtig gewesen. Zu viele Fragen waren offen geblieben, ich war ihr einfach komplett ausgewichen in den letzten Wochen.

„Doch, ich denke es gibt noch viel zu klären, aber können wir das um zwei Wochen verschieben? Ich möchte erst einmal den Urlaub mit meiner Familie genießen", sagte ich selbstsicher. Ich wollte nicht über die Trennung reden. Ich wollte aber auch nicht, dass Hailey das Thema 'Amélie' thematisierte. Sie hatte nichts damit zu tun, dass Hailey und ich uns getrennt hatten. Doch ich wusste, dass Hailey eifersüchtig war und deswegen meiner Noch-Frau die Schuld geben würde.

„Justin, ich verstehe es einfach nicht. Warum hast du so plötzlich Schluss gemacht? Wir hätten doch über alles reden können. Es tut mir leid, dass ich etwas eifersüchtig auf den Urlaub reagiert habe und ich verstehe es, wenn du nicht nach New York ziehen möchtest. Aber bitte, lass es uns nochmal versuchen", flehte sie hoffnungsvoll.

Ich schüttelte den Kopf und fuhr über meine kurzen Haare. Hailey leckte sich über die Lippen, holte tief Luft und musste sich wieder Tränen verkneifen. 

„Hailey ich glaube ich bin nicht der richtige Mann für dich. Du suchst jemanden, der sich auf etwas Ernstes einlässt und direkt ein gemeinsames Leben aufbaut, aber der Derjenigen bin ich nicht. Ich kann das noch nicht, ich bin noch nicht bereit dazu."

Hailey seufzte und sah mich mit traurigem Blick an. Es tat mir im Herzen weh, dass ich wusste, dass ich der Grund für ihre Tränen war. Trotzdem konnte ich in diesem Moment keine andere Entscheidung treffen, als ihr das Herz zu brechen.

„Du bist genau der Mann, den ich gesucht habe und den ich brauche, Justin! Du verstehst mich besser als alle anderen, weil wir das Gleiche durchgemacht haben. Ohne dich wäre ich niemals so stark gewesen, den Entzug durchzuhalten. Bitte, schmeiß das nicht weg, was wir hatten. Wir müssen nicht direkt zusammenziehen, wir müssen es auch nicht öffentlich machen, aber bitte... verlasse mich nicht", murmelte sie hoffnungsvoll.

Meine Augen füllten sich mit Flüssigkeit, doch ich wollte nicht weinen. Ich holte tief Luft und sah Hailey dabei zu, wie sie über ihre Augen wischte. Ihre gesamte Schminke war verlaufen und trotzdem sah sie immer noch hübsch aus. Ich neigte meinen Kopf nach unten und schloss die Augen.

„Bitte, Justin. Ich liebe dich."

Jetzt sah ich hinauf und starrte in die Kamera meines Handys. Diese Worte hatte sie noch nie zu mir gesagt, genauso wenig wie ich zu ihr und sie fing noch mehr an zu weinen. „Ich liebe dich, Justin."

Life is like a book. (LILAD #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt